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Gluten ist Stress für den Körper

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Weizen? Nein danke!

von Monika Richrath

12. Oktober 2014

Im Grunde genommen versuche ich schon seit Jahrzehnten, mein aus dem Gleichgewicht geratenes Körpersystem durch gute Ernährung wieder ins Lot zu bringen. Nach dem Magendurchbruch Mitte der 90er Jahre

habe ich mich sieben Jahre lang vegan ernährt, zu einer Zeit, wo kaum jemand wusste, was das ist. Davon hat mich eine TCM-Ernährungsberaterin wieder abgebracht und darüber bin ich heute noch froh.

Schon vor Jahren hatte ich von irgendwoher den Impuls bekommen, mich doch glutenfrei zu ernähren. Erstmal hatte das keine großartigen Auswirkungen auf mich, eher vage war mir bewusst, dass ich mich etwas besser fühlte. Die glutenhaltigen ersetzte ich damals durch sog. glutenfreie Erzeugnisse – ein böser Fehler: die meisten Sachen sind aus Mais und machen dick – ich nahm ordentlich zu. Außerdem bekam ich eines Tages einen furchtbaren Ekel vor dem frischen glutenfreien Brot, das ich mir für teures Geld in einer Bäckerei gekauft hatte. Das war es also auch nicht. Da ich gemerkt hatte, dass mir Dinkel besser zu bekommen schien als Weizen, versuchte ich fortan, nur noch Dinkelprodukte zu essen (was mal mehr, mal weniger gut klappte). Ich probierte es mit viel Vollkorn, „Vegan for fit“, aber von der Rohkost nahm ich noch weiter zu. Das ist eben nichts für jeden. Ich brauche warmes Essen, gerne drei bis fünf mal am Tag …

Ich glaube nicht, dass eine Assoziation von Hochsensibilität und Mangel sehr weit hergeholt ist. Mangelgefühle haben mich jedenfalls den Großteil meines Lebens begleitet. Als hochsensibler Mensch fand ich es besonders unbefriedigend, keinen „anständigen“ Zugang zu gutem Essen zu haben, weil ich weiß, wie ungeheuer wichtig gute Ernährung ist. Es gibt kaum etwas Schöneres für mich als das wunderbare Gefühl, mich satt und genährt zu fühlen. Dann ist alles gut.

In diesem Jahr bin ich nun extrem unzufrieden mit meiner allgemeinen körperlichen Verfassung: zwei Autoimmunkrankheiten (Hashimoto und Fibromyalgie), viel Schmerzen, viel Erschöpfung, viel Gewicht – ich fühlte mich schwer und unbeweglich. Alles war anstrengend. Nichts schmeckte mir. Da kam eines Tages meine Partnerin mit einem jener bewusstseinsverändernden Bücher an. Der Titel lautete „Dumm wie Brot“. Im Anschluss daran habe ich noch den Spiegel-Bestseller „Weizenwampe“ verschlungen und war sofort bekehrt (Beide Bücher wurden übrigens von Wissenschaftlern geschrieben).

Es ist eigentlich ganz einfach: heutzutage essen wir nicht mehr den ursprünglichen Weizen, sondern eine stark gentechnisch veränderte Form (die kürzere Halme hervorbringt und ertragreicher ist). Das Gliadinprotein aus der Familie der Glutene ist heute in allen modernen Weizensorten enthalten, soll süchtig machen und Appetit und Kalorienaufnahme steigern. (Ich hatte das zwar noch nie vorher gehört, konnte es jedoch sofort annehmen. Ich muss mir nur ein schönes Brot mit bemehlter Kruste vorstellen und beobachten, wie ich darauf reagiere.) Gliadin ist aber nicht nur suchtauslösend und appetitanregend, es kann auch Reizdarmsymptome auslösen, Wassereinlagerungen und Ödeme verursachen, Diabetes beeinflussen und zu neurologischen Problemen führen. Es gibt Studien, die belegen sogar einen Zusammenhang von Weizenkonsum mit dem Auftreten von Diabetes, Alzheimer und Autismus usw.

Interessanterweise war ich selbst zu genau diesem Zeitpunkt auf verschlungenen Wegen auf die „Paleodiät“ (Steinzeitdiät) gestoßen. http://www.paleo360.de/ (Paleo ist gluten,- und laktosefrei, viel Fett, wenig Kohlenhydrate, viele Eier, Fleisch, Fisch und Gemüse, alles sehr einfach und lecker.) Ich probierte ein paar Frühstücksrezepte aus und war begeistert. Jetzt hatte ich die Impulse, die ich brauchte um auf weizen- und glutenfrei umzusteigen. Darüber habe ich schon in dem Beitrag „Vollkommen erschöpft“ geschrieben. Zunächst passierte nicht viel, außer das ich wieder dieses vage Gefühl hatte, mich besser zu fühlen. Zuerst musste ich auch noch einen Umweg machen – der sich hinterher aber als der direktere Weg herausstellte: Ich brauchte ganz unbedingt das Gefühl, wirklich ALLES essen zu dürfen, wenn ich auf Brot etc. verzichte, deswegen habe ich mir ein paar Tage lang öfter mal etwas aus „Raw vegan baking“ gegönnt. Extrem nusslastig – und – Sie ahnen es schon, ich nahm natürlich nicht ab. Allerdings bekam ich vor einigen Wochen nun das Gefühl, es ist jetzt genug mit den selbstgemachten Bio-Köstlichkeiten. Ich habe mir das Paleo Kochbuch gekauft und koche nach einem Mehrtagesplan, mit ganz erstaunlichen Resultaten.

Zunächst ging es mir erstmal richtig schlecht wegen der Entgiftung. Ich war zwei Wochen lang sogar zu erschöpft, um einen Blogbeitrag zu schreiben! Es ging gar nichts mehr. Aber das ist nun vorbei. Ich merke, dass ich mehr Energie habe. Nicht immer, aber immer öfter (neulich sogar mal einen ganzen Tag). Heute morgen bin ich aufgewacht und hatte sofort Lust, mich zu bewegen. Ich bin vor dem Frühstück aus dem Haus gegangen um eine kleine Runde Nordic Walking zu machen! Ich merke, dass sich in meinem Körper etwas verändert. Schmerzen habe ich im Augenblick nur noch gelegentlich – auf jeden Fall dann, wenn ich versehentlich etwas esse, was Weizen enthält (Sie glauben gar nicht, wo überall Weizen drin is!).

Es ist für mich ein kleines Wunder, dass ich nach Jahren des Umherirrens nun endlich etwas gefunden habe, was funktioniert. Denn das ist fast das Wunderbarste: Ich muss mich überhaupt nicht anstrengen und kasteien, sondern bin in der Lage meine Entscheidung leichten Herzens konsequent umzusetzen …

Wie geht es Ihnen mit Essen? Ist Essen für Sie mit Stress verbunden? Welche Lösungen haben Sie für sich gefunden? Ich freue mich, wenn Sie Ihre Geschichte mit uns teilen.

Herzlichst, Ihre
Monika Richrath

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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15 Kommentare

  1. Empfindsames Wesen

    Danke für den Tipp mit der Steinzeitdiät! Interessanterweise macht unsere Kleine instinktiv alles richtig! Wir können also noch von ihr lernen. 🙂

    Antworten
  2. Jeanette Leitmeyer

    Mir geht es auch so, Essen (gesund & schmackhaft ) hat für mich eine größere Bedeutung als für andere Menschen. Habe viel von Otto Max Bruker gelesen, unter anderem „der Murks mit der Milch“ und das Standardwerk „unsere Nahrung, unser Schicksal “ und achte automatisch darauf, immer die gesündere Variante zu wählen (Schwarzbrot, keine H-Milch, viel Gemüse, viel rohes…). Ja, Essen hält Leib und Seele zusammen und du bist, was du isst…..

    Antworten
    • Vielen Dank, Jeanette. Ich habe vor vielen Jahren auch viel nach Bruker gekocht. Mittlerweile weiß ich aber, dass ich Rohkost nur sehr schlecht vertrage und mit gekochtem Gemüse besser fahre.

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  3. Lena

    Das mit dem Weizen kann ich sofort bestätigen. Ich habe das Gefühl, wenn ich mal Weizen esse – danach träge und „klebrig“ im Körper zu werden.
    Ich habe selbstständig, ohne es bewusst zu steuern, vor ein paar jahren angefangen mich vegan zu ernähren – was mich bei damaliger Krankheit in letzter Minute vor dem Einsatz von Morphium gerettet hat und ich heute schmerzfrei bin und sogar wieder aktiv Sports machen kann:)

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    • Vielen Dank, Lena, bitte entschuldige die späte Antwort. Das träge Gefühl nach dem Weizenkonsum kenne ich auch … Toll, dass Du für dich so einen guten Weg gefunden hast! Herzliche Grüße, Monika

      Antworten
  4. Frau Momo

    Liebe Monika

    Dein Artikel ist nun ca. 1.5 Jahre alt. Mich würde sehr interessieren, ob du dich noch immer gluten- bzw. weizenfrei ernährst und wie es dir heute damit geht. Vor allem interessiert mich, ob du den Eindruck hast, durch deine Ernährung weniger „hochsensibel“ zu sein.

    Vielleicht magst du ja berichten …

    Herzlich, die Frau Momo

    Antworten
    • Liebe Frau Momo,

      danke für die Nachfrage. Ja, ich ernähre mich immer noch glutenfrei, bzw. wenn ich doch mal unabsichtlich etwas glutenhaltiges esse, hat es unweigerlich sofort Schmerzen zur Folge. Die zweite Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Eigentlich ist es so, dass ich festgestellt habe, dass immer dann, wenn ich meinem Körper folge und seine Bedürfnisse beachte, ich eher noch hochsensibler werde, mein Körper noch intensiver auf Lebensmittel reagiert, die ihm nicht bekommen. Das macht es mir aber leichter, die Finger von unbekömmlichen Lebensmitteln zu lassen. Damit geht es mir dann insgesamt viel besser.

      Von der Paleo-Ernährung habe ich mittlerweile aber wieder Abstand genommen. Zu viel Fleisch, viel zu viel Fett (und das war dann auch in sehr gesunder Form nicht bekömmlich). Vor kurzem habe ich die Blutgruppenernährung entdeckt, die ich nun in laktose- und glutenfreier Variante praktiziere. Davon bin ich unendlich begeistert – es erinnert mich an die 5-Elemente-Küche, nach der ich Jahre gekocht habe. Mit Paleo fühlte ich mich nach dem Essen oft müde und träge (das Fleisch vermutlich :-() Jetzt gibt mir das Essen Energie und ich fühle mich genährt statt vollgestopft. In absehbarer Zeit gibt es bestimmt dazu einen Blogbeitrag. Liebe Grüße, Monika

      Antworten
  5. Gianni

    Vielen dank das Sie ihre Erfahrungen mit uns teilen. Ich konnte aus ihrem Artikel sehr viel lernen und er hat mir an 2 Punkten echt die Augen geöffnet. Ich sehe die ein oder andere Sache jetzt aus einem anderen Blickwinkel, danke dafür . Zudem muss ich sie für ihre Schreibweise loben. Es hat sehr spaß gemacht ihren Artikel zu lesen und er war an nicht einer stelle langweilig und dass schaffen nur wenige. Im großen und ganzen Klasse !

    Antworten
    • Vielen Dank, Gianni. Die Umsetzung ist nicht ganz einfach, aber es lohnt sich wirklich. Herzliche Grüße, Monika

      Antworten
  6. Rike

    Ich denke Ayurvedische Küche könnte auch für Sie das Richtigr sein 🙂 fast nie roh, immer leicht und bekömmlich.

    Antworten
    • Vielen Dank, Rike. Ich glaube, da gab es ein Gewürzproblem für mich 😉 Herzliche Grüße, Monika

      Antworten
  7. marion

    liebe monika,
    auch ich stehe grad vor der entscheidung, wie ich mich weiterhin ernähren soll und kämpfe auch mit hashimoto und fibromyalgie. durch die stete gewichtszunahme, steht jetzt noch ein termin in der venenklinik an, evtl habe ich noch ein lipödem. die hp rät zu vegan und glutenfrei. vegan ist kein problem, aber glutenfrei. ich ekle mich regelrecht vor meinen selbstgebackenen sachen. als hochsensibler mensch stelle ich mir nun die frage, was mir mein körper sagen will ….

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    • Liebe Marion,

      von allen Maßnahmen, die ich bislang unternommen habe, um mich wohler mit meinem Körper zu fühlen, ist die glutenfreie Ernährung unter den Top 3! Ich lebe nun seit bald zwei Jahren glutenfrei und habe praktisch keine Schmerzen mehr! Außer, ich esse versehentlich etwas, wo Gluten drin ist, das kommt leider immer wieder vor. Dann bekomme ich sofort krasse Schmerzen!

      Vertrau deinem Körper kann ich nur sagen. Es dauert eine Weile, bis man sich darin einrichtet, aber es ist nicht so schlimm, allerdings rate ich dir unbedingt davon ab, jetzt ganz einfach auf glutenfreie Fertigkprodukte umzuschwenken, die meisten enthalten viel Mais und machen dick. Es gibt jede Menge Alternativen, ich habe Anfangs viel mit Mandeln und Leinsamen gemacht. Mittlerweile stelle ich mir meine eigene Mehlmischung zusammen und experimentiere auch gerne herum. Ich finde, die Umstellung lohnt sich unbedingt. Viel Erfolg!

      Herzliche Grüße, Monika

      Antworten
  8. Sabine

    Liebe Monika. Es tut so gut zu lesen, dass ich – auch hochsensibel – nicht alleine bin mit meinen Leiden: Hashimoto und Fibromyalgie. Übergewicht, Lipödeme an Beinen & Armen sowie Nebennierenschwäche tun ihr übriges. Ich ernähre mich mehrheitlich nach Paleo, verzichte weitgehend auf Gluten & Laktose. Vor ein paar Monaten konnte ich mir ein Leben ohne Milchkaffee zum Frühstück & frisches Brot nicht vorstellen. Es geht besser, sofern ich nicht zu viele Nüsse esse = (Fett). Kannst du bitte mehr zur 5-Elemente-Küche schreiben? Ich merke, dass ich noch mehr auf meinen Körper hören & mich nicht unbedingt auf nur eine Ernährungsweise fixieren darf. Danke fauch für die vielen tollen EFT Tipps. Ich habe die Methode heute zum ersten Mal ausprobiert – mit Erfolg! Herzliche Grüsse aus der Schweiz, Sabine

    Antworten
    • Vielen Dank, Sabine. Ich glaube auch, dass es wichtig ist,sich nicht auf eine bestimmte Ernährung zu fixieren und immer zu gucken, was man individuell braucht. Danke für die Anregung mit der 5-Elemente-Küche! Das greife ich gerne mal auf! Herzliche Grüße, Monika

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