fbpx
Andreas Brendt

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Boarderlines – F*uck you happiness – eine Rezension

von Monika Richrath

22. Mai 2016

Im März 2014 habe ich den Autor des Buches Boarderlines Andreas Brendt interviewt. Jetzt ist die Fortsetzung von

Boarderlines herausgekommen. Das Buchcover verspricht „Noch mehr Reisen, noch mehr Abenteuer, noch mehr Liebe – zum Surfen, zu Menschen, zum Leben.“ Die versprochene Spannung hat mich auch gepackt … Aber eines nach dem anderen. Boarderlines ist Andreas Brendt zufolge ein autobiografischer Reise-Abenteuer Roman. Mich in das erste Buch hineinzufinden, war nicht ganz leicht gewesen, die Welt des Autors war mir vollkommen fremd. Surfer waren für mich so etwas wie eine außerirdische Spezies mit einer ganz eigenen Sprache. Der Eindruck, dass es sich vorwiegend um eine Männerwelt handelt, hatte mir den Zugang nicht gerade erleichtert.

Nachdem ich entschieden hatte, den ganzen Surfkram einfach zu ignorieren

entdeckte ich ein äußerst spannendes Buch über Menschen und Begegnungen, fremde Länder und über die Suche nach sich selbst. Am Ende hatte ich richtig Bauchschmerzen. Vielleicht geht es Ihnen ja anders, ich identifiziere mich jedenfalls fast immer mit dem/der ErzählerIn. Boarderlines endete damit, dass der Autor sein Aussteigerleben aufgibt um in den schwierigsten aller schwierigen Berufe einzusteigen: er wird Lehrer. Das hat mich ehrlich gesagt, eine Zeitlang richtig verfolgt (als hochsensibler Mensch muss ich mir ja dauernd Gedanken machen, auch wenn es gar nicht um mich geht …) und ich habe mich oft gefragt, wie es Andi wohl in seinem Beruf als Lehrer ergehen mochte.

FuckDie Antworten fand ich in F*uck you happiness

– und meine Befürchtungen bestätigt. Es wollte einfach nicht in meinen Kopf, warum sich ein freiheitsliebender Weltreisender ausgerechnet die von extrem vielen Zwängen und Anforderungen gezeichnete Welt der Schule als Aktionsbühne  wählt – ich kann mir kein krasseres Kontrastprogramm denken.

Ich war natürlich auch ein bisschen neugierig, ob das Thema „Hochsensibilität“, über das ich mit dem Kölner Autor gesprochen hatte, Einlass in sein Leben gefunden hatte – dem war nicht so.

Auch F*uck you happiness erstreckt sich wieder über einen längeren Zeitraum, in dem wir dem Protagonisten dabei folgen, wie er versucht, das „Experiment Deutschland“ erfolgreich umzusetzen, und in dem wir einen sehr guten Einblick in das Leben eines Lehrers bekommen und die Anforderungen, die an ihn gestellt werden. Als Leserin kann ich mich gewisser Bewertungen allerdings nicht enthalten und ich wurde im Verlaufe des Lesens immer ungeduldiger. Sollte es immer so weitergehen – eine Zeitlang lehren in zwanghaften Verhältnissen und winzige Atempausen zum Luftholen in den verschiedensten Winkeln der Welt?

Aber dann kommt die Liebe

in Gestalt von Paula und alles verändert sich. Andi und Paula ziehen zusammen und alles ist gut. Jedenfalls eine Zeitlang. Bis Paula ihrem Freund ein Geständnis macht und für Andi eine Welt zusammenbricht. Das ist der Anfang vom Ende. Andi verliert den Boden unter den Füßen und beginnt, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. „Endlich!“ habe ich gedacht. Irgendwie hat dort das Buch erst richtig für mich begonnen – aber das liegt natürlich an meinen eigenen Prioritäten, die ganz eindeutig auf „Persönliche Weiterentwicklung“ ausgerichtet sind (meiner und die anderer). Es ist ein wenig schade, dass Paula als Person so unscharf bleibt. Ich kann daher nur vermuten, dass sie vielleicht unter Depressionen litt … ist vermutlich nicht wirklich wichtig, aber als hochsensibler Mensch möchte ich ja immer alles gerne genau wissen …

Summa summarum ist F*uck you happiness ein sehr interessanter, unterhaltsamer Entwicklungsroman, den ich wegen der männlichen Perspektive auch besonders spannend fand – obwohl es am Ende (natürlich!) daraus hinausläuft, dass sich die männlichen und weiblichen Grundbedürfnisse überhaupt nicht unterscheiden …

Falls es noch einmal eine Fortsetzung geben sollte mit weiteren Surfsequenzen wünsche ich mir aber unbedingt ein kleines Surf-Glossar, damit surfunkundige LeserInnen Andis waghalsige Manöver auch innerlich nachvollziehen können …

Boarderlines
F*uck you happiness
Andreas Brendt
Conbook
ISBN 978-3-95889-120-3
15,95 €

www.boarderlines.info

Bleibt nur noch, Ihnen viel Vergnügen beim Lesen zu wünschen!

Herzlichst, Ihre
Monika Richrath

copyright Bild: Ballosch&WeAreCity-

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

Vielleicht gefällt dir auch

Psychische Probleme – und was tun?

Psychische Probleme – und was tun?

Wenn du psychische Probleme hast und nicht weißt, was du dagegen tun sollst, bist du wirklich nicht allein. Wenn du psychische Probleme hast und nicht weißt, was du dagegen tun sollst, bist du wirkli…

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

de_DEDeutsch