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Gibt es eine Trauma Auflösung?

Gibt es eine Trauma Auflösung?

Vor kurzem hat jemand auf einen Blogbeitrag von mir auf Facebook einen Kommentar hinterlassen, dass es für Trauma keine Auflösung gäbe. Nur ein Besser damit zurecht kommen.

Das ist nur zur Hälfte richtig. Es kommt natürlich darauf an,

was man unter Trauma Auflösung oder Trauma Heilung versteht.

Wenn man z. B. erwartet, dass die Auflösung oder Heilung eines Traumas bedeutet: Es fühlt sich an wie nicht stattgefunden, dann kann man wirklich sagen: Das wird nicht passieren. Ein Trauma (vor allem belastende Kindheitserfahrungen, bzw. ein Entwicklungstrauma) verändert das eigene System auf vielfältige Weise. (Mehr dazu kannst du in dem Artikel nachlesen: Was bei Trauma im Gehirn passiert) Aber auch wenn all diese Veränderungen zunächst umumkehrbar aussehen, ist unglaublich viel Veränderung möglich.

In der Umfrage 10 belastende Erfahrungen in der Kindheit kannst du dir  Gedanken machen

Image by Benoît DE HAAS from Pixabay

Ich bin selbst ein sehr gutes Beispiel dafür. Für einen früheren Beitrag habe ich einmal eine Umfrage mit einer Liste der 10 häufigsten Belastungen in der Kindheit erstellt. (Übrigens freue ich mich, wenn du bei der Umfrage mitmachst, das hilft anderen Betroffenen!) Ich selbst habe mindestens 7 Punkte von dieser Liste.

30 Jahre und mehr habe ich

an einer sozialen Phobie gelitten

und hatte Angst vor allem und jedem, Tieren, Menschen (Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen). Ich war so schüchtern, dass ich niemandem ins Auge sehen konnte.  Drunter habe ich selbst ziemlich gelitten. Es wurde mir auch oft zum Vorwurf gemacht. (Heute weiß ich, dass es eine Trauma Folge ist).

Über 20 Jahre war ich in Psychotherapie.

Ich glaube, ihr Nutzen lag vor allem darin, dass zum ersten Mal in meinem Leben jemand nur für mich da war.  Da fällt mir noch was ein: zum ersten Mal hat jemand mir wirklich zugehört. Geändert hat sich dadurch aber nichts. Erst als ich angefangen habe,

mit EFT zu klopfen,Der EFT Notfallpunkt am schlüsselbein ist wichtig für hochsensible

begannen sich Dinge zu verändern. Ich begann mich zu verändern. Von jemandem, der immer ängstlich und angespannt, depressiv und unsicher war (und auch immer wieder mal mit nur einem Bein auf der Erde stand) zu jemandem mit einem fröhlichen optimistischen Wesen.  Jemand, der Menschen wirklich mag. Jemand, der mit Menschen arbeitet. Jemand, für den es kein Problem ist, anderen Menschen ins Gesicht zu schauen und gesehen zu werden. Das habe ich im Wesentlichen durch Klopfen erreicht. Und dadurch, dass ich begann, meine Hochsensibilität wirklich ernst zu nehmen.  Ein weiteres Puzzleteil war die sehr intensive Auseinandersetzung

mit dem Thema Hochsensibilität und Trauma.

Dadurch, dass ich mich mit meinen eigenen Traumatisierungen und ihren Folgen auseinandergesetzt habe, wurde immer deutlicher für mich, was es beim Klopfen von belastenden Lebenserfahrungen braucht, um diese wirklich zu verändern.

Daraus habe ich den Intensivkurs für hochsensible Menschen mit belastenden Kindheitserfahrungen entwickelt (der jetzt bald seinen Zugang für eine Woche öffnet). Der Intensivkurs arbeitet mit dem Ansatz des Achtsamen EFT Klopfens, der einerseits einen sicheren Raum bietet, andererseits aber tiefe Veränderung möglich macht.

Die ganz besonderen Zutaten sind dabei: eine Gemeinschaft Gleichgesinnter und Begleitung und Motivation durch mich für die Dauer eines Jahres. Denn die EFT Klopftechnik entfaltet ihre größte Kraft langfristig. Das funktioniert ausgesprochen gut.

Es sit schön zus ehen wie sich die teilnehmer des intensivkurs online kurs  hochsensibilität entfalten

Image by John Hain from Pixabay

Es ist immer wieder eine ganz besondere Freude für mich zu sehen, wie die Kursteilnehmer:innen im Laufe dieses Jahres erblühen, wachsen, sich (wieder) Dinge zutrauen, Hoffnung und Vertrauen (auch in sich selbst) entwickeln, Dinge wieder möglich werden.

Und auch, wenn wir nicht über unsere Erlebnisse sprechen, wissen wir doch, dass die anderen ähnliches wie wir erlebt haben. Man muss nicht vorgeben, jemand anderer zu sein – alleine das bringt schon tiefe Erleichterung. Eine Teilnehmerin schrieb mir vor kurzem:

„Das ist wie nach Hause kommen, sehr vertraut.“

Hier erhältst du mehr Informationen zum Intensivkurs, dem Online Kurs Hochsensibilität.  Wenn du vorher schon mal ein bischen Intensivkurs-Feeling schnuppern willst, melde dich gerne für meinen kostenlosen online Workshop Verbindung an. Er startet am 17. April (Wenn du nicht dabei sein kannst, hast du eine Woche lang die Möglichkeit, dir die Zoom Aufzeichnungen anzusehen oder herunterzuladen). Sehen wir uns dort? Ich würde mich freuen.

Sowieso, freue ich mich, wenn du mir schreibst.

Von Herzen,

Unterschrift Monika Richrath

 

 

 

 

Image by Annette Meyer from Pixabay 

Was ist eine Trauma Kette?

Was ist eine Trauma Kette?

Hast du schon einmal den Begriff Traumakette gehört? Eigentlich hatte ich gedacht, mit dem Blogartikel Respekt (mit dem ich meine Serie Trauma in Liebesbeziehungen) abschließen wollte, ist es erst einmal genug mit dem Thema Trauma und Hochsensibilität.

Leider war es dann aber so, dass alleine durch das Schreiben des Artikels alles sehr gründlich aufgewühlt wurde. (Wobei X als Person kaum noch eine Rolle spielt.) Es geht dabei eher um die Umstände und die gruseligen Dinge, die passiert sind und die ich während der Beziehung erlebt habe – vor allem am Schluss. Ich denke, dass sich hier bei mir

eine Art Traumakette in Gang gesetzt hat.

Vielleicht ist der Begriff nicht besonders bekannt. Wenn ein traumatisches Ereignis oder Erlebnis zu weiteren traumatischen Ereignissen oder Erlebnissen führt, spricht man von einer Traumakette. Jedes Ereignis aus der Kette hat die Macht, einzelne Elemente der Kette oder auch die ganze Ereigniskette zu reaktivieren und so für Retraumatisierung zu sorgen. Aus den Folgen der Retraumatisierung entsteht ein neues Trauma, usw.

Ein Beispiel aus meinem Leben:

Aufgrund eines transgenerationalen Traumas

war es schon immer sehr schlimm für mich, wenn jemand ***s***h***r***i***t***. (Dass es sich hier um Symptome eines transgenerationalen Traumas handelte, habe ich erst vor sehr kurzer Zeit herausgefunden). Ein Erlebnis in der Straßenbahn führte dazu, dass dieses Trauma reaktiviert und verstärkt wurde. Das hat mich dazu gebracht, dass ich nicht mehr mit der Bahn zur Schule fahren wollte und lieber die Strecke zu Fuß ging. Das hat dazu geführt, dass ich leider ***ü***r***f***l***e***n***worden bin, am helllichten Tag auf offener Straße. Ein Trauma par excellence.

Das Ganze verdichtete und verpappte sich zu einem

Trauma verarbeitung kann gestört werden

Image by Ron Porter from Pixabay

scheinbar unlösbaren Trauma Brocken, den ich bisher noch nicht verändern konnte (trotz verschiedener Versuche und Ansätze). Erst die Erkenntnis, dass das Ursprungstrauma gar nicht mein eigenes ist, hat etwas Erleichterung und Entzerrung da hineingebracht.

Durch die Beziehung mit X, in der Trauma und Liebe zusammenkamen,

ist eine ähnliche Traumakette entstanden. Durch die Beziehung wurden im Wesentlichen jede Menge belastender Kindheitserfahrungen reaktiviert und verstärkt und die Beziehung wurde so selbst zu einem Trauma, ebenso wie das, was durch die Beziehung entstanden ist.

Und das alles wurde reaktiviert jetzt zum Jahresende, was damit zu tun hat, dass ein beträchtlicher Teil der Folgen dieses Traumas eben in dieser Jahreszeit stattfanden, ganz besonders um Silvester herum.

Plötzlich waren die Ereignisse von vor ein paar Jahren sehr präsent (so, als sei gar keine Zeit vergangen). Als ich Silvester und die Tage danach in ihrer Stadt in meiner neuen Wohnung saß, ohne Licht, ohne Internet, ohne Partnerin (wir hatten uns gestritten), ohne Ablenkung (die Geschäfte waren wegen Corona geschlossen), ohne Menschen (in der neuen Stadt kannte ich niemanden) und auch ohne Freunde (Ich war zu gestresst und paralysiert, um jemanden anzurufen.  Wahrscheinlich hatte ich auch die Befürchtung, jemand würde mir dringend empfehlen, die Beziehung zu beenden.) 🙈 (Mehr dazu erfährst du in dem Artikel Respekt).

Das Gefühl, mutterseelenalleine zu sein

und durch eine fremde Stadt zu irren, hat sich so richtig in mich eingegraben. Ich fürchte es ist zu einem Glied dieser neuen Traumakette geworden.

Selbst, wenn sich das krasse Gefühl des Alleinseins mittlerweile natürlich abgeschwächt hat, wirkt es in mir auf vielfältige Weise.

Eine glückliche beziehung zu führen ist für traumatisierte menschen schwerGerade mache ich mir sehr viele Gedanken über Beziehungen.

Natürlich sehne ich mich nach Verbindung und Nähe. Richtiger Nähe. Und Berührung.

Aber wenn ich so die Paare beobachte, die ich kenne (und ich kenne eine ganze Menge), dann sehe ich nur zwei, auf die ich ein bisschen neidisch bin.

Mit dem einen Paar bin ich sehr gerne zusammen, weil sie sich miteinander so wohlfühlen. Ihre Beziehung ist noch relativ jung. Die beiden anderen sind schon ganz lange zusammen, aber sie haben sich nicht wie so viele Paare in einem Status quo eingerichtet, sondern entwickeln sich ständig weiter. Jede für sich alleine und auch als Paar. Da gibt es keinen Stillstand. Das finde ich bewundernswert.

Mir fällt an dieser Stelle ein, dass ich mit einer früheren Partnerin zusammen eine Beziehungsvision für andere gewesen bin, weil wir uns ganz viel Freiraum ließen, das bringt mich ein bisschen zum lachen. 🤭

Das Beziehungsdilemma, in dem ich jetzt stecke,

hat sich durch meine letzte Beziehungserfahrung eigentlich  noch verschärft. (Ich frage mich sogar, ob ich das überhaupt jemals auflösen kann irgendwann mal?)

Es gibt einerseits Sehnsüchte, aber andererseits gibt es das totale Zurückschrecken vor einem Einlassen überhaupt. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass ich mir durch diese Erfahrungen nicht bzw. viel weniger vertraue. Ob ich jemandem wirklich etwas entgegensetzen kann. (Ich habe eher die Befürchtung, dass ich nach wie vor dazu neige, andere wichtiger zu nehmen als mich selbst.)

Beim Thema Beziehung

habe ich eine Art Klasse schnatternder Schulkinder in mir, von denen jedes etwas anderes will. Das ganze bekommt noch neue Dimensionen dadurch, dass ich begonnen habe, mich mit dem

Thema Verlorener Zwilling

zu beschäftigen. Das wirft einen völlig neuen Blick darauf, warum man vielleicht echte Nähe nur sehr begrenzt aushalten kann. Dazu aber ein anderes Mal mehr, das waren jetzt genug Trauma Trigger für einen Artikel.

Jedenfalls passt alles sehr gut zu meinem neuen kostenlosen

Workshop Verbindung,In diesem Workshop geht es um den Zusammenhang von Trauma und Verbindung

den ich am 17./19./20. Januar online veranstalte. Da beschäftigen wir uns ganz explizit mit den Ursachen von Schwierigkeiten mit der Verbindung zu sich selbst, dem eigenen Körper und anderen Menschen.  Was haben schlechte Erfahrungen in der Kindheit damit zu tun? Was hat z. B. die kritische Mutter damit zu tun, oder ein Vater, der nie lobt? Denn das kommt alles nicht von ungefähr.

Man muss sich nicht mit diesen Schwierigkeiten abfinden.  Außerdem: Auch wenn ich mit Beziehungen an sich immer noch hadere, habe ich schon so viel erreicht. Von jemandem mit einer jahrzehntelangen sozialen Phobie zu jemandem, der mit Menschen arbeitet und Menschen mag. Dieses Wunder habe ich mit EFT Klopfen erreicht. Wie ich das gemacht habe, erzähle ich natürlich auch im Workshop. Ich freue mich, wenn du dabei bist. Klopfen lohnt sich immer.

Ich freue mich, wenn du mir schreibst.

Von Herzen,

Unterschrift Monika Richrath

 

Image by Uriel Shuraki from Pixabay 

Die Welt verändert sich in Minuten durch Klopfen

Die Welt verändert sich in Minuten durch Klopfen

Warum meine Klopfreise durch die Rauhnächte dieses Jahr anders sein wird und was das mit der Klopftechnik für Hochsensible zu tun hat (die ich nun als Achtsames EFT Klopfen nutze).

Eigentlich hätte ich super gerne einen Jahresrückblick mit Switchwords geschrieben, wie 2019 mit dem dem Rauhnachtsorakel. Das habe ich leider nicht geschafft.

Trotzdem möchte ich gerne eine Jahresrückschau halten, denn für mich war 2022 das Jahr der Jahre.

Revolutionäre Dinge sind in meinem Leben geschehen und geschehen immer noch. Einiges davon sieht vielleicht nicht so besonders spektakulär aus, entfaltet aber – langfristig gesehen – eine unglaubliche Wucht.

Das Biofrequenzgerät healy hat mein Leben verändertDass das Bioresonanzgerät Healy in mein Leben gekommen ist, hat ungeheure Auswirkungen. Mithilfe des Healys habe ich herausgefunden, warum ich in einigen Lebensbereichen einfach nicht vorwärtskomme. Es liegt an bestimmten blinden Flecken, von denen ich einfach nichts wusste. Auch, dass ich jetzt weiß, dass bestimmte Dinge, die mich ungeheuer quälen, zu einem Lebensthema gehören, bringt natürlich große Erleichterung.

Die größte Veränderung in meinem Leben ist jedoch dadurch entstanden, dass ich begonnen habe,

jeden Tag öffentlich ein Switchword zu klopfen.

Das dauert nur 1-2 Minuten. Erst auf Youtube, dann ich ich zu Instagram gewechselt.

Wusstest du, dass das EFT Klopfen die Gehirnwellen verändert?

Die Gehirnwellen von Menschen, die unter Angst, Frust oder Stress stehen, liegen im hochfrequenten Beta-Bereich (15 bis 40 Hz). Dabei sind die Amplituden, also Ausschläge, umso höher, je gestresster man ist.

Durch Klopfen werden aber die Gehirnwellen verändert,

zu Alphawellen (8-12 Hz), die einen Zustand erhöhter Wachheit symbolisieren, oder zu Thetawellen, die für einen hoch kreativen Zustand stehen (z. B., wenn man in Hypnose oder Trance ist).

Jetzt klopfe ich seit 12 Jahren und weiß, dass ich beim Klopfen in einen ganz besonderen Zustand komme, in einen Zustand, in dem Veränderung möglich ist. Genau darum ist das Klopfen ja so gut.

Dieses Jahr ist nun etwas geschehen, was erstmal total besch … aussah.

Im Juni bin ich gestürzt und habe mir bei dem Sturz die rechte Spinatussehne angerissen. (Im Nachhinein hat sich dann auch noch herausgestellt, dass ich unter einem sog. Impingement Syndrom an der rechten Schulter leide). Das ist alles ausgesprochen unerfreulich. Trotz Krankengymnastik geht eine Verbesserung nur schleppend voran. Bestimmte Bewegungen kann ich überhaupt nicht mehr machen. Ich frage mich allmählich sogar, ob das vielleicht so bleiben wird?)

Aber dahinter passieren noch andere Dinge, die irgendwie magisch sind. Nordic Walking ist durch den Unfall nicht mehr möglich. Da ich mich aber an mein Morgenritual gewöhnt habe, laufe ich morgens trotzdem meine Runde.

Jeden Tag klopfe ich live ein Switchword auf InstagramDabei sage ich immer meine Switchworte des Tages vor mich hin.

Irgendwann ist der Impuls aufgekommen, mich im Wald an diese und jene Stelle zu setzen und mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.

Ich habe begonnen, in mich hineinzuspüren: Ist das hier ein guter Platz?

So habe ich eine Menge heiliger Stellen im Wald entdeckt. Stellen,  an denen ich spüren kann, dass sofort Energie fließt. Manchmal wird sie mir geschenkt, manchmal verschicke ich sie in die Welt. Ohne, dass ich etwas dafür tun muss. Nur still sitzen und es geschehen lassen. Alleine dadurch bin ich schon in einen veränderten Zustand gekommen.

Als nächstes ist mir aufgefallen, dass ich diesen Zustand jeden Morgen habe, wenn ich das Switchword des Tages live auf Instagram klopfe. 1-2 Minuten lang.

Das Verrückte ist: Ich habe diesen Zustand jetzt schon BEVOR ich klopfe. Total schade bloß, dass ich nicht die technischen Möglichkeiten habe, die Verändungen schwarz auf weiß zu dokumentieren. Wenn man mir sehr genau dabei zusieht, kann man vielleicht erkennen, dass ich an einigen Punkten noch tiefer gehe. Was natürlich bedeutet, dass du das Gleiche erlebst, wenn du mitklopfst.

die ausbreitung elektromagnetischer wellen im Raum

Image by Gerd Altmann from Pixabay

Am deutlichsten habe ich den Unterschied zu vorher gemerkt, als ich

mit den Vorbereitungen für die Klopfreise begonnen habe.

Ich betrete jetzt ganz neue Räume.

Ich lasse mich immer noch von dem leiten, was gerade kommt. Aber das, was kommt, kommt von viel weiter weg. Die Entspannung ist sehr viel tiefer. Was dank des Ansteckungseffekts (durch Spiegelneuronen vermutlich) dir zugute kommt.

Noch etwas habe ich dieses Jahr verstanden. Schon ein wenig seltsam, wenn ich bedenke, dass ich schon seit 30 Jahren auf der Suche bin … Es gibt im Grunde genommen kein Ziel.

meine klopreise mit der klopftechnik für hochsensible kennen lernenEs gibt nur den Weg, die Reise.

Von daher ist es nur folgerichtig, dass alle meine Angebote, sei es nun die Klopfreise, der online Kurs Hochsensibilität, der Intensivkurs oder meine anderen neuen Projekte in 2023) Reisecharakter haben. Vielleicht magst du ja mal ausprobieren, wie das aussieht? Die Klopfreise ist eine wirklich schöne und einfache Möglichkeit,

mit dir selbst in Kontakt zu kommen

(und natürlich ein wunderbares Geschenk für dich selbst und andere).

Jedenfalls freue ich mich, wenn du dabei bist. Ich selbst klopfe die Reise immer selbst als Teilnehmerin mit 😉

Ich wünsche dir eine schöne Zeit zum Jahresende, wie immer du sie auch verbringst.

Ich freue mich, wenn du mir schreibst.

Mein Blog macht jetzt erstmal Pause bis Mitte Januar.

Von Herzen,

Unterschrift Monika Richrath

 

Von Selbstregulation und Selbstwirksamkeit

Von Selbstregulation und Selbstwirksamkeit

Letzte Woche hatte ich ein sonderbares Erlebnis in Sachen Selbstregulation und Selbstwirksamkeit. Ich bin immer noch verblüfft, wie schnell eine stabile innere Landschaft bei entsprechenden Reizen von außen instabil wird … Aber der Reihe nach.

Mein Personalausweis war abgelaufen.

Also habe ich mir bei der Stadtverwaltung meiner Stadt einen Termin besorgt. Ich habe mir ein Buch eingesteckt, weil ich noch gut in Erinnerung hatte von meinem letzten Besuch, dass mit Wartezeiten zu rechnen ist.

Sehr zufrieden habe ich registriert, dass im Wartebereich seit dem letzten Mal aufgrund von Corona die Sitzplatzmöglichkeiten aufgestockt wurden. Endlich nicht eingepfercht sein in zu enge Sitzgelegenheiten mit zu viel Nähe zu Menschen, denen ich nicht so nah sein möchte …

Ich habe mich also hingesetzt, versucht mein Buch zu lesen (war gar nicht so einfach, wegen der Maske konnte ich die Lesebrille nicht aufsetzen). Ich habe versucht, die sehr reizintensive Umgebung auszublenden.

Wegen meiner Hochsensibilität bzw. Hochsensitivität war das alles andere als einfach.

Überall hingen große Anzeigentafeln, auf denen Nummern standen und die Schalter für diese Nummern. Und mit einem sehr lauten Ping erschienen in kurzen Abständen immer neue Nummern. Meine Nummer lautete @4453.

Ich bin von einer Wartezeit von mindestens 20 Minuten ausgegangen und habe zunächst versucht, diese Tafeln zu ignorieren. Nicht nur die Geräusche, sondern auch die damit verbundene Bewegung auf den Tafeln und die Bewegung der Menschen um mich herum. Das ging ganz gut, solange ich lesen konnte. Leider nicht sehr lange, weil meine Augen ohne die Brille schnell müde wurden. Und ab dem Zeitpunkt, wo ich eigentlich meinen Termin hatte, musste ich natürlich auch auf die Tafel gucken.

Dann ging es so. Ein Pling ertönt: ich hebe den Blick, sehe zur Tafel, nicht meine Nummer, ich senke den Blick wieder, lese zwei, drei Worte, der nächste Pling ertönt, ich muss wieder gucken …

Sofort ist alle Selbstregulation futsch.

Relativ schnell habe ich mein Buch weggelegt, weil das Lesen so unmöglich wurde. Ich habe versucht, dort entspannt zu sitzen und auf meine Nummer zu warten. Unmöglich.

Ich weiß eigentlich (also rational), dass die Zahlen nicht in einer logischen Reihenfolge aufgerufen werden, aber als die Zahl @4479 aufgerufen wurde, begann ich richtig in Stress zu geraten. (Vermutlich war ich durch

die totale Reizüberflutung

schon ziemlich destabilisiert!) Ein Teil von mir begann sich zu fragen, wieso die 44er-Reihe jetzt schon schon so weit fortgeschritten ist. Hatte ich etwas verpasst, war meine Zahl doch schon aufgerufen wurden, während ich gelesen hatte?

Richtig schlimm wurde es, als dann nach und nach Zahlen auftauchten, die sich um meine Zahl herum bewegten @4449, @4450, @4451, @4452 … und dann plötzlich @4456, @4457 …

hochsensibler mann von zahlen überwältigtMittlerweile befand ich mich in einem Zustand hochgradiger Verwirrung.

Immer wieder habe ich mein Handy rausgekramt um mich zu vergewissern, dass meine Zahl wirklich @4453 ist. Ich habe natürlich gemerkt, dass etwas vor sich geht. Irgendwie hatte sich mit der Verwirrung ein großer Zweifel auf mich gelegt. War das wirklich meine Nummer? Warum kam die denn nicht? Warum alle anderen zuerst? Hatte man mich vergessen? Was mache ich eigentlich hier? Soll ich nicht wieder gehen? Brauche ich wirklich einen Personalausweis, ich habe doch einen gültigen Reisepass …

Und irgendwo hat ein Teil von mir registriert, dass es sich anfühlte wie in einer Art Traumazustand. Ein Gefühl, wo man sich selbst total in Frage stellt. Ein Gefühl, das definitiv zu tun hat mit

belastenden Kindheitserfahrungen, Vulnerabilität und Entwicklungstrauma.

Es fühlte sich an wie z. B. eine Situation, wo man sich fragt, ob man das Recht hat, etwas für sich zu tun und sich zum Beispiel abzugrenzen gegen jemandem, dem es schlecht geht. Vielleicht kennst du das ja. Vielleicht hast du dich dann auch schon gefragt: Darf ich das? Und wenn man sich diese Frage nur lang genug stellt, kommt diese Verwirrung über einen gekrochen.

In solch einem Zustand befand ich mich dann jedenfalls.

Für mein Empfinden hat es unendlich lang gedauert.

Bis plötzlich die @4453 oben auf dem Bildschirm erschien.

Und sofort war alles wieder gut. Ich sprang auf und lief zu meinem Schalter.

Meine Selbstregulationsfähigkeiten waren wieder da.

Sofort habe ich die Sachbearbeiterin in ein Gespräch über Augenfarben verwickelt. Das habe ich natürlich ganz automatisch gemacht, nicht bewusst, aber ich denke, ich war irgendwie getrieben von dem Wunsch, wieder Selbstwirksamkeit zu erfahren. Ans Klopfen habe ich in dieser Situation leider nicht gedacht, dabei wäre das so gut gewesen …vor allem am Notfallpunkt.

Ich glaube,

es wurden außerdem Ohnmachtsgefühle angetriggert.

Weil ich dieser Situation nicht entfliehen konnte. Weil ich warten musste, bis meine Zahl kommt (trotz des Zweifels).

Tatsächlich hat es dann ziemlich lange gedauert, bis ich wieder nach Hause gehen konnte, weil der Scanner meine Finger nicht einscannen wollte.

Als ich nach Hause fuhr, ging es mir wieder gut.

Allerdings hat mich so ein Abglanz dieser sonderbaren Verwirrung noch ein paar Tage lang begleitet. Wie eine Art Schatten. Und ich bin nach wie vor verblüfft, wie schnell es gehen kann, von einem stabilen Zustand in einen instabilen Zustand zu kommen. Aber auch:

wie schnell es geht dann wieder von dem instabilen in den stabilen Zustand.

Und das ist ja letzten Endes das, was man erreichen kann, wenn man mit Entwicklungstrauma bzw. Bindungstrauma zu tun hat. Es geht nicht darum, das Entwicklungstrauma zu heilen, sondern zu lernen, so mit den Folgen umzugehen, dass sie das eigene Leben nicht beherrschen, sondern handhabbar werden.

Kennst du Situationen, die ähnliche Dinge in dir auslösen? Ich freue mich, wenn du sie mit uns teilst.

Von Herzen,

Unterschrift Monika Richrath

 

 

 

 

Image by Gerd Altmann from Pixabay 

Image by Júlia Orige from Pixabay 

Scham: Die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls – eine Rezension

Scham: Die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls – eine Rezension

Als mir klar geworden ist, dass Scham bei Hochsensibilität in Verbindung mit belastenden Lebenserfahrungen durch Entwicklungstrauma ein sehr wichtiges Thema ist und darum in meinem Intensivkurs nicht fehlen darf, habe ich mich auf die Suche gemacht nach guter Literatur. Das Buch „Scham: Die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls“* hat mich sofort verführt. Konkurrenzlos.

Zum einen durch das Cover. Alleine das Wort

Scham so groß

und in roter Farbe zu lesen, macht etwas mit einem.

Ich finde es unglaublich, wie gut es dem Verlag fischer & gann gelungen ist, das Wesen der Scham optisch darzustellen! Auf der linken Seite befindet sich ein roter Streifen, der langsam in einen größeren, weißen Bereich übergeht. Das ist wie die Scham selbst, die leise und unmerklich in uns einsickert.

Auch die Farbe rot ist gut gewählt, denn das lässt an eine Wunde denken und ich denke die Wunde der Scham haben sicherlich alle, die mit

Hochsensibilität und Bindungs- und Entwicklungstrauma zu tun haben.

Auch der Untertitel „Die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls“ ist extrem gut gewählt. Alleine diesen Titel zu lesen, machte was mit mir.

Plötzlich konnte ich gar nicht mehr verstehen, warum ich mich in 30 Jahren Persönlichkeitsentwicklung noch nie wirklich mit dem Thema Scham beschäftigt habe! Ehrlich gesagt, hatte ich null Vorstellung davon, was Scham eigentlich ist, wo sie herkommt, was sie bewirkt.

Nur wie sie sich anfühlt, wusste ich ganz genau.

Der Autor, der französische Neuropsychiater Boris Cyrulnik, hat selbst ein sehr großes Scham-Thema. Er hat als „verstecktes Kind“ den Holocaust überlebt, musste vorgeben, jemand anderer zu sein …

Ich gebe zu, anfangs war ich etwas nervös, als ich begann, mich in das Buch zu vertiefen. Schon bald habe ich mich entspannt, denn der Text ist ausgesprochen unterhaltsam.  Tatsächlich beleuchtet Boris Cyrulnik in jedem Kapitel

ganz unterschiedliche Aspekte der Scham.

Ganz leicht und spielerisch, plaudernd gar, werden wir Leser:innen dabei mitgenommen. Tatsächlich fand ich das Buch so unterhaltsam zu lesen, dass ich direkt ein bisschen irritiert war:

Darf ein Buch über Scham

Spaß machen?

Ich glaube, dass der Autor mit Absicht diese Erzählweise gewählt hat. Natürlich enthält das Buch für jeden, der ein Scham Thema hat, verschiedene  Scham „Bomben“, aber Cyrulnik versteht es meisterlich, diese zu entschärften, indem er sie in kleine Geschichten und Begebenheiten verpackt und sowieso bestimmte Aspekte nur ganz kurz berührt, um sie in einem anderen Kapitel wieder aufzugreifen.

Ich wurde allerdings nach einer Weile etwas ungeduldig und nervös, weil ich das Gefühl hatte, die Information, die ich suche, entgleitet mir und verschwindet zwischen all den anderen Informationen. Hauptsächlich war ich ja an Scham Aspekten im Zusammenhang mit

belastenden Kindheitserfahrungen, Bindungs- und Entwicklungstrauma

interessiert.

Ich habe dann noch einmal von vorne begonnen und habe in alle Seiten, von denen ich dachte „Ja, das ist interessant für die Art von Scham, die ich suche“, einen kleinen Zettel gesteckt.

Am Ende habe ich mir dann nur die markierten Stellen hintereinander duchgelesen und dann hatte ich die Informationen, die ich suchte. Es war ein wenig so, als hätte ich nicht von links nach rechts, sondern von oben nach unten gelesen. Und es ist sehr schlau, dass der Autor in Informationen so angeordnet hat, denn als ich alles das, was ich als interessant markiert hatte, hintereinander weg las, gingen meine Scham Bomben los. Eine nach der anderen. Ich hatte keine Vorstellung davon,

wie sehr mein Leben durch Scham bestimmt wird.

Weil es ein Gefühl ist, das sich ganz unten verbirgt, am Boden unter allen möglichen Bewusstseinsschichten. Und trotzdem alles durchtränkt irgendwie.

Von daher kann ich nur sagen, dass die vermeintliche Schwäche des Buches seine größte Stärke ist. Boris Cyrulnik hat alles so gut und schön verpackt, dass es nämlich nicht weh tut.

Gut gefallen hat mir auch die Kapitelverteilung mit sehr poetisch klingenden Überschriften, wenngleich ich auch nicht immer einen Bezug zum Inhalt herstellen konnte.

Meine Vermutung ist, dass

„Scham: die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls“*

wohl mehrmals gelesen werden muss, um die Inhalte (von denen ich hier bewusst überhaupt nichts verraten habe) zu erfassen und in das eigene Leben zu integrieren. Gerade die Integration ist so wichtig: Jetzt, wo

ich das Ausmaß meiner Scham erahnen oder ermessen kann,

habe ich mehr Selbstmitgefühl, vielleicht verurteile ich mich auch weniger? Oder mir ist dadurch aufgefallen, dass ich mich selbst dauernd verurteile …

Ich freue mich jedenfalls schon auf die Entdeckungen, die ich bei der nächsten Leserunde dieses Buches machen werde.

Wie geht es dir beim Lesen dieser Rezension? Scham ist auf jeden Fall ein super gutes Thema zum Klopfen. Ich freue mich, wenn du einen Kommentar hinterlässt und/oder meinen Artikel teilst.

Von Herzen,

 

 

 

Boris Cyrulnik
Scham: die vielen Facetten eines tabuisierten Gefühls*
fischer & gann
ISBN 978-3903072725

20 EUR

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