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ZUSAMMEN gegen die Einsamkeit (no C.*)

ZUSAMMEN gegen die Einsamkeit (no C.*)

Eigentlich hatte ich vorgehabt, heute mal keinen Blogbeitrag zu schreiben und mich auszuruhen nach meiner Mini-Workshop-Woche. Nach dem intensiven Zusammensein habe ich das Bedürfnis nach Ruhe und bin froh, dass ich keine Verabredungen habe.

Aber jetzt habe ich heute morgen das Switchword BEWEGEN gezogen und habe spontan den Impuls gehabt, doch etwas zu schreiben, denn vielleicht kann ich ja etwas BEWEGEN bei dir und/oder euch, wenn ich meine Gedanken zu Papier bringe (ja, tatsächlich schreibe ich alles erst einmal mit dem Bleistift auf ein Blatt Papier, während ich auf dem Sofa sitze – und von Zeit zu Zeit mal in den Wald gucke.)

Vielleicht kennst du es von dir selbst, dass Dinge, die dir einfallen, zunächst einmal eher halbbewusst sind, sich aber gut anfühlen und erst nach und nach wirklich Gestalt annehmen. So ging es mir mit vielen Ideen, die ich zu meinem Intensivkurs hatte. (Tatsächlich ist er über einen Zeitraum von mehreren Jahren gereift.)

Dazu gehört die Idee einer Gemeinschaft.

Für mich als jemand, der auf ein Leben zurückblicken kann, das nicht nur zu großen Teilen durch meine Hochsensibilität geprägt war, sondern auch durch eine sehr umfassende, alles durchdringende Einsamkeit, ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Ich denke, es ist ein Gefühl, dass viele hochsensible Menschen, deren Kindheit von belastenden Lebenserfahrungen geprägt ist, mit mir teilen.

Bei meinem vorletzten Mini-Workshop hat eine Teilnehmerin erzählt, dass sie gar nicht verstehen kann, wie es sein kann, dass da jemand ist, der weiß, wie sie sich fühlt.

Ich weiß es, weil ich es selbst erlebt habe.

Vor längerer Zeit habe ich einmal einen Artikel über soziale Phobie geschrieben, aus dem sich ganz gut ermessen lässt, welch unglaublichen Weg ich seitdem zurückegelegt habe.

Aber erst seit ich begonnen habe, mich mit Entwicklungstrauma zu beschäftigen, habe ich begonnen, auch andere Aspekte dieser Einsamkeit zu verstehen, wie sich das auf unsere Fähigkeit niedergeschlagen hat, mit anderen in Beziehung zu treten, in Beziehung zu sein oder zu bleiben, unser Gefühl in Gruppen usw. Ich habe auch verstanden, dass wir uns womöglich selbst die Schuld dafür geben, dass „wir es nicht schaffen“, dass wir steckenbleiben, unser Leben irgendwie nicht hinkriegen – was anderen doch so mühelos zu gelingen scheint. Was dann vielleicht dazu führen kann, dass wir ungewöhnlich hart mit uns umgehen und uns selbst das Leben schwer machen…

Viele hochsensible Menschen, die an

ihrer Hochsensibilität leiden, sind mit vermeidender Bindung groß geworden.

Dazu schreibe ich auf jeden Fall noch einmal einen separaten Blogbeitrag. Nur kurz: dies bedeutet, dass uns fundamentales Wissen fehlt:

  • wie sich eine sichere Bindung anfühlt
  • welche Anzeichen darauf hinweisen, dass wir uns lieber nicht einlassen sollten
  • wie sich Sinnlichkeit und Körperlichkeit anfühlen
  • wie wir Bindung aufnehmen
  • wie wir Nähe und Intimität nicht nur aushalten, sondern auch genießen können
  • wie wir uns abgrenzen können usw.

Früher habe ich anfangs Einzelstunden gegeben wie viele professionelle Klopfer*innen. Irgendwann habe ich dann eine zusätzliche Betreuung zwischen den einzelnen Sitzungen eingeführt. Und ich war total verblüfft, als ich gemerkt habe, wieviel mehr Klient*innen durch die zusätzliche Unterstützung/Betreuung erreichen. Ich glaube, das hat vor allem einen Grund:

Sie sind nicht mehr allein!

Denn für die Dauer des Coachings trage ich ihr Leben ein bisschen mit. Und – im Gegensatz zu Partner*innen kann man mir alles sagen …

Dieser positive Aspekt sollte also in meinem Kurs unbedingt zum Tragen kommen.

Mittlerweile bin ich längst nicht mehr die einzige, die EFT in Verbindung mit Hochsensibilität anbietet. Meiner Meinung nach kann sich aber nicht wirklich etwas grundlegend verändern, wenn man doch wieder alleine bleibt, klopfend zwar, aber alleine.

Aus diesem Grund ist

eine der Säulen meines Intensivkurses die Gemeinschaft.

Wir treffen uns 2 x im Monat, in triggerfreier Umgebung, wir klopfen, wir reden und wir lachen auch ganz schön viel. Und das Wissen, dass die anderen, die dabei sind, ebenfalls unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen sind, macht dabei ganz viel.

Auch für mich übrigens. Wenn ich dafür ein Bild wählen müsste, wäre es ein Sitzsack. (Ich liebe Sitzsäcke über alles!) Sie sind weich, sie sind gemütlich – und sie passen sich meinem Körper an und geben mir dabei trotzdem Stabilität und Kontour.

Und das Besondere an dieser Gemeinschaft ist es, dass du als Teilnehmer*in eigentlich nicht viel tun musst. Nur

da sein und dich zeigen.

Aber das ist schon unendlich viel.

Ich weiß, dass gerade das „sich zeigen“ für hochsensible Menschen durch die Kindheitsserfahrungen unglaublich schwierig sein kann. Ich sehe es daran, dass die Teilnehmer*innen meiner Veranstaltungen im Allgemeinen recht zurückhaltend sind.

Bei  Onlinekursen ist es durchaus üblich, dass frühere oder aktuelle Kursteilnehmer*innen live etwas über den jeweiligen Kurs erzählen. Ich war bis jetzt davon ausgegangen, dass meine Kursteilnehmer*innen „so etwas“ nie machen würden. (Ehrlich gesagt, hatte ich auch die Befürchtung, aufdringlich zu wirken und unsere gute Beziehung aufs Spiel zu setzen.)

Nun habe ich mir aber doch ein Herz gefasst und eine meiner Kursteilnehmerinnen gefragt, die sich auch für den Workshop Widerstände angemeldet hatte. Weil ich innerhalb von fünf Monaten unglaubliche Veränderungen an ihr bemerkt habe. Und dann sagte mir Sabine doch, sie habe sich das selbst schon überlegt! Was sie live in meinem Kurs gesagt hat, kannst du dir hier selbst anhören.

Ich bin so froh und glücklich, dass das, was ich mit meinem Intensivkurs für dich/euch BEWEGEN will, Erfolg hat:

ein ganz anderes Lebensgefühl, mehr Leichtigkeit, Lebendigkeit, mehr DU.

Neben dem KLOPFEN hat daran unsere Gemeinschaft einen ganz entscheidenden Anteil. Weil wir ZUSAMMEN die Einsamkeit, Scham und/oder Isolation verlassen oder verändern können – ohne unsere jeweilige Vergangenheit wirklich auszupacken. Das ist die MAGIE des KLOPFENs.

Und gerade jetzt ist Gemeinschaft wichtiger denn je.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine gute erste Adventswoche. Ich gehe jetzt ein bisschen in den Wald.

Von Herzen,

Deine

Monika

P.S. Wenn du diese Gemeinschaft erleben möchtest: der Intensivkurs öffnet wieder vom 21. bis 27. April 2023

 

 

Der Sinn des Ganzen

Der Sinn des Ganzen

Eigentlich war ich, seit ich mich erinnern kann, eine eingefleischte Pessimistin. Sozial gestört, depressiv, konnte ich mir gar nicht vorstellen, wie sich das Leben eines optimistischen Menschen anfühlen könnte. Optimistische Menschen hatten für mich irgendwie „einen Hau weg“, die die bittere Realität verleugneten. 

Ich wusste noch nichts darüber,

dass Bewusstsein Realität erschafft.

Grundsätzlich ging ich davon aus, dass am Grunde von allem Traurigkeit ist und Freude nur eine dünne Oberfläche darüber.

So ging das mein ganzes Leben lang, über die frühen Jugend- bis in die mittleren Erwachsenenjahre, wo sich Dinge ganz langsam verschoben und entfalteten. Die Klopfakupressur hatte daran übrigens einen ganz entscheidenden Anteil.

Durch das Klopfen entdeckte ich zum einen das wahre Wesen der Dinge: Dass am Grunde von allem Freude ist und diese Freude von Trauer und Traurigkeit überlagert werden kann. Zum anderen entdeckte ich durch das Klopfen auch, dass ich keine gestörte, depressive Persönlichkeit bin, wie bis dahin angenommen, sondern dass in mir ein überaus fröhlicher, optimistischer Mensch steckt, ja sogar, dass

ich durch und durch Optimistin bin.

Noch eines habe ich seitdem gelernt (ich halte es für eine der wichtigsten Lektionen meines Lebens überhaupt!): dass alles, was mir in meinem Leben widerfährt, einen Sinn für mich hat. Auch wenn ich ihn nicht immer sofort zu erkennen vermag. (Tatsächlich dauert es manchmal sogar Jahre, bis ich sagen kann: gut, dass diese oder jene Sache, die ich mir so sehnlich gewünscht habe, nicht geschehen ist!) Das gilt natürlich auch für schwierige Dinge. Wenn ich z. B. nicht an Fibromyalgie erkrankt wäre, hätte ich vielleicht niemals den Mut gefunden, mich auf in ein Leben zu machen, das mir gemäß ist und mich noch viel, viel länger in Arbeitsstrukturen herumgequält, für die ich weder das psychische, noch das physische Rüstzeug besaß.  Vielleicht hätte es auch sehr viel länger gedauert, bis ich meine Hochsensibilität entdeckt hätte …

Ich will jetzt aber nicht zu weit abschweifen. Für mich sind meine neu (wieder)entdeckte Fröhlichkeit und mein unverbesserlicher Optimismus Meilensteine in meiner Entwicklung, die nicht nur mein ganzes Leben verändert haben, sondern sich immer wieder als äußerst nützlich erweisen, z. B. ganz besonders in der aktuellen Lage.  

Hatte ich mich in den ersten Tagen noch mitreißen lassen von der Berichterstattung in den Medien, habe ich aber sehr schnell gemerkt, dass mir das

sehr viel zusätzlichen Stress

verursacht. Ich fand die den ganzen lieben langen Tag lang zur Verfügung gestellten Informationen nicht wirklich hilfreich, da viel zu widersprüchlich, eher heizen sie die allgemeine Verwirrung an, als dass sie beruhigen. Also habe ich getan, was ich eigentlich immer tue: ich habe aufgehört, die Nachrichten zu gucken. Die wichtigsten Informationen wurden mir sowieso immer persönlich zugetragen.

Ich habe mich natürlich relativ bald gefragt,

was wohl der Sinn dieser Pandemie sein könnte?

Nach ein paar Tagen zuhause, als ich das erste Mal wieder rausging, habe ich unendlich gestaunt über die wunderbare, weiche, leichte Luft. Ich habe mich sofort in dieses neue Element verliebt. Wenn ich mich draußen aufhielt, wurde ich sofort leicht und froh, nur, weil dieses Schöne Neue um mich herum war.

Und natürlich konnte ich so zum ersten Mal ermessen, wie verseucht die Luft also normalerweise sein muss, wenn es jetzt so einen krassen Unterschied im Erleben gibt. Mir scheint, so etwas habe ich noch nie eingeatmet. (Aber ich weiß natürlich nicht, wie es als Kind war, damals gab es ja sehr viel weniger Autos als heute.)

Es ist vielleicht etwas schräg, aber ich habe das Gefühl, dass die Natur durch die schöne Luft für mich viel erreichbarer geworden ist. Jetzt möchte ich draußen sein, nicht nur, weil die Sonne scheint, sondern weil ich mit allem verbunden sein und mich als Teil der Natur erleben möchte …

Diese schöne, neue Luft empfinde ich als ein Geschenk, auch als ein Sinn-Geschenk. Und dann lief auch noch auf Terra X ausgerechnet der Dreiteiler „Anthropozän“, in dem es um die Veränderungen geht, die der Mensch auf der Erde bewirkt (hat). In der Folge „Luft“ erzählt ein Mensch von der Nasa dem Moderator Dirk Steffens, dass jedes Jahr acht Millionen Menschen sterben, deren Tod direkt auf die Luftverschmutzung zurückzuführen ist. Acht Millionen jährlich? Irgendwie kann ich die ganze Corona-Aufregung nicht wirklich verstehen. Da fehlen mir die Relationen, für mich nehmen sich die 200.000 Corona-Toten (zum Zeitpunkt an dem ich diesen Artikel schrieb) weltweit ja fast lächerlich dagegen aus … Ich bin ja keine Wissenschaftlerin, aber es wäre durchaus denkbar, dass die Menschen, die an Corona sterben, sowieso in den acht Millionen enthalten sind, da die Luftverschmutzung sich ja vor allem auf die Atemwege auswirkt.

Eine andere Sache, die ich ebenfalls sehr genossen habe (und ich denke, viele hochsensible Menschen werden mir da zustimmen), ist die Stille auf den Straßen, der reduzierte Verkehr, das fehlende Gewusel …

Auch in mir selbst ist es schlagartig ruhig geworden.

In der letzten Zeit bin ich sehr viel unterwegs gewesen. Jetzt fand ich es sehr wohltuend, viel, viel Zeit in meiner Wohnung zu verbringen und meinen eigenen Raum in aller Ausführlichkeit zu genießen.

Interessanterweise habe ich ganz von alleine, ohne, dass ich es mir irgendwie vorgenommen hätte, einen ruhigeren Gang eingeschlagen. Mir wurde bewusst, wie erschöpft und ruhebedürftig ich im Grunde genommen bin und habe ganz ohne schlechtes Gewissen meinen Blog erstmal auf Eis gelegt und mich weitestgehend aus den sozialen Netzwerken zurückgezogen. Auch das fand ich sehr angenehm. Auch die Ruhe im oder auf dem Computer hat mir gut getan. Ich habe sogar darüber nachgedacht, das Bloggen aufzugeben. Mich aber dagegen entschieden. Ich habe noch so viel vor und so viel zu sagen. Aber vielleicht kommt in absehbarer Zeit nur noch alle zwei Wochen ein neuer Artikel, das habe ich noch nicht entschieden.

Über Whatsapp bekam ich in der Sinnfrage einen kleinen Clip, in dem es darum ging, dass ein Sinn dieser Krise sein könnte, uns an

die Wichtigkeit des menschlichen Kontakts zu erinnern.

Das erscheint mir auch ein sehr guter Sinn zu sein. In der ersten Woche habe ich auf der Straße allen Menschen ins Gesicht gesehen, weil es etwas sehr Kostbares geworden war. Später habe ich begonnen, mehr zu telefonieren und mich auszutauschen …

Jetzt bin ich allerdings ziemlich traurig, die Maßnahmen wurden vor kurzem gelockert und schlagartig war es vorbei mit der guten Luft …

Mittlerweile ist das Tragen von Masken Pflicht und das finde ich wirklich sehr gruselig und verunsichernd. Ich merke, dass jedes Mal, wenn mir ein Mensch mit Maske begegnet, eine ganz archaische Furcht in mir aufsteigt, weil es mir durch die Bedeckung des Mundes schwer fällt, den Menschen einzuschätzen in dem Sinne von „Freund oder Feind“ und grundsätzlich ich das Tragen von Masken mit Terrorismus und Kriminalität in Verbindung bringe …

Wie geht es Ihnen? Welchen Sinn können Sie in dem ganzen entdecken? Wie geht es Ihnen mit der Maskenpflicht? Ich freue mich, wenn Sie mir schreiben und Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Herzlichst, Ihre

Monika Richrath

P.S. Falls Sie das Klopfen mit der Klopfakupressur mal ausprobieren möchten, können Sie sich hier in meinen kostengünstigen E-Mail-Kurs eintragen.

 

Image by Gerd Altmann from Pixabay 

 

 

Der hochsensible Blick

Der hochsensible Blick

Ich besuche relativ regelmäßig Filmvorführungen und tausche mich hinterher mit anderen über den Film aus. Filme, die mich begeistern, veranlassen andere zu entnvervtem „Ach, wie langweilig“. Darum ist mir klargeworden, dass es für mich offenbar eine Art hochsensiblem Blick gibt, der dazu führt, dass ich bestimmte Filme meide und anderen den Vorzug gebe.

Darum habe ich mir einmal Gedanken gemacht darüber, wie ein Film für mich beschaffen sein muss, damit er mir gefällt …

 

Er muss ruhig sein

Das beinhaltet sehr viele Dinge. Meine Hochsensibilität äußert sich z. B. darin, dass ich mega bewegungsempfindlich bin und schnelle Bewegungen in meinem Umfeld mich in sehr kurzer Zeit sehr nervös machen. Harry Potter ist mir z. B. aus diesem Grund ein Graus. Auch Action Filme scheiden da von vornherein aus oder auch Science Fiction (die meisten jedenfalls).

Einen ruhigen Film zu sehen, bei dem ich mich so richtig entspannen kann, impliziert meistens auch eine ruhige Kameraführung, lange Kamerafahrten und wenig Schnitte. Also möglichst wenig Stress beim Schauen.

Ruhig bedeutet auch, dass es möglichst keine Hintergrundmusik gibt. Nicht weil ich per se nicht mit diesem zusätzlichen Reiz zurecht komme, sondern, weil es mich immer ärgert, dass durch die Musik meine Emotionen manimpuliert werden. Ich möchte bitteschön selbst entscheiden, ob ich traurig oder gerührt sein möchte und nicht dazu gezwungen werden. Dem kann ich mich in der Regel nicht entziehen. Hintergrundmusik führt bei mir letzten Endes immer dazu, dass ich mich durch den Ärger vom Filmgeschehen entferne.

Inhalt

Das ist natürlich ein sehr großer Komplex. Einerseits soll der Inhalt mich fesseln, darf auf der anderen Seite aber nicht zu gewalttätig sein.

Trotzdem liebe ich

Krimis

sehr, aber nicht jeden, natürlich. Mit dem Tatort habe ich schon vor Jahren abgeschlossen, da viel zu viel Aufregung vor dem Schlafengehen. Am liebsten habe ich britische Krimis, zu meinem großen Leidwesen habe ich allerdings mittlerweile den Großteil der englischen Krimiserien durch, auf die ich ohne Netflix Zugriff habe.

Ich glaube übrigens, dass Krimis trotz potentieller Gewaltszene für hochsensible Menschen durchaus eine sehr geeignete Filmlektüre sind, weil sie hochsensiblen Werten entgegenkommen:

  • Es geht meistens um Gerechtigkeit, darum, dass Übeltäter bestraft werden und die Toten (oder andere Geschädigte) Gerechtigkeit erfahren.
  • Es geht auch darum, eine Ordnung wiederherzustellen.

Ich liebe außerdem alles, was sich in weiterem und engerem Sinn mit

Naturwissenschaft

beschäftigt. Auch das hat, glaube ich, durchaus einen Zusammenhang mit Hochsensibilität: Ich will verstehen, wie die Welt funktioniert und das Leben. Aus diesem Grunde mag ich

Tierfilme

so gerne. Weil sie mir ein Fenster geöffnet haben in Bereiche, die mir früher vollkommen verschlossen waren.

Jetzt wächst mit jeder neuen Doku, die ich mir ansehe, meine Ehrfurcht vor dem Leben auf dieser Erde, von den Wundern, die die Natur uns schenkt.

Jeder Film trägt dazu bei, mich meines Platzes im Großen und Ganzen zu vergewissern: Dass es dieses Universum gibt, dass ich ein Teil davon bin, welch ein Glück ich habe, die Schönheit dieser Erde erleben zu dürfen (Ich gehe davon aus, dass dies für die nachfolgenden Generationen immer schwieriger werden wird.).

Natürlich lache ich auch total gerne. Aber grobschlächtiger Humor geht dar nicht. Oder Clips, bei denen darüber gelacht wird, dass andere Menschen sich weh tun.

Am liebsten sehe ich

Dramedy-Filme,

die so sind wie das Leben selbst, wo Trauer und Komik immer nebeneinander existieren. Ich mag Geschichten über Menschen, die sich weiterentwickeln, innerlich wachsen. Ich mag Filme, die mich berühren, auch solche, die mir manchmal tagelang „nachlaufen“.

Immer noch gefallen mir auch ganz besonders Filme, die sich in irgendeiner Form mit dem Thema Tod auseinandersetzen, weil dieses Mysterium für mich nach wie vor spannend und faszinierend ist.

Und ich mag (wirklich wirklich)

Tiefsinn und philosophische Betrachtungen über das Leben.

Vor kurzem habe ich noch einmal „Das brandneue Testament“ gesehen. Das ist so richtig nach meinem Geschmack, sehr skuril, sehr schräg, aber sehr viel Hintersinn …

Ich mag

Filme, die das Leben feiern,

sich zum Beispiel mit der Freude des Essens beschäftigen, wie Julie & Julia, (selbst wenn ich mittlerweile Essen zu mir nehme, das gar nichts mehr mit dem Essen im Film zu tun hat). Ich mag aber das Gefühl der Fülle und Lebensfreude und Sinnlichkeit, die Filme über Essen vermitteln.

Es ist ganz verrückt, aber während ich dies aufschreibe, fallen mir lauter Filme ein, die ich sehr gerne wieder einmal sehen würde, weil sie die von mir beschriebenen Eigenschaften aufweisen. Dabei überkommt mich ein Gefühl großer Fülle, dass es immer genug schöne Dinge geben wird, die ich Lust habe, mir anzusehen …

Jetzt sind Sie am Zug. Was sehen Sie gerne? Wie immer freue ich mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Von Herzen, Ihre

Monika Richrath

 

Image by Gerd Altmann from Pixabay 

Tausendfühler Lars – eine Rezension

Tausendfühler Lars – eine Rezension

Es ist wirklich wunderbar, dass es Menschen gibt, die für mich Augen und Ohren aufhalten in Sachen Hochsensibilität. So bin ich zu diesem wunderbaren Kinderbuch gelangt.

Wo hochsensible Eltern sind, sind meistens auch hochsensible Kinder nicht weit weg. Oder anders herum: von Klient*innen höre ich öfter, dass sie erst durch die eigenen Kinder die eigene Hochsensibilität entdeckt haben. Von daher ist Tausendfühler Lars* eine sehr schöne Geschichte, nicht nur für hochsensible Kinder, sondern auch für Erwachsene, die ein hochsensibles Kind haben. Denn es geht in dieser Geschichte ganz viel um das Miteinander, auch um den Umgang von Erwachsenen und Kindern.

Die Geschichte beginnt mit einem Missverständnis. Lars bekommt von seiner Mama einen Pullover mitgebracht. Seine Mama hat sich Mühe gegeben und den Pullover extra in seiner Lieblingsfarbe ausgesucht und dafür gesorgt, dass er extra weich ist. Leider kratzt der Pullover aber trotzdem. Lars möchte ihn nicht anziehen. Mama ist enttäuscht und Lars frustriert, weil er nicht möchte, dass seine Mama traurig ist. Den Pullover zieht er aber trotzdem nicht an.

Am Nachmittag geht Lars zu seinem Opa in die Werkstatt, dort fühlt er sich besonders wohl. Sein Opa erklärt ihm, wie er dafür sorgt, dass er es schön hat, z. B., indem er dafür sorgt, dass das Radio nicht zu laut ist, die Sonne ihn nicht stört und er angenehme Gerüche um sich hat.

Auch sonst hat Opa tolle Ideen. Zum Beispiel macht sich Lars sorgen, dass er sich am nächsten Tag auf dem Geburtstag seiner besten Freundin nicht wohl fühlen wird, weil es dort sehr laut ist. Opa läst Lars die Sorgen einfach mit ein paar Federn wegpusten.

Und er hört sich mit Freude und Interesse Lars Fragen über die Welt an. Und Lars hat jede Menge Fragen: Ob es einen Himmel für Bienen gibt? Welchen Kuchen es gibt auf dem Fest? Ob Mama immer noch traurig ist wegen des Pullovers? Feiern Regenwürmer auch Geburtstag?

Das Fest im Kindergarten wird zuerst auch so stressig, wie Lars befürchtet hat, aber dann hat Lars eine wunderbare Idee …

Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten … denn natürlich wünsche ich mir, dass Sie und Ihr Kind die Geschichte noch selbst entdecken werden.

Ich finde, Tausendfühler Lars* ist eine wunderbare Geschichte über Hochsensibilität, die zwei Ziele ganz wunderbar miteinander vereint: betroffenen Kindern Hochsensibilität zu erklären und Erwachsenen einen groben Handlungsleitfaden mit an die Hand zu geben, was sie tun können, um ihr Kind in seiner Hochsensibilität von Überforderung und Reizüberflutung zu schützen.

Der Autorin Hannah-Marie Heine ist mit Unterstützung der Diplom-Psychologin Petra Tomschi eine wunderbare Geschichte gelungen, die der Illustrator Heribert Schulmeyer sehr schön in Bilder umgesetzt hat. Ganz definitiv ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für ein hochsensibles Kind oder die Eltern eines hochsensiblen Kindes.

Von Herzen,

Ihre Monika Richrath

 

 

Hannah-Marie Heine/Heribert Schulmeyer
Tausendfühler Lars*
Kids in Balance
Psychiatrie Verlag
ISBN 978-3-86739-131-3
17 EUR

Taktilographie – die sanfte Alternative zur Mammographie

Taktilographie – die sanfte Alternative zur Mammographie

Jedes Jahr ist es das gleiche Spiel. Irgendwann finde ich unweigerlich die Aufforderung zum Mammographie-Screening im Briefkasten. Schon, wenn ich den Brief sehe, gerate ich bei der Vorstellung des Szenarios in Stress. In den letzten Jahren bin ich dazu übergegangen, die Aufforderung zur Termeinvereinbarung einfach zu ignorieren, auch nach mehrfacher Erinnerung. Auch wenn mich das richtig ein bisschen quält, die Erwartungen eines anderen Menschen nicht erfüllen zu können.

Jedenfalls fand ich den letzten Besuch zum Mammographie-Screening (zu dem ich mich erst nach mehrmaliger Aufforderung geschleppt habe und bei dem ich auch  den Ärger der Empfangsmitarbeiterin über meine mangelnde Kooperationsbereitschaft über mich ergehen lassen musste) so furchtbar, dass ich damals entschieden habe:

 

da gehe ich einfach nicht mehr hin!

So weit, so gut, allerdings hatte ich ein ziemlich schlechtes Gewissen, vor allen Dingen mir selbst gegenüber. Ich kenne mittlerweile eine ganze Menge Frauen, die mit Brustkrebs zu tun hatten (manche sogar mehrmals), die (natürlich) die Wichtigkeit von Vorsorgeuntersuchungen betont haben.

Die nicht unerhebliche Anzahl von ca. 70.000 Frauen, die jedes Jahr in Deutschland an Brustkrebs erkranken, spricht ja eigentlich für sich. Brustkrebs-Früherkennung ist übrigens deswegen so wichtig, weil die Tumore in den Körper streuen können.

In meiner Familie gibt es in der Generation meiner Eltern offenbar einen Hang zu dramatischen Krankheiten und natürlich ist Brustkrebs auch dabei. Dazu kommt, dass ich schon seit 30 Jahren eine Anleitung von Wohnung zu Wohnung mit mir herumschleppe, in der ganz genau aufgeführt ist, wie man die Brust selbst untersuchen kann. Trotzdem habe ich das bis jetzt einfach nicht gemacht. So ist das schlechte Gewissen im Laufe der letzten Jahre in gigantische Höhen gewachsen, aber ich habe trotzdem nichts dagegen unternommen.

Beim Gedanken an die Mammographie

wurde alles in mir schlapp. Und das, obwohl ich schon seit längerem obskure, manchmal heftige Schmerzen über der Brust habe …

Vor ein paar Monaten nun hat eine Freundin mir von der Taktilographie erzählt, einer

Brusttastuntersuchung, die von blinden Frauen durchgeführt wird.

Ich war sofort begeistert und habe mich im Netz auf die Suche gemacht. So bin ich auf das Unternehmen Discovering Hands gestoßen. Die Taktilographie macht sich die besonderen Tastfähigkeiten blinder Frauen zunutze. Die professionell ausgebildeten MTUs (Medizinisch Taktile Untersucherinnen) sind in der Lage, schon sehr kleine Veränderungen im Brustgewebe zu ertasten. Das Unternehmen hat übrigens für seine bahnbrechende Idee schon mehrere Preise erhalten.

Mir hat das so gut gefallen, dass ich dachte, jetzt mache ich mal Nägel mit Köpfen,

ich habe einen Termin vereinbart.

Und war zugegebenermaßen ziemlich nervös, von wegen jetzt kommt die Stunde der Wahrheit … Einen Termin zu bekommen war gar nicht so einfach, die Wartezeiten sind relativ lang, da die Taktilographie noch nicht so bekannt ist.

Als erstes

hat mir meine MTU sog. „Orientierungsstreifen“ längst auf den Körper geklebt, die in verschiedene Abschnitte unterteilt sind und und von der MTU abgearbeitet werden. Die ganze Zeit bekam ich immer genau erklärt, was jetzt passiert, das war äußerst angenehm. Ein bisschen weh hat es auch getan, aber kein Vergleich zum Mammographie-Verfahren. Meine MTU hat mir erklärt, dass

das Brustgewebe drei verschiedene Schichten hat

und sie einfach einen gewissen Druck braucht, damit sie auch durch die drei Schichten hindurch kommt. Das verstehe ich natürlich. Nebenbei habe ich noch allerlei Nützliches erfahren, z. B., dass Schmerzen auf beiden Seiten des Körpers nicht gerade auf einen Tumor hinweisen und dass Flüssigkeit, die aus der Brustwarze austritt, ein Hinweis auf einen Tumor sein kann. Meine Schmerzen werden vermutlich eher von der Brustmuskulatur verursacht. Kein Wunder, bei der vielen Zeit, die ich am Computer verbringe …

Am Ende ist alles gut,

ich bin wahnsinnig erleichtert und habe bei Verlassen der Praxis jetzt den felsenfesten Entschluss gefasst, dem Rat der MTU zu folgen und meine Brust einmal im Monat selbst zu untersuchen. Vor allem, weil ich es jetzt schon auf mich genommen habe, die Untersuchung selbst zu bezahlen. Knapp 60 EUR hat die Talktilographie gekostet. Das war es mir wirklich wert. Leicht und unbeschwert habe ich die Praxis verlassen, kein Vergleich zu dem Unbehagen, dem Stress, der Ohnmacht und der Wut, die mich während der Mammographie immer befallen (und die dann auch noch lange anhält, da werden bestimmt viele Dinge getriggert). Ich bin sicher, dass ich nicht die einzige bin, der es so geht. Außerdem ist das eine Situation, in der die blöden Seiten der Hochsensibilität wunderbar angesprochen werden und das braucht keine Frau denke ich …

Von daher lege ich Ihnen die Taktilographie wärmstens ans Herz.Ich finde, es ist eine Investition in das eigene Wohlbefinden, die ihr Geld wirklich wert ist. Hier können Sie die Praxen oder Kliniken finden, in denen die Taktilographie angeboten wird.

Manche Krankenkassen zahlen die Taktilographie sogar.

Bis jetzt sind dabei: Mobil Betriebskrankenkasse, SBK, actimonda, Bergische Krankenkasse, BKK RWE, Viactiv Krankenkasse, BMW BKK, Betriebskrankenkasse Deutsche Bank AG, BKK 24, Bahn BKK, Merck BKK, pronova BKK, BIG Direkt Gesund, BKK VBU, BBK HMR, Novitas BKK, BKK Dürrkopp Adler, BKK Diakonie, Bertelsmann BKK, BKK Gildemeister Seidensticker, BKK Melitta Plus, Heimat Krankenkasse, BKK Firmus, BKK Salzgitter, TUI BKK, BKK Public.

Es scheint sich dabei hauptsächlich um Betriebskrankenkassen zu handeln. Trotzdem gibt es noch Möglichkeiten.

Ich habe mich vorher bei meiner Krankenkasse erkundigt – siehe da, meine Ansprechpartnerin hatte schon davon gehört. Zwar wollten sie nicht regulär die Kosten übernehmen, aber wenn ich am Bonusprogramm meiner Krankenkasse teilgenommen hätte, hätte ich so zu einer Kostenübernahme kommen können (Allerdings habe ich dann davon Abstand genommen, da mir nach längerer Untersuchung der Bedingungen für das Bonusprogramm ziemlich schnell klar wurde, dass ich Ewigkeiten brauchen würde, um bis zur Kostenübernahme zu gelangen, da ich mich z. B. nicht impfen lassen möchte und nur noch ganz selten bei einem Allgemeinmediziner aufschlage …)

Und selbst wenn die Krankenkasse die Kosten erst einmal nicht übernimmt, so empfiehlt es sich, die Rechnung trotzdem einzureichen, um mit an einem Bewusstseinswechsel der Krankenkasse zu arbeiten … Ich hoffe, jedenfalls, dass ich Sie motivieren konnte, mal diese gänzlich andere Form der Brustvorsorge auszuprobieren.

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Von Herzen,
Ihre
Monika Richrath

Bild von Foundry Co auf Pixabay

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