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Warum Stress dick macht

Warum Stress dick macht

Stress ist ein echter Dickmacher. Als hochsensibler Mensch ist man meistens ganz besonderen Stressbelastungen ausgesetzt. Dies liegt einfach in der Natur der erhöhten Reizempfindlichkeit. Schlimm wird es dann, wenn sich die Stressspirale immer weiter nach oben schraubt – und parallel dazu das Gewicht nach oben geht…

Wenn Du unter Übergewicht leidest, hast du vielleicht schon selbst versucht, den allseits verbreiteten munteren Ratschlägen wie „Iss doch einfach weniger und bewege dich mehr!“ zu folgen und sind daran gescheitert; haben sich vielleicht hinterher schuldig gefühlt, als Versagerin. Kurz: hinterher ging es Ihnen noch schlechter und vor lauter Stress haben Sie vielleicht sogar noch zugenommen?

Lassen Sie mich eines sagen: mit diesem Ansatz werden Sie sich selbst und Ihrem Körper nicht gerecht. Ihr Körper ist keine Maschine, die von Ihrer Psyche getrennt seine Arbeit verrichtet, sondern vielmehr sehr eng mit dieser verbunden.

Auch wenn wir es im Allgemeinen nicht zur Kenntnis nehmen:

unsere Emotionen lösen im Körper immer Reaktionen aus. Manchmal sind die Reaktionen so stark, dass wir gar nicht umhin können, sie wahrzunehmen: z. B. wenn wir verliebt sind, kann unser Herz stark klopfen, wenn wir bloß an ihn oder sie denken, wir bekommen weiche Beine bei der Vorstellung etwas zu tun, was völlig über unseren gewohnten Handlungsrahmen hinausgeht, z. B. jemand fremden anzusprechen …

Die vielen kleinen Reaktionen, mit denen unser Körper auf das reagiert, was wir erleben, nehmen wir meist weniger wahr, z. B., wenn wir den Kopf einziehen oder uns verspannen, wenn wir uns kritisiert fühlen.

Mit Emotionen reagieren wir also auf das, was um uns herum geschieht. Dies hat auch eine evolutionäre Komponente, letzten Endes sorgen unsere Emotionen für unser Überleben. Sie wissen schon, der Säbelzahntiger, dem wir in der Vergangenheit vielleicht einmal gegenübergestanden haben.

Unser ganzer Körper schaltet in Millisekunden in unser uraltes Notfallprogramm: Herzfrequenz und Atmung beschleunigen sich, der Blutdruck steigt, alle anderen Körperprozesse, für die Energie benötigt wird, kommen zum Erliegen. Denn die Energie wird ausschließlich für die potentielle Bedrohung gebraucht.

Woher kommt eigentlich die dafür notwendige Energie?

Der Körper nimmt u. a. über die Nahrung  die Makronährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiß und Fette auf, die er dann in einzelne Bestandteile zerlegt. Diese können dann vom Organismus in noch einfachere Bestandteile zerlegt werden (Katabolismus) um dann für den Aufbau von Speicherstoffen verwendet zu werden (Anabolismus).

Adenosintriphosphat (ATP), das schon im Artikel HPU erwähnt wurde, funktioniert als Akku einer Zelle und hat die Aufgabe, Energie zu speichern und bei Bedarf wieder abzugeben. Die Speicher haben allerdings nur geringe Kapazitäten. Neue Energie muss permanent neu hergestellt werden.

Der Körper nutzt hauptsächlich Kohlenhydrate zur Energiegewinnung. Kohlenhydrate bestehen aus Zuckermolekülen, die je nach Aufbau (Einfach,  Zweifach- und Vielfachzucker) schnell oder über einen längeren Zeitraum verstoffwechselt werden. Im Körper stehen dazu verschiedene Energieträger zur Verfügung, nämlich ATP, Kreatinphosphat, Glykogen und Fette. Die aus diesen Trägern gewonnene Energie steht dem Körper aber nur in jeweils begrenzten Zeiträumen zur Verfügung, die von ein paar Sekunden (Kreatinphosphat), über ein paar Minuten (Abbau von Glukose/Glykogen) und länger (Kohlenhydrate und Fette) reichen können.

Denn neben Glukose sind auch Fette (Lipide) und ihre Abbauprodukte wichtige Energielieferanten. Sie enthalten sogar doppelt soviel Energie (9,3 kcal/g) wie Kohlenhydrate (4,1 kcal/g). Allerdings lassen sich Fettsäuren schwieriger freisetzen als Kohlenhydrate. Um Fette zu spalten werden Galle und Pankreassaft benötigt, die erst später im Verdauungskanal im Duodenum zufließen, wenn die Nahrung sich schon eine Weile im Körper befindet.

Wichtig ist sich dabei vor Augen zu halten, dass es rein biologisch gesehen keinen Unterschied macht, ob es sich um körperliche oder emotionale Belastungen handelt. Denn alles, was über die Aufrechterhaltung des Grundumsatzes von ATP hinausgeht (egal, ob es sich um emotionale Belastungen oder körperliche Anstrengungen handelt) wird nur möglich gemacht durch eine Erhöhung des Energiestoffwechsels.

Zurück zum Stress: Wenn die Belastungen sich nicht reduzieren, und der Stress chronisch wird, führt dies langfristig zu einer Entgleisung des Stoffwechsels. Es wird viel Energie verbraucht, also muss schnelle Energie her. Dafür sollen Kohlenhydrate sorgen. Heißhungerattacken nehmen zu. Der Fettabbau wird eingestellt.

Übrigens haben Wissenschaftler der Ohio State University aufgezeigt, dass Versuchspersonen im Stresszustand weniger Kalorien verbrennen als nichtgestresste.

Auch Cortisol wirkt auf den Stoffwechsel

Das Hormon Cortisol ist an vielen Vorgängen im Körper beteiligt. Es beeinflusst den Blutzucker, Fettstoffwechsel, es wirkt entzündungshemmend und es verzögert die Wasserausscheidung. Eigentlich ist Cortisol ein Anti-Stress-Hormon, das bei Stress ausgeschüttet wird, um dem Körper zu helfen, besser mit der Belastung fertigzuwerden. Aber wenn der Stress chronisch wird, und der Cortisolspiegel permanent zu hoch ist, kann dies langfristig zu einer Nebennierenschwäche führen. Ein erhöhter Cortisolspiegel kann uns dazu verleiten, falsche Strategien zu wählen, z. B., indem wir uns dann für Fast Food entscheiden, anstatt für eine wohltuende warme Suppe.

Die Situation hat natürlich auch

eine emotionale Komponente.

Oft haben wir uns angewöhnt, uns mit Essen zu trösten (ich selbst kann mich davon leider auch nicht frei sprechen). Wir versuchen dann, das, was wir im Außen nicht bekommen können, uns durch das Essen selbst zu geben – selbst, wenn das Ergebnis nur so lange anhält, wie die Nahrungsaufnahme dauert. Oft bekommen wir dann aber nicht mal das, weil uns der Trost durch das schlechte Gewissen vergällt wird.

Manchmal versuchen wir auch, Gefühle (gleich welcher Art) mit Essen wegzumachen, indem wir Dinge in uns hineinstopfen – damit machen wir uns sozusagen selbst mundtot. Manchmal ist uns dies bewusst. Häufig aber auch nicht. Gefühle wahrzunehmen und sie auszuhalten kann sich beängstigend anfühlen.

Was kann man dagegen unternehmen?

Sie können z. B. klopfen. Mit der Klopfakupressur haben Sie in einer solchen Situation viele verschiedene Hebel, an denen Sie ansetzen können: Sie können nicht nur die Belastungen und hinderliche Glaubenssätze auflösen, sondern auch wieder einen Zugang zu Ihren Gefühlen finden. Denn Gefühle kann man erst loslassen, wenn man bereit ist sie wahrzunehmen.

Das kuriose daran ist, dass Gefühle häufig gar nicht so schlimm sind wie unsere Angst vor ihnen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung … Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie wichtig es gerade für uns hochsensible Menschen ist, uns auszudrücken, uns mitzuteilen und zu lernen, dass wir gut sind, so wie wir sind und uns anderen Menschen auch mit unseren negativen Gefühlen zumuten dürfen. (Denken Sie immer daran, dass die das auch tun – ohne Sie vorher zu fragen).

Probieren Sie die Klopfakupressur einfach einmal aus. Hier ist ein Mitklopfclip, den Sie an Ort und Stelle ausprobieren können.

Haben Sie selbst schon einen Zusammenhang hergestellt zwischen Ihrer Hochsensibilität und Ihrem Gewicht? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzlichst,

Ihre
Monika Richrath

Hochsensibilität und Nebennierenschwäche

Hochsensibilität und Nebennierenschwäche

Ich habe es bereits seit langem vermutet, aber jetzt habe ich es tatsächlich schwarz auf weiß: Bei mir wurde eine Nebennierenschwäche festgestellt und ich denke es hat etwas mit Hochsensibilität zu tun. Ich vermute: seit Jahren, aber der Tod meiner Mutter im Februar wird der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen brachte. Zum Glück bin ich mittlerweile bei einer Heilpraktikerin in Behandlung. Schon letztes Jahr hatte ich das Buch Grundlos erschöpft von Dr. James L. Wilson* gelesen und mich wiedererkannt  in den

Symptombeschreibungen einer Nebennierenschwäche

  • Sie sind sehr stressanfällig
  • Sie kommen morgens nicht aus dem Bett
  • Sie sind immer müde (egal, wieviel Sie schlafen)
  • Vor 10 Uhr werden Sie nicht richtig wach
  • Sie haben keine Energie
  • Sie können Ihre täglichen Aufgaben kaum noch bewältigen
  • Ihre Libido ist verschwunden
  • Sie brauchen grundsätzlich länger um sich zu erholen
  • Ihre Toleranzschwelle sinkt
  • Ihre Gehirnleistung lässt nach (Das Gedächtnis läßt Sie öfter im Stich und es fällt Ihnen schwer sich zu konzentrieren)
  • Sie sind niedergeschlagen und deprimiert
  • Sie haben weniger Spaß
  • Sie haben ein Energieloch und leiden unter Müdigkeit am Nachmittag zwischen 15 und 17 Uhr
  • Es gibt eine sofortige Besserung nach dem Essen
  • Sie haben ein Verlangen nach Süßem, Salz, Fettem (Butter?)
  • Sie nehmen schnell an Gewicht zu (vor allen Dingen in der Taille) und können das Übergewicht nicht mehr loswerden
  • Zittern
  • Haare fallen ihnen aus
  • Ihre Haut ist trocken und
  • Ihre Körpertemperatur niedrig
  • Sie leiden unter Verdauungsstörungen,
  • Nervosität, Unruhe und
  • Herzklopfen.

Für mich war die Bestätigung meiner Vermutung äußerst befriedigend, ja ich hatte sogar das Gefühl, ich bin nun am Grunde meiner funktionellen körperlichen Störungen angelangt! Ab jetzt kann es nur noch aufwärts gehen. Für mich liegt außerdem auf der Hand

es gibt einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Nebennierenschwäche und Hochsensibilität

da wir als hochsensible Menschen meist unter chronischem Stress leiden.

Stressauslösende Faktoren für hochsensible Menschen sind vielfältig

Unsere ganz besonderen Wahrnehmungsfähigkeiten sorgen zusammen mit der gründlichen Reizverarbeitung im Gehirn dafür, dass uns im Grund genommen alles Stress bereiten kann:

  • Arbeit (z. B. Burnout und/oder Überforderung, Kollegen)
  • Freizeit (z. B. Schwierigkeiten sich zu entspannen, Überforderung)
  • Körper (z. B. ständige Müdigkeit und Erschöpfung, chronische Infektionen, Krankheiten, Operationen, Schmerzen, exzessiver Sport)
  • Beziehungen (z. B. Gefühl der sozialen Isolation oder Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen)
  • Gefühle (z. B. Groll und Ärger, Schuldgefühle, Depressionen)
  • HSP-typische Verhaltensweisen (z. B. schlechter loslassen zu können)
  • Wohnen (z. B. keinen eigenen Rückzugsraum zu haben)
  • Essen (z. B. Nahrungsmittelunverträglichkeiten) usw.

Was  schädigt die Nebennieren ganz besonders?

  • Schlafentzug (durch spätes Aufbleiben)
  • Zuckerkonsum
  • Koffeinkonsum (Kaffee, schwarzer Tee, Coca-Cola)
  • Glutenunverträglichkeit
  • Niedriger Blutzucker

Da stellt sich natürlich zunächst die Frage:

Was sind die Nebennieren eigentlich und für was sind sie zuständig?

Die Nebennieren sind Hormondrüsen, die wie Kappen auf den Nieren sitzen und über 50 verschiedene Hormone produzieren, die den Großteil der Abläufe im Körper regeln. Umso erstaunlicher ist es, dass die Nebennierenschwäche erst seit einigen Jahren als Krankheitsbild existiert und häufig weder erkannt, noch behandelt wird. Sie können sich vorstellen, dass weitere Störungen im Körper entstehen, wenn die Hormonproduktion nicht richtig läuft. Mit den Nieren an sich haben die Nebennieren übrigens nichts zu tun, ihr lat. Name „Glandula suprarenalis“ bedeutet einfach „Drüse über der Niere“!

Jede Nebenniere besteht aus Nebennierenmark  und Nebennierenrinde. Im Nebennierenmark werden die Hormone Adrenalin und Noradrenalin hergestellt. In akuten Stresssituationen sorgen sie dafür, dass unser Körper gegebenenfalls die „Kampf“ oder „Flucht-Reaktion“ aktivieren kann.

Die Nebennierenrinde ist in mehrere Zonen aufgeteilt: in der Zona glomerulosa wird das Hormon Aldosteron ausgeschüttet. Es regelt den Natrium-, Kalium-, und Flüssigkeitshaushalt im Körper. (Davon habe ich übrigens zuwenig. Kein Wunder, dass ich unter Wassereinlagerungen leide.)

copyright: 7activestudio

copyright: 7activestudio

Der größte Teil der Nebennierenrinde wird von der Zona fasciculata eingenommen. Hier wird das Hormon Cortisol produziert.

Was ist der Unterschied zwischen Cortisol und Cortison?

Cortisol ist die körpereigene Version von Cortison und hat die Aufgabe, den Körper vor den negativen Folgen von zuviel Stress zu schützen und hilft ihm dabei, sich immer wieder neu an ständig ändernde Umweltbedingungen anzupassen. Es wirkt z. B. stark entzündungshemmend, bremst überschießende Immunreaktionen, trägt zur Regulierung des Blutzuckerspiegels bei und steigert den Blutdruck (weswegen Menschen mit zuwenig Cortisol häufig einen niedrigen Blutdruck haben).

In der inneren Zone, der Zona reticularis, werden die Hormone DHEA, Pregnenolon, Progesteron, Östrogen, Testosteron und Androstenedion produziert.

Wenn wir in Stress geraten

werden im Körper fein abgestimmte Prozesse in Gang gesetzt. So sorgt die HPA- oder HNN-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse) für unser biochemisches und physiologisches Gleichgewicht. Der Hypothalamus als analysierende und regulierende Kraft fordert von der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) mit dem Hormon CFF (Corticotropin releasing factor) ACTH (adrenocorticotrophes Hormon) an. Dieses wird über die Blutbahnen des Körpers in die Nebennierenrinde transportiert, wo nach diversen Hormonumwandlungsprozessen Cortisol freigesetzt und über das Blut im Körper verteilt wird. Wenn das Cortisol den Hypothalamus erreicht, analysiert dieser den Cortisolgehalt im Blut und der ganze Prozess beginnt von neuem.

Darüberhinaus wird ebenfalls kurzfrsitig Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Bei langfristigem Stress, wie wir ihn in der Hochsensibilität mit der ständigen Überforderung erleben, geht es in erster Linie um eine Aktivierung  der HPA-Achse.

Cortisol senkt die Wirkung von Stress

  • indem es zusammen mit Insulin den Blutzuckerspiegel des Körpers reguliert. In einer möglichen „Angriffs“- oder „Flucht“-Situation braucht der Körper mehr Energie. Um mit dem Stress umzugehen, stellen Cortisol und Insulin mehr Blutzucker für die Energieproduktion in den Zellen zur Verfügung.
  • indem es die Kontraktion der Arterienwände kontrolliert. (Je mehr Cortisol im Körper, umso zusammengezogener sind die Arterienwände.)
  • Es wirkt im Körper entzündungshemmend und sorgt dafür, dass keine überschießenden Reaktionen  des Immunsystems vorkommen.

Natürlich ist es eigentlich noch sehr viel komplizierter, wesentlich mehr Hormone sind daran beteiligt, aber ich wollte es gerne für Sie und mich verständlich machen und denke, für einen groben Überblick ist es genug.

Wenn der Stress chronisch wird

Die Stressreaktion des Körpers zielt darauf ab, unser Überleben zu sichern. Meist jedoch befinden wir uns gar nicht in Situationen, in denen es wirklich um unser Überleben geht. Möglicherweise haben wir einfach nur Stress mit unseren Vorgesetzten, Kunden, unseren Kindern, dem Partner oder der Partnerin. Wenn wir den Stress und den erhöhten Cortisolspiegel nicht abbauen, wird das zentrale Nervensystem in Mitleidenschaft gezogen, es kommt zu Verhaltensänderungen, z. B. Schlafstörungen, eine hohe Stressanfälligkeit, vernebelte Gedanken, eine verminderte Gedächtnisleistung usw. Dazu kommt, dass wir heute sehr viel mehr Stress erleben als unsere Vorfahren. Übermäßiger Stress kann also dazu führen, dass die zu niedrige Produktion von Cortisol in der Nebennierenrinde aufgrund der Überbeanspruchung zu einem zu niedrigen Cortisolspiegel führt.

Der zirkadiane Cortisol-Rhythmus

Cortisol-, ACTH- und Aldosteronspiegel sind nicht zu allen Tageszeiten gleich. Cortisol ist morgens am hächsten. Gegen 8:00 Uhr erfolgt die höchste Ausschüttung (sog. Morgenpeak). Im Laufe des Tages nimmt diese ab. Zwischen 15 und 17:00 Uhr gibt es manchmal noch einen Einbruch. Diese Kurve kann natürlich von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.  Eine ideale Kurve sieht in etwa so aus:

cortisol

Auch die Auswirkungen einer Nebennierenschwäche können unterschiedlich aussehen. Bei manche ist das Cortisol vielleicht morgens schon zu niedrig und sie kommen quasi den ganzen Tag nicht in die Gänge. Manche starten vielleicht mit Cortisol Normwerten am Morgen, haben aber im Laufe des Tages mit unterdurchschnittlichen Werten zu tun. Apropos unterdurchschnittliche Werte: Ich habe mich ein bisschen im Netz umgesehen auf der Suche nach Referenzwerten, musste dann aber feststellen, dass praktisch jedes Labor andere Cortisol Referenzwerte hat. Auf meinem Befund reichen Sie von 1850 bis 14570 pg/ml. Wie auch immer, mein Cortisolspiegel bildet zwar die beschriebene Kurve ab, von einem „Peak“ kann jedoch mit 5721 pg/ml nicht die Rede sein … Das bringt uns zur nächsten Frage:

Wie kann man eine Nebennierenschwäche feststellen?

Am sinnvollsten ist ein Speichel-Hormontest des Cortisol-Tagesprofils. Dazu muss man zu bestimmten Tageszeiten Speichel in  kleinen Behältern sammeln und alles zusammen an ein Labor senden. Sicher ist es möglich, den Speichel Cortisol Test auch auf eigene Faust von einem Labor machen zu lassen (von den Krankenkassen wird er ohnehin nicht bezahlt, er kostet um die 60,- EUR), aber es ist unbedingt sinnvoll, sich zur Behandlung an einen Heilpraktiker zu wenden.

Eingangs habe ich ja schon erwähnt, dass Nebennierenschwäche als Krankheit kaum bekannt ist. Die meisten Ärzte kennen eben nur das, was sie im Studium gelernt haben und hören dann mit dem Lernen auf. Oder (das ist mir jetzt schon mehrmals begegnet), die Schulmedizin orientiert sich, zumindest in Deutschland, sehr an dem, was in den Staaten als Standard gilt. „Das kennen die Amerikaner nicht“ habe ich jetzt schon mehrfach gehört. Heilpraktiker sind nicht an irgendwelche Standards oder Überzeugungen gebunden und können Sie viel besser behandeln, weil sie stets Ihre spezielle Situation in Ihrem individuellen Körper im Blick haben. Sie haben auch einen viel weiteren Zugang zu Behandlungsmöglichkeiten einer Nebennierenschwäche mit Naturheilkunde, die der Schulmedizin schlicht verschlossen scheint. Das bringt uns zu einem weiteren Punkt, nämlich:

Wie Nebennierenschwäche behandelt wird

Gleich bin ich bei Facebook in zwei Gruppen eingetreten. Dort tummeln sich jede Menge Menschen, die schulmedizinisch mit Cortison behandelt zu werden scheinen. Augenscheinlich scheint das der richtige Weg zu sein, Cortisol im Körper fehlt, also geben wir ihm Cortison. Das ist aber völlig falsch. Bei einer Nebennierenschwäche funktionieren die Nebennieren nicht mehr richtig. Wenn dem Körper nun Cortison zugeführt wird, erhält die Hirnanhangsdrüse die Meldung, dass im Körper genug Cortisol vorliegt und produziert noch weniger Cortisol – was im fein abgestimmten Zusammenspiel der Hormone für neue Schwierigkeiten sorgen kann. Die Therapie einer Nebennierenschwäche zielt daher auf eine Regeneration der Nebennieren ab, damit diese wieder richtig funktionieren können. Ich nehme dazu übrigens ein Kräuterpreparat, dass meine Heilpraktikerin mit einem Bioresonanzverfahren für mich ermittelt hat. Ich habe bereits nach drei Tagen gemerkt, dass sich im Körper etwas verändert und bin sehr zuversichtlich, dass meine Nebennierenschwäche mich auch wieder verlassen wird (Irgendwo habe ich etwas gelesen über die Dauer der Behandlung einer Nebennierenschwäche zwischen drei Monaten und zwei Jahren).

Was können Sie selbst tun?

Es gibt darüberhinaus einiges, was Sie selbst tun können:

  • Stress abbauen (z. B. durch die Klopfakupressur)
  • Früh ins Bett gehen (vor 23 Uhr)
  • Keinen Kaffee/schwarzen Tee/Kakao trinken
  • Keine Schokolade essen
  • Möglichst lange schlafen (idealerweise bis 7:00 – 9:00 Uhr)
  • Gesundes eiweißreiches Essen
  • Verwendung von Meersalz
  • Leichtes körperliches Training
  • Bei Erschöpfung sich öfter mal hinlegen (auch wenn es nur kurz ist)
  • Frühstück vor 10:00 Uhr
  • Frühes Mittagessen
  • Morgens eine kalte Dusche
  • Gesalzenes Wasser trinken (einen TL Salz in ein Glas Wasser)

Bis auf die kalte Dusche und das gesalzene Getränk am Morgen habe ich alles selbst ausprobiert und kann sagen, dass es wirkt.

Im Zusammenhang mit den Nebennieren ist auch die Produktion der Schilddrüsenhormone wichtig, aber dies spare ich mir für einen gesonderten Beitrag auf, ich denke, fürs erste ist dies genug Input.

Meine größte Empfehlung gilt jedoch dem o. g. Buch von Dr. Wilson, das weitere Testmethoden, Behandlungsvorschläge etc. enthält. Darin steht Alles, wirklich absolut ALLES, was Sie wissen müssen.

Ein Update möchte ich noch anbringen. Seit ich diesen Artikel geschrieben habe, ist sehr viel passiert, habe ich neue Dinge erlebt, erfahren und gelernt. Mittlerweile habe ich mich noch genauer ausgerichtet auf Menschen, die zum einen hochsensibel sind, zum anderen aber auch

ein Entwicklungs- bzw. Bindungstrauma

erlebt haben. Hervorgerufen durch die Kriegstraumatisierung unserer Eltern. Als Kinder kriegstraumatisierter Eltern haben wir als Kind nicht genug genug Aufmerksamkeit bekommen (manchmal aber auch zu viel). Vielfach haben unsere Eltern ihr Trauma auch an uns weitergegeben oder vererbt. Ebenso wie die Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen als Traumfolge. Wir wurden in unserer natürlichen Entwicklung beeinträchtigt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Eltern sich nicht oder nicht genug mit Ihnen als Kind beschäftigt haben, ist groß. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie Ihnen keine Sicherheit im Leben vermitteln konnten, ebenso. Durch die fehlende Sicherheit und weitere belastende Erfahrungen, die Sie in der Kindheit gemacht haben, hat sich durch das Trauma Ihr Gehirn verändert und Sie sehr anfällig für Stress gemacht.

Dies ist insofern relevant, als dass ein sehr großer Teil des chronischen Stresses vermutlich daher rührt, dass wir extrem häufig getriggert werden, durch Dinge, die wir im Alltag erleben und Neuauflagen der Dinge sind, die wir mit unseren Eltern erlebt haben. Das ist ein ziemlich komplexes Thema. Wenn Sie mit einer Nebennierenschwäche zu tun haben, ist es auf jeden Fall eine gute Idee, sich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen, sofern Sie dies nicht bereits tun. (Daran vorbei kommt man ohnehin nicht.)

Wie sieht es mit Ihnen aus? Leiden Sie auch unter einer Nebennierenschwäche? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wie immer freue ich mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Von Herzen, Ihre
Monika Richrath

Image by Free-Photos from Pixabay 

Die spannende Frage ist: wie viele meiner LeserInnen sind von Nebennierenschwäche betroffen (oder glauben betroffen zu sein)? Manchen Sie mit, dann finden wir es heraus!

Vollkommen erschöpft

Vollkommen erschöpft

Mein letzter Beitrag Arbeiten wie ein Tier ist offensichtlich ziemlich gut angekommen. Ehrlich gesagt, hatte ich ziemlich gute Gründe, ihn zu schreiben, denn ich war gerade mal wieder in einer Phase extremer Hochbelastung. Das ganze letzte Jahr war unglaublich anstrengend, auch wenn ich immer noch glücklich bin über meine Selbständigkeit (So oder so hat sich für mich heraus kristallisiert, dass die berufliche Selbständigkeit die einzige Arbeitsform ist, die für mich als hochsensibler Mensch Sinn macht.).

So eine Selbständigkeit bringt allerdings viele Arten von Belastungen mit sich, die durch meine Hochsensibilität noch verschärft werden. Dazu kamen noch diverse private Belastungen wie mein Umzug etc. und eine mehr oder weniger fehlende Sommerpause. So bin ich (mehr …)

de_DEDeutsch