fbpx
Der Stress in mir lässt nach wenn es Stille gibt

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Die Stille in mir

von Monika Richrath

30. Oktober 2016

Und wieder ist es der Morgen danach. Das ganze Wochenende habe ich gesprochen, zugehört und mit anderen Menschen interagiert. Jetzt genieße ich die Abwesenheit jedweder Geräusche.

In meiner Wohnung ist es ganz ruhig.

Noch während ich im Bett liege, lausche ich in die Stille, wie jeden Morgen. Da ist der Morgenverkehr, da ist das Brummen des Kühlschranks, mein Bauch gluckert. Das ist alles. Aber halt, die Stille selbst macht ja auch ein Geräusch, ein ganz minimales Rauschen, das immer da ist. Es scheint sich dabei um das Rauschen meines eigenen Blutflusses zu handeln, obwohl mir das, ehrlich gesagt, sehr sonderbar vorkommt …

Nachdem ich entschieden hatte, an der Blogparade Stille, die der Mensch ist, teilzunehmen, habe ich meine eigene Stille ein paar Tage lang erforscht. (Bestimmt eine sehr spannende Blogparade, da viele Blogs hochsensibler Menschen teilnehmen).

Meine Stille ist ein Fluidum

ist mir dabei ein- und aufgefallen, ohne dass ich es näher beschreiben könnte. Vielleicht, weil ich mich in der Stille bewegen kann, und sie sich meinen Bewegungen anpasst, sie ist nichts Kompaktes, Unveränderliches, eher flüssig oder fließend …

Meine Stille ist nicht absolut

2005 kam der Film „Die große Stille“ ins Kino, ein mehrfach preisgekrönter Dokumentarfilm des Regisseurs Philip Gröning, gedreht im Kartäusekloster La Grande Chartreuse. Ich fand den Film toll, er hat sicherlich alle Preise verdient, aber ich habe dennoch das Aufheben um die Stille nicht so recht verstanden, denn ich hatte mich in meinem Leben selbst schon in einer ähnlichen Stille eingerichtet. Gut, natürlich spreche ich tagsüber mit anderen Menschen, aber nur gelegentlich, ich höre kein Radio, nur selten Musik und habe keinen Fernseher im eigentlichen Sinne. Dass die Stille dennoch nicht still ist, war für mich von daher keine große Überraschung mehr. Die kleinen, oben beschriebenen Alltagsgeräusche stören mich nicht, im Gegenteil, sie bieten mir einen vertrauten Rahmen. Die Stille bietet auch einen Rahmen für meine Hochsensibilität, ich brauche diesen Raum ganz unbedingt zur Regeneration, nicht nur nach diesem Seminar, sondern grundsätzlich. Ohne diese Stille kann ich gar nicht mehr sein.

Früher war es niemals still in mir

Vermutlich sind als Kind den ganzen Tag angstvolle Stimmen durch meinen Kopf gegeistert, die ich nur beim exzessiven Spiel mit meiner Puppenstube ausagieren konnte oder ich war pausenlos beschäftigt mit den Inhalten der anspruchsvollen Kinder- und Jugendbücher, die ich verschlang, seit ich Lesen gelernt habe.

Als ich erwachsen wurde und begann, mein Geld in Angestellten-Verhältnissen zu verdienen, änderte sich lediglich der Inhalt der Gedanken, jetzt ging es eher darum, was ich noch alles zu erledigen hatte und bis wann und wer was wann warum getan hat … immer Stress, immer Action im Kopf … und vor allen Dingen niemals Stille!

Irgendwann legte sich dann ein Schalter um

Wann genau, weiß ich nicht. Ich vermute, es hing mit einer längeren Arbeitslosigkeit zusammen. Ich gewöhnte mir an, morgens Lounge- und Chillout-Musik zu hören und dabei im Bett Tee zu trinken und ließ in dieser Zeit einfach meine Gedanken ganz unzensiert herumschweifen. Ich dachte über den Tag nach, der vor mir lag. Ich dachte über meine Wünsche nach. Und welche nächsten Schritte ich tun könnte, um meine Wünsche zu verwirklichen. Ich begann, mir selbst zuzuhören. Dabei verstand ich, dass die Gedanken, die ich morgens hatte, in der Regel sehr gute Einfälle waren, die nur darauf warteten, umgesetzt zu werden. Und dieses Ritual wurde mir so kostbar, dass ich es beibehielt, auch als die Arbeitslosigkeit zuende war. Wann ich die Musik weglies, weiß ich nicht mehr. Es ergab sich ganz natürlich. So halte ich das nun schon seit vielen Jahren.

Durch die Klopfakupressur bin ich insgesamt viel ruhiger geworden

In der vergangenen Woche habe ich mich selbst beobachtet und verglichen mit früher und festgestellt: In mir selbst ist es viel stiller geworden. Der pausenlose Beschuss mit überflüssigen und sinnlosen Gedanken hat sich ausgedünnt und verlangsamt.  Die Stille in mir bedeutet: Ich kann mich selbst hören. Ich kann mich in mir selbst ausruhen. Und: ich bin. Vielleicht nicht viel, aber doch alles …

Wie stellen Sie Stille her? Was sind Ihre Erfahrungen mit Stille? Ich freue mich wie immer, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Herzlichst, Ihre
Monika Richrath

Bild: EME via Pixabay

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

Vielleicht gefällt dir auch

Rauhnächte im Jahr 2023

Rauhnächte im Jahr 2023

Die Rauhnächte haben sich über die Jahre für mich zu etwas ganz Besonderem entwickelt. Weihnachten an sich hat in 2023 keine

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEDeutsch