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Ängste, Stress und Panik sind häufige Begleiterscheinungen der Hochsensibilität

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

5 Dinge, die Sie über Panikattacken wissen sollten

von Monika Richrath

26. März 2017

Panikattacken sind grässlich, vergällen einem die Lebensfreude und können dafür sorgen, dass die einfachsten Erledigungen sich zu unüberwindbaren Hürden auswachsen, oder?  Die Rezension, die ich im Januar über das Buch Hasenherz und Sorgenketten geschrieben habe, hat mir einen lang zurückliegenden Teil meines Lebens wieder ins Bewusstsein gerufen. Ich bin nämlich selbst eine ehemalige Angstpatientin, die damals (in den 90er Jahren) noch überhaupt keine Ahnung von Hochsensibilität hatte und habe ein paar Jahre lang so unter Panikattacken gelitten, dass es schwierig war, meine Wohnung überhaupt zu verlassen. Darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt sicher noch mehr erzählen. Fürs erste möchte ich Ihnen ein paar Dinge mitgeben, die möglicherweise für Sie nützlich sind im Umgang mit der Angst und Panik.

1. Ihre hochsensible Wahrnehmung kann Panikattacken fördern

Nicht nur, dass unsere Fähigkeiten, Vorgänge besser zu durchdenken und Konsequenzen im Voraus zu erkennen möglicherweise eine gewisse Ängstlichkeit fördern kann – unsere hochsensible Wahrnehmung kann dies ganz bestimmt. Da wir meistens schneller in Stress geraten als möglicherweise weniger empfindliche Menschen, produziert unser Körper Stresssymptome: Herzklopfen, Verspannung, schnelles und oberflächliches Atmen. Ich kenne besonders gut Schwindel, der sehr entstehen kann, wenn man aufhört zu atmen. Unter Stress passiert das schnell. Darüberhinaus sorgt natürlich ein stetig ansteigendes Stresslevel dafür, dass Sie immer empfindlicher und empfindlicher werden. Und während es sein kann, dass man die eigentliche Ursache der aufkommenden körperlichen Symptome nicht erkennt,  nehmen viele hochsensible Menschen aber sehr genau wahr, was in ihrem Körper passiert. Diese Symptome scheinen ohne einen Zusammenhang aufzutreten,  häufig erfährt man dabei auch ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Es wäre daher sicherlich sehr sinnvoll, sich mit seinen Stressoren zu beschäftigen, um sich weniger ausgeliefert zu fühlen.

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2. Ängste sind ansteckend

Forscher der Universität Harvard haben zur Übertragung von Angst geforscht und sind auf interessante Ergebnisse gestoßen. So soll es genügen, dass wir einen verängstigten Menschen sehen, um selbst Furcht zu empfinden. Oder, dass wir den Angstschweiß einer anderen Person riechen. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang auch bitte, dass Sie als hochsensibler Mensch vielleicht sogar in der Lage sind, die Furcht anderer zu spüren und sie wie eine eigene Furcht wahrzunehmen. Wenn wir in einem Elternhaus aufgewachsen sind, in dem Angst und Furcht an der Tagesordnung waren, haben wir diese vermutlich wie einen Schwamm aufgesogen und uns zu eigen gemacht – obwohl dies gar nicht unserem Naturell entspricht. Eine Frage also, mit der sich zu beschäftigen wirklich lohnt. Übrigens: es wird untersucht, ob Angststörungen und Depressionen auch als Folge einer Infektionskrankheit auftreten können …

3. Die Angst ist Ihre Freundin

Die Angst als Freundin? Wie kann das sein, wo man sich doch nichts sehnlicher wünscht, als dass alles wie vorher sein möge, bevor die Angst auftauchte? Zumal die Angst (und irgendwann auch die Angst vor der Angst) das eigene Leben auf eine Art und Weise verändert, die man vorher gar nicht für möglich gehalten hat. Nichts ist dann mehr so, wie es vorher war. Am wenigsten man selbst. Andere Menschen werden in diese Art von Krise mit hineingezogen, ob sie nun wollen oder nicht und müssen einen eigenen Umgang damit finden … wie kann also die Angst eine Freundin sein (oder ein Freund)? Die Angst ist deswegen Ihre Freundin, weil sie Sie ganz unmissverständlich auf etwas aufmerksam macht, einen Missstand, der nicht mehr für Sie funktioniert, das können Situationen jedweder Art sein, am Arbeitsplatz, in der Beziehung, in der Familie, Glaubenssätze, Verhaltensmuster etc. Sicher ist jedenfalls, es gibt etwas, was nicht stimmt für Sie. Und das bereitet Ihnen Stress. Nehmen Sie Ihr Leben unter die Lupe und finden Sie heraus, was.

4. Ängste können verschwinden

Auch das mag unwahrscheinlich klingen, vor allen Dingen, wenn Sie schon sehr lange mit Angst- und Panikattacken leben. Mich selbst haben Panikattacken mehrere Jahre lang begleitet. Anfangs bin ich sogar deswegen aus dem Ausland nach Deutschland zurückgekehrt, weil der Großstadtmoloch Paris meine Ängste noch verstärkte – und eine Zeitlang war ich danach in Deutschland überhaupt nicht arbeitsfähig, die Schwierigkeit lag dabei gar nicht in der Arbeit selbst, sondern in dem Weg zur Arbeit. Denn für mich war „unterwegs sein“ schwierig (eine Zeitlang sogar unmöglich), vor allen Dingen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Heute habe ich keine Panikattacken mehr. Gar keine. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich nicht mehr fürchte. Oder dass ich heute wirklich gerne öffentliche Verkehrsmittel benutze. Es ist auch nicht so, als seien die Ängste auf einen Schlag verschwunden, das sind sie nicht. Irgendwann waren sie einfach fort. Ich schreibe dies der Tatsache zu, dass ich heute genau weiß, was mich stresst und mich meinen Stresssymptomen nicht mehr einfach ausgeliefert fühle. Ich halte auch nicht mehr einfach alles aus, so wie früher. Mit Missständen beschäftige ich mich umgehend und versuche, diese zu verändern oder zu beheben.

5. Was Sie bei Panikattacken tun können – die Notfallpunkte

Nicht zuletzt hat mir die Klopfakupressur ganz wahnsinnig dabei geholfen, insgesamt ruhiger zu werden, mein Grundstresslevel zu senken, herauszufinden, was mich total stresst und einiges davon aufzulösen – so ganz wird man ja sicher nie fertig ;-). Die Klopfakupressur ist super dazu geeignet, Angst- und Panikattacken wieder runterzufahren: Einfach nur, indem Sie die Notfallpunkte klopfen. Ich habe hierzu wieder einen kleinen Clip erstellt, in dem ich Ihnen zeige, wie es geht. Viel Erfolg beim Ausprobieren. Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare. Sind Panikattacken ein Thema für Sie? Herzlichst, Ihre Monika Richrath

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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7 Kommentare

  1. Doris Eckert

    Hallo Frau Richrath,

    seit ca 2 Wochen plagen mich wieder Angstattacken mit Herzstolpern und stärker Unruhe.Ich habe das Gefühl durch meine ständigen Gedanken gleich geht es wieder los …aktiviere ich die Attacken selber …finde aber keinen Weg heraus aus dem Kopfkarussell. Laut Kardiologen ist mein Herz OK.(Untersuchung November 2018) Lieben Gruß Doris Eckert

    Antworten
    • Liebe Frau Eckert, haben Sie es schon mit Klopfen probiert? Einfach die Notfallpunkte klopfen am Schlüsselbein oder der Handkante, bis es besser geht. Herzliche Grüße, Monika Richrath

      Antworten
      • Doris Eckert

        Hallo Frau Richrath….

        Vielen Dank für ihren Rat

        Ich bin am üben….es gelingt nicht immer …hoffe aber dass es mir
        bald gelingt. Alles braucht vielleicht seine Zeit.

        Lieben Gruß Doris Eckert

        Antworten
  2. Alexandra Heinrich

    Aus aktuellem Anlass – eher um Menschen meiner Umgebung eine Art Handreichung geben zu können – lese ich grade mal wieder nach über HPU und Hochsensibilität und Panikattacken…
    Und stieß dabei auf diese Seite.

    Ich hatte schon lange keine Panikattacken mehr… wohl auch, weil ich mittlerweile die einschneidenden Situationen (er)kenne und schon gewisse Strategieen entwickelt habe…

    Ich weiß oft schon morgens oder während des Tages, ob ich einkaufen gehen kann – oder zumindest erst in den Abendstunden.
    Ich spüre schon deutlich, wann sich eine Attacke aufbauen können könnte und weiß was hilft.
    Intensiv nach einem Leckerli in der Hosentasche kramen und mich zum Hund runter beugen… länger und umständlicher als gewöhnlich – aber das ist ja egal. Hauptsache mir hilfts.
    Oder nur in die Handtasche gucken und dort nach „etwas“ suchen.
    Denn nicht immer kann man sich umdrehen und weg gehen.

    Aus der Situation nehmen.,
    Ich kenne auch den „Vorbau“, also das was lange vorher schon passieren muss, und wo ich gegensteuern muss.
    „Festplatte voll“ ist so eine Bezeichnung.
    Ich darf auch einen oder zwei super gute Tage nicht voll ausreizen mit „Programm“ – selbst wenn es mir scheinbar gut geht – danach erst, ohne dass ich anfangs den Zusammenhang erkannte, kam die Attacke…

    Ich glaube heute, dass kaum Menschen je noch bemerken, wann sich da was „abspielt“.
    Bis gestern.

    Da hatte ich in einer völlig unerwarteten Situation wieder mal eine und zwar so krass, dass ich auch den Vorlauf, den Aufbau überhaupt nicht erkannte…

    Ich wohne seit einem knappen Jahr mit den eigentlich sehr netten Vermietern unter einem Dach, habe die vorderen unteren Räume, den Gartenbereich vor dem Haus… und auch Grünfläche, die zu meinem Garten gehört, also mit gemietet ist von mir zu pflegen ist, aber der Zaun beginnt erst einige Meter dahinter.

    Schon morgens war mir die Unruhe meiner Hunde unangenehm… im Hof war ein Kommen und Gehen, Autos fuhren hin und her… Besuch war am Tag zuvor angekommen und es wurde plötzlich die Remise völlig leer geräumt.

    Ich nahm das wahr… alles, UND dass die Nachbarn offenbar ein Sommerfest für ihre private Kindertagesstätte hatten.

    Da dachte ich noch… na, lass die Mal alle machen. Wäre aber doch schön gewesen, sie hätten mir wenigstens Bescheid gegeben „Hey – bei uns wirds am Wochenende sehr unruhig.“

    Ich ließ die beiden Hunde in den Garten und mein Älterer – ein sehr zuverlässiger „Melder“ rannte aufgeregt am Zaun hin und her… wieder zu mir, kurze laute Rufe „Muttern komm du mal her…. da is was“.
    Da sehe ich, dass ein fremdes Auto auf meiner von mir ENDLICH wieder gepflegt und beblumt aussehenden „Vorwiese“ steht.

    Immer noch „drücke“ ich weg. „Na, da hätten sie aber kurz mal sagen können, „hey – ist das okay, wenn wir Autos bei Dir abstellen?“
    Ich beruhige Hund…

    Und merke schon so eine Unruhe in mir: ich muss irgendwas tun… Ich begann -wollte ich ohnehin längst – die Wintergartenscheiben zu putzen.
    Fatal. Denn so bekam ich noch mehr mit!

    Ein Trecker mit Hänger kam!
    Stellte den Hänger auf die Grünfläche vorm Garten an der Straßenseite und begann Strohballen einzeln die lange Auffahrt nach hinten zu fahren.

    Das restliche Szenario immer noch dazu: Nachbarn mit Sommerfest für Kinderchen, viel fremde Leute hier im Hof…

    Zu der Zeit telefonierte ich mit meinem Sohn… dass mir schon alles Blut aus den Händen und Füßen gewichen war, merkte ich zu spät.
    Dann wir der Kopf „taub“, ich bekomme Atemnot… Mein Hund meldete ein zweites Auto auf „meiner“ Rasenfläche…

    Aus. Ich konnte nur noch schluchzen… out of area. Bekam kaum noch Luft – hörte noch wie mein Sohn ins Telefon rief „soll ich rum kommen“ konnte aber gar keine Antwort geben.

    Immerhin bin ich dann nach hinten in die wohnung „geflohen“.

    Hockte dann mit Putzeimer und Wischlappen im Schlafzimmer auf dem Boden… fror und ERST als mein Sohn – ist ebenfalls wie ich und eine meiner Töchter mit HPU – in der Schlafzimmertür steht und sagt „das war ne Panikattacke“ – wurde mir erst die Tatsache UND das Ausmaß klar.
    Boah…

    Dumm nur, dass er ERST, etwas unglücklich bei meinen Vermietern war und sie mehr „zur Rede“ stellte… nun ist also alles etwas verfahren…
    Obwohl ich schon anfangs erzählte, dass ich und warum ich erwerbsunfähig bin, dass bei mir vieles nicht so läuft, wie bei anderen Menschen…

    ABER: Mal eben zu hören, dass der Mensch der da einzieht, etwas „anders“ ist und „jaja… damit haben wir kein Problem“ zu sagen – ist nochmal was ganz anderes, als dann mal die Auswirkungen hautnah mit zu bekommen.

    Nachdem ich mit Fußbad und Fingermassage… und Ablenkungsgesprächen mit meinem Sohn einigermaßen wieder „auf Linie“ war, sie die bekannte Danach-Erschöpfung einstellte – ging er nochmals zu den Vermietern um dort klar zu machen, was genau hier passiert war…
    Mit nur mäßigem Verständnis.

    Nun fand ich auf der Suche also hier auf Ihrer Seite etwas, das ich noch gar nicht kannte und dass ich als sehr hilfreich empfinde: diese Klopfakupressur.

    Muss ich mir nur ausgiebig genug „einüben“, damit ich im Fall des Falles nicht „vergesse“, dass das hilft.
    Denn auch wenn ich nicht mit weiteren häufigen Attacken rechne… mir hat der Vorfall gezeigt: so ganz „NIE“ kann man doch nicht sagen.

    Schönen Nachmittag und herzlichen Gruß aus Ostfriesland.

    Antworten
    • Viel Erfolg, liebe Alexandra! Und alles Gute! Herzlichst, Monika Richrath

      Antworten
      • Alexandra Heinrich

        Danke liebe Monika – ich bin dran!
        Eine tolle Sache…

        Liebe Grüße aus Ostfriesland

        Antworten
  3. Liebe Frau Eckert, gerade Ängste haben häufiger tiefergehende Ursachen, das kann dauern … manchmal kommt man alleine aber auch nicht weiter. Herzliche Grüße, Monika Richrath

    Antworten

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