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Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Verhinderte Genüsse

von Monika Richrath

10. Dezember 2017

Essen ist oft ein ziemlich schwieriges Thema für hochsensible Menschen. Die mit der Hochsensibilität häufig einhergehende besondere Reizempfindlichkeit auf problematische Substanzen lässt uns schnell überreagieren und sorgt für Unverträglichkeiten und Allergien. Jetzt geht es langsam wieder auf Weihnachten zu. Vielleicht geht es Ihnen ja auch so, dass es Ihnen megaschwer fällt, immer zu allem NEIN zu sagen, was Ihnen eigentlich nicht bekommt.

Wenn Sie diesem Blog schon länger folgen, wissen Sie bereits, dass ich selbst in Sachen Ernährung schon eine ziemlich lange Odyssee hinter mir habe. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich mich essenstechnisch wieder in meine Kindheit zurückgewünscht habe und immer noch wünsche …

 

Damals war Essen einfach

jedenfalls scheint es mir so (Meine Mutter hat mal gesagt, ich sei schon immer eine mäkelige Esserin gewesen, also ist dieser Eindruck vielleicht vollkommen subjektiv.) Aber essen hat mich damals glücklicher gemacht als heute. Wenn ich mich auf ein Essen gefreut habe, dann war das Essen auch die Freude wert. Heute kann ich mich auf etwas total freuen, muss dann aber, wenn ich es esse, feststellen, dass danach oft ein schales Gefühl zurückbleibt. Häufig frage ich mich dann, worauf habe ich mich eigentlich gefreut?

Neulich zum Beispiel hatte ich die Idee, einen bestimmten glutenfreien Kuchen zu backen, der zur Hausmarke meines örtlichen Supermarktes gehört. Diesen Kuchen habe ich vor ein paar Jahren einmal gebacken, als wir bei Freundinnen zu Besuch waren. Damals hatten wir ihn gemeinsam verputzt und alle sehr lecker gefunden.

Zwischenzeitlich versuche ich eigentlich, sogenannte glutenfreie Produkte nach Möglichkeit zu vermeiden, da ich überzeugt bin, dass sie meiner Gesundheit auch nicht wirklich zuträglich sind. Außerdem habe ich festgestellt, dass diese sehr häufig im Wesentlichen aus Mais bestehen, eine hohe Kaloriendichte haben und dafür sorgen, dass ich aufgehe wie ein Hefekloß (Meistens fühle ich mich dann auch genauso). Von daher habe ich auch um diesen Kuchen (eine Fertigteigmischung übrigens) erfolgreich einen Bogen geschlagen. Bis neulich.

Da war mir mal wieder so richtig nach Kuchen

einem Sandkuchen, je trockener, je besser, schön mit leckerer Butter bestrichen. Vor meinem geistigen Auge sah ich mich schon schön auf dem Sofa sitzen, die dampfende Teetasse neben mir, den Kuchen in der Hand und einen schönen Schmöker dazu.

Sofort war es um mich geschehen

und ich konnte nicht widerstehen. Ich kaufte den Kuchen (wozu ich übrigens meine derzeitige Phase der Eierfreiheit noch durchbrechen musste), rührte alles zusammen, schob ihn in den Ofen. Allerdings musste ich noch warten, bis ich ihn dann auch essen durfte. Das ging erst am nächsten Tag, wegen der noch aufzubringenden Glasur und weil ich nicht mehr genug Zeit hatte an dem Tag.

cookie 1786767 640Egal, am nächsten Tag freute ich mich also wie eine Schneekönigin auf meinen schönen Kuchen und

das luxuriöse Gefühl des Michselbstverwöhnens.

Ich arrangierte alles so, wie ich es mir gewünscht hatte – aber dann schmeckte mir der Kuchen überhaupt nicht mehr! Der Geschmack war pappig, die Schokoglasur, die ich so lecker gefunden hatte schmeckte nur nach billigem Fett … Enttäuschung pur …

Ich hätte den Kuchen wegwerfen sollen

Biografiebedingt bin ich aber leider nicht in der Lage, Lebensmittel, die noch gut sind, einfach wegzuwerfen. Ich konnte ihn auch nicht anderweitig loswerden. Die schöne Selbstbelohnung geriet so eher zur Strafe (obwohl es natürlich auch mindestens einen inneren Anteil gibt, der sich immer über Kuchen freut!)

Etwas Ähnliches habe ich vor kurzem mit Schokolinsen erlebt, die eigentlich immer gingen und jetzt schmeckten, als hätte jemand übelriechende Chemikalien auf der Oberfläche aufgebracht. Natürlich habe ich darüber nachgedacht und

versucht mir darauf einen Reim zu machen.

Sicher ist: Mein Körper wird offenbar zunehmend empfindlicher und meine Wahrnehmung verfeinert sich. Bewusst habe ich keine diesbezüglichen Schritte unternommen, vielleicht liegt es daran, dass ich jetzt mit ziemlich vielen KlientInnen tiefgehende Themen auflöse … Von Yoga-Anwendern habe ich gehört, dass sich das Essverhalten nach einer Zeit ganz von alleine verändert, vielleicht ist es mit der Klopfakupressur ähnlich … vielleicht bedeutet es auch, dass mein Körper nach und nach gesünder wird, wer weiß? Nach dem Erlebnis mit den Schokolinsen habe ich mir gesagt, dass ich vermutlich jetzt in der Lage bin zu schmecken, wie sie wirklich schmecken … so, wie man, wenn man sich Chips abgewöhnt und ihr Genuss nicht irgendwelche emotionalen Bedürfnisse abdecken muss, in der Lage ist, herauszuschmecken, dass Chips eigentlich nur nach Pappe und Fett schmecken und sonst gar nichts. So gesehen ist das ja eine tolle Entwicklung.

Bleibt noch die Strategie für die Weihnachtstage

Ich bin da natürlich ohne konventionelles Weihnachtsfest fein raus, aber ganz sicher werde ich demnächst einen Haufen Weihnachtsgebäck und andere Leckereien kreieren, damit ich nicht das Gefühl habe, zu kurz zu kommen. Hm, hatte ich nicht vorhin ein Rezept für einen warmen Schokodrink auf Cashewbasis gesehen …?

Wie geht es Ihnen mit dem Genuss-Stress zum Jahresende? Haben Sie Strategien, um Ihren Körper zu schützen oder ergeben Sie sich einfach? Tricksen Sie Ihre Überempfindlichkeiten aus? Haben Sie leckere glutenfreie Rezepte zum Teilen? Wie immer, freue ich mich, wenn Sie mir schreiben.

Herzlichst,

Ihre
Monika Richrath

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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2 Kommentare

  1. Sabine Dinkel

    Ich bin sehr mäkelig. Zum Glück *dreimalaufholzklopf* habe ich keine Allergien und Unverträglichkeiten. Nur Ekel vor manchen Dingen.

    Das geht mir ganz oft so mit Keksen. Ich finde nur ganz selten Kekse, die mir wirklich noch schmecken. Ganz schlimm finde ich die Kekse, in denen Schoko-Chips stecken. Örks. Und bis ich ein Brot finde, in das ich wirklich gerne reinbeiße, muss ich einige Bäckereien durchkämmen. Das schaffen auch fast nur Bio-Bäckereien.

    Während meiner ersten Chemotherapie schmeckte so gut wie alles furchtbar. Das lag natürlich an den Medikamenten. Ich hatte jedoch das Gefühl, dass meine Wahrnehmung sonderbar geschärft war und meinte, jede Säure und jeden Zusatzstoff rauszuschmecken.

    Am besten gingen in der Zeit Pellkartoffeln, Eier, Joghurt ohne Zusätze und – jetzt wird’s spannend: Cola (schräg, oder?)

    Liebe Grüße
    Sabine

    Antworten
    • Vielen Dank, liebe Sabine. Ich finde das mit der Cola gar nicht so schräg eigentlich – wenn man Dünnpfiff hat, soll Cola in Kombination mit Bananen ja helfen, vielleicht enthält Cola irgendwelche Inhaltsstoffe, die der Darm gut findet und in bestimmten Situationen gut brauchen kann?

      Ich trinke eigentlich gar keine Cola, wegen des Koffeeins, aber 1-2 mal im Jahr packt mich so ein Durst auf eiskalte Cola. Dann trinke ich das ein paar Tage, bis die Nebenwirkungen überwiegen und es ist gut. Bis zum nächsten Mal … Liebe Grüße, Monika

      Antworten

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