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Tausendfühler Lars – eine Rezension

Tausendfühler Lars – eine Rezension

Es ist wirklich wunderbar, dass es Menschen gibt, die für mich Augen und Ohren aufhalten in Sachen Hochsensibilität. So bin ich zu diesem wunderbaren Kinderbuch gelangt.

Wo hochsensible Eltern sind, sind meistens auch hochsensible Kinder nicht weit weg. Oder anders herum: von Klient*innen höre ich öfter, dass sie erst durch die eigenen Kinder die eigene Hochsensibilität entdeckt haben. Von daher ist Tausendfühler Lars* eine sehr schöne Geschichte, nicht nur für hochsensible Kinder, sondern auch für Erwachsene, die ein hochsensibles Kind haben. Denn es geht in dieser Geschichte ganz viel um das Miteinander, auch um den Umgang von Erwachsenen und Kindern.

Die Geschichte beginnt mit einem Missverständnis. Lars bekommt von seiner Mama einen Pullover mitgebracht. Seine Mama hat sich Mühe gegeben und den Pullover extra in seiner Lieblingsfarbe ausgesucht und dafür gesorgt, dass er extra weich ist. Leider kratzt der Pullover aber trotzdem. Lars möchte ihn nicht anziehen. Mama ist enttäuscht und Lars frustriert, weil er nicht möchte, dass seine Mama traurig ist. Den Pullover zieht er aber trotzdem nicht an.

Am Nachmittag geht Lars zu seinem Opa in die Werkstatt, dort fühlt er sich besonders wohl. Sein Opa erklärt ihm, wie er dafür sorgt, dass er es schön hat, z. B., indem er dafür sorgt, dass das Radio nicht zu laut ist, die Sonne ihn nicht stört und er angenehme Gerüche um sich hat.

Auch sonst hat Opa tolle Ideen. Zum Beispiel macht sich Lars sorgen, dass er sich am nächsten Tag auf dem Geburtstag seiner besten Freundin nicht wohl fühlen wird, weil es dort sehr laut ist. Opa läst Lars die Sorgen einfach mit ein paar Federn wegpusten.

Und er hört sich mit Freude und Interesse Lars Fragen über die Welt an. Und Lars hat jede Menge Fragen: Ob es einen Himmel für Bienen gibt? Welchen Kuchen es gibt auf dem Fest? Ob Mama immer noch traurig ist wegen des Pullovers? Feiern Regenwürmer auch Geburtstag?

Das Fest im Kindergarten wird zuerst auch so stressig, wie Lars befürchtet hat, aber dann hat Lars eine wunderbare Idee …

Mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten … denn natürlich wünsche ich mir, dass Sie und Ihr Kind die Geschichte noch selbst entdecken werden.

Ich finde, Tausendfühler Lars* ist eine wunderbare Geschichte über Hochsensibilität, die zwei Ziele ganz wunderbar miteinander vereint: betroffenen Kindern Hochsensibilität zu erklären und Erwachsenen einen groben Handlungsleitfaden mit an die Hand zu geben, was sie tun können, um ihr Kind in seiner Hochsensibilität von Überforderung und Reizüberflutung zu schützen.

Der Autorin Hannah-Marie Heine ist mit Unterstützung der Diplom-Psychologin Petra Tomschi eine wunderbare Geschichte gelungen, die der Illustrator Heribert Schulmeyer sehr schön in Bilder umgesetzt hat. Ganz definitiv ein wunderbares Weihnachtsgeschenk für ein hochsensibles Kind oder die Eltern eines hochsensiblen Kindes.

Von Herzen,

Ihre Monika Richrath

 

 

Hannah-Marie Heine/Heribert Schulmeyer
Tausendfühler Lars*
Kids in Balance
Psychiatrie Verlag
ISBN 978-3-86739-131-3
17 EUR

Auf welchem Ast turnst Du? – eine Rezension

Auf welchem Ast turnst Du? – eine Rezension

Es ist wirklich spannend, welche Bücher mir das Leben vor die Füße spült und welche Impulse sich daraus für mich ergeben, durchaus auch im Bezug auf meine Hochsensibilität.

Dieses Buch zu lesen, macht wirklich Spaß, denn man wird beim Lesen so logisch geführt, dass es eine Freude ist.

 

Denn genau darum geht es:

durch Logik zum Glück finden.

Diese Methode dürfte sehr vielen Hochsensiblen, die tendenziell ja sowieso häufig sehr kopfgesteuerte Menschen sind, einfach liegen.

Die Autorin, Christiane Kilian stellt uns in „Auf welchem Ast turnst Du?“ den von ihr entwickelten Paradiesbaum vor. In Beratungen hatte sie immer wieder festgestellt, dass am Ende jedweden Problems ein zu geringes Selbstwertgefühl stand. Sie fragte sich, wie

der Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl
und dem Verhalten

und den stressigen Problemen dieser Menschen aussieht. Sie machte sich daran, einen Zusammenhang mit Logikketten zu erarbeiten und darzustellen.

So entstand der Paradiesbaum, der die verschiedenen Äste und Verhaltensweisen enthält, die in etwa denen der Ebenen der Transaktionsanalyse entsprechen: dem Kinder-Ich, dem Eltern-Ich und dem Erwachsenen-Ich.

Mit der Transaktionsanalyse habe ich mich übrigens am Anfang meines Weges eingehend beschäftigt, von daher war dies ein freudiges Wiedererkennen.

Sehr bestrickend und unglaublich logisch werden uns die verschiedenen Äste des Paradiesbaumes dann vorgestellt: welche Verhaltensweisen wir entwickeln, wenn wir im Kinder-Ich unterwegs sind (Trost und Zuspruch durch andere suchen, also in Abhängigkeit bleiben), oder versuchen wir uns aufzuwerten, indem wir Macht über andere ausüben (z. B. durch Belehrungen, Kritik usw.) oder setzen wir uns bewusst und aktiv für unsere eigenen Bedürfnisse ein im Erwachsenen-Ich?

Auf mich hatte der Paradiesbaum

eine sehr beschwingende Wirkung,

da ich dazu neige, mich schnell in Emotionen zu verlieren. Und tatsächlich habe ich mir noch nie so ganz nüchtern überlegt: wenn ich dies und das mache, dann geschieht das und das. Gerade in der Hochsensibilität kommt es immer wieder vor, dass man sich ohnmächtig und fremdbestimmt fühlt, Selbstermächtigung ist für hochsensible Menschen einfach das A und O. Wie leicht das gehen kann macht uns Christiane Kilian mit ihrer Logik vor.

Im Zuge dessen treten ungemein interessante Fragen zu Tage. Eine der ersten Fragen, die die Autorin uns überhaupt stellt, ist die,

wie wir mit Grenzen umgehen, die uns von außen gesetzt werden?

Also, wie verhalte ich mich zum Beispiel, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorgestellt habe? Diese Frage habe ich mir selbst noch nie gestellt, ich finde sie wahnsinnig interessant, denn alleine daraus lässt sich sehr viel über das eigene grundsätzliche Verhalten ableiten.

In  diesem Zusammenhang hat mir außerdem besonders die Erklärung gefallen, wie sich Selbstwert, Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen unterscheiden. Das ist äußerst erhellend. Es war mir überhaupt nicht klar, dass man ein großes Selbstbewusstsein, aber trotzdem dabei ein geringes Selbstwertgefühl haben kann.

Darüber hinaus enthält „Auf welchem Baum turnst Du?“

jede Menge nützliche Informationen und praktische Tipps,

die für hochsensible Menschen super sinnvoll sind.

Besonders erwähnen möchte ich hier die

Afformationen,

deren Prinzip ich nun dank der Autorin erstmalig verstanden und sofort in meine Lebenspraxis integriert habe. Ich bin schon sehr gespannt auf das Ergebnis.

Summa Summarum ist „Auf welchem Ast turnst Du?“ ein Buch, das dem Leser und der Leserin viele nützliche Erkenntnisse und Impulse beschert, mit denen man sich lange und intensiv beschäftigen kann. Und ich finde es wunderbar und einzigartig, dass die Autorin es geschafft hat, einen Weg zu finden für die Menschen, die Gefühle so schwierig finden, dass sie sie möglichst zu vermeiden suchen und nur das, was in ihrem Kopf vorgeht, für real halten. Trotzdem schafft sie es, die beiden scheinbar nicht zu vereinenden Positionen von Gefühl und Logik so miteinander zu verbinden, dass daraus eine sehr ansprechende, beeindruckende und intensive Methode geworden ist.

Nicht vergessen möchte ich das kleine dazugehörige Poster, das man sich wunderbar an die Wand hängen und gelegentlich mal anschauen kann, quasi als Erinnerung dafür, dass man jederzeit wieder in die Selbstermächtigung kommen kann.

Eine Sache hat mir allerdings überhaupt nicht gefallen und das ist die viele Werbung, bzw. die vielen Aufforderungen an die Leserschaft, sich bei Fragen und Suche nach Hilfestellung an die Autorin zu wenden. Weniger fände ich da definitiv mehr.

Nichtsdestotrotz ist „Auf welchem Ast turnst Du?“ ein tolles Buch, von dem hochsensible Menschen besonders profitieren werden, die sehr viel im Kopf sind.

Es ist derzeit über die Webseite der Autorin zu beziehen.

Von Herzen,

Ihre Monika Richrath

Christiane Kilian
„Auf welchem Ast turnst Du? – Mit dem Paradiesbaum durch Logik zum Glück“
ISBN 978-3-86948-650-5
Preis 24 EUR
Hier bestellen

Die Geheimnisse des gesunden Schlafs – eine Rezension

Die Geheimnisse des gesunden Schlafs – eine Rezension

Der Titel des Buches verspricht nicht zu viel. Behandelt werden mehr als die üblicherweise genannten Ursachen für Schlafstörungen und auch zum Thema Auflösen der Schlafstörungen wird viel ganzheitliches und nicht übliches Wissen vermittelt. Ein interessant zu lesender Ratgeber mit vielen persönlichen Einblicken. Aufgrund der vielen im Buch vorkommenden Übungen, Checklisten, Fragebogen zur Ursachenerforschung und einer Vorlage für ein Schlafprotokoll kann das Buch auch als Arbeitsbuch genutzt werden, wenn man wieder gut schlafen möchte. Ich lese bei Büchern immer zuerst die Rückseite. Schon hier hat mich die Lust gepackt, das Buch zu lesen. Die Fragen, die dort gestellt und im Buch beantwortet werden, lassen sofort vermuten, dass es sich um einen Ratgeber zum Thema Schlaf handelt, der neue und interessante Fakten verspricht. Das Buch hat mir viele Impulse gegeben, sich mit mir und meiner inneren Haltung zum Schlaf auseinanderzusetzen: auch mit meinen Glaubenssätzen und meinen Bedürfnissen. Ich arbeite beruflich viel mit Menschen, die unter Schlafstörungen leiden und werden Ihnen das Buch wärmstens zur Lektüre ans Herz legen. Ulrike Schlüter

Monika Richrath
Die Geheimnisse des gesunden Schlafs*
Dielus Edition
ISBN 978-3-9819383-8-8
19,95 EUR

Ulrike Schlüter

Ulrike Schlüter

Hausbesuchspraxis Ulrike Schlüter

Heilpraktikerin, 
Ernährungsberaterin
und Autorin

Webseite

Heile deine Leber – eine Rezension

Heile deine Leber – eine Rezension

Auf das Erscheinen dieses Buches in deutscher Sprache habe ich ungeduldig gewartet, denn wenn ich nach der Mediale Medizin* ein Buch über Gesundheit gebraucht habe, dann dieses. Und, soviel kann ich an dieser Stelle schon verraten, es war ganz entscheidend auf meinem Weg der Gesundung.

Ich weiß schon sehr, sehr, sehr lange, dass meine Leber offenbar nicht richtig arbeitet, überfordert zu sein scheint mit den täglichen Aufgaben, bzw. mit dem, was ich ihr zumute, obwohl ich mich für mein Dafürhalten einer relativ gesunden Ernährung befleißige …

Übrigens haben sehr viele hochsensible Menschen so ein Leberproblem. Offenbar führt die erhöhte Stress-Empfindlichkeit, die häufig mit der Hochsensibilität einher geht, zu Stoffwechselstörungen, wie z. B. HPU/KPU.

„Revolutionäres Heilwissen

für die rundum gesunde Leber“ steht auf dem Rückumschlag. Dies ist eine äußerst treffende Beschreibung dieses wunderbaren Buches, das sich liest wie ein Roman. Ich habe es jedenfalls verschlungen, weil ich dachte, ich bekomme hier Antworten auf unerklärliche Fragen (z. B. warum ich einfach nicht richtig abnehmen kann), hier finde ich vielleicht Hinweise darauf, wie es jetzt mit mir  und meinem Körper weitergeht, nachdem ich mit Anthony William meine Viren und Schwermetallbelastung losgeworden bin. „Heile deine Leber“* hat alle meine Erwartungen mehr als erfüllt.

Wie in den anderen Büchern von Anthony William besticht auch dieses Buch durch eine sehr übersichtliche Struktur.

Im ersten Teil geht es um die Aufgaben der Leber, die so vielseitig und unglaublich sind, dass man gar nicht umhin kommt, ein ganz neues Verständnis und Gefühl für dieses so wichtige Organ zu entwickeln.  Und das brauchen wir auch, denn letzten Endes geht es ja darum, dass wir die Entscheidung treffen, dass wir bereit sind, unsere Leber zu unterstützen, um ihr all diese überlebenswichtigen Aufgaben zu erleichtern.

Es ist natürlich sehr schwer, diese komplizierten Vorgänge zu behalten oder zu verinnerlichen, aber wie immer macht es uns der Autor leicht, indem er drollige Geschichten erzählt, die die jeweiligen Aufgaben veranschaulichen sollen.

Der zweite Teil beschäftigt sich damit, was passiert, wenn wir das nicht tun, welche

Symptome, Beschwerden und Leberstörungen

sich dann einstellen. Dazu gehört z. B. nicht nur die Fettleber, sondern auch unerklärliche Gewichtszunahme. Da bin ich natürlich sofort ganz Auge und Ohr gewesen.

Im dritten Teil geht es dann noch weiter. Er befasst sich mit Krankheiten und Beschwerden, die einen Bezug zur Leber haben, z. B. Gehirnnebel, Unverträglichkeiten, Ekzeme, Diabetes, Blutdruckschwankungen, um nur einige zu nennen. (Bis auf Diabetes leide ich unter allen hier genannten).

Im vierten Teil geht es dann darum

wie die Leber geheilt werden kann.

Denn die Leber will gepflegt werden. Erst einmal räumt Anthony William mit allerlei Mythen auf, die sich um die Leber ranken, z. B. dass Leber essen für die Leber gut ist, oder Apfelessig trinken. (Schade, ich liebe Leber …)

In

Leber Störenfriede

erfahren wir z. B, welche Nahrungsmittel nicht gut bei Leberstörungen sind. Falls Sie, wie ich, zu den Fans von Anthony William gehören, wissen Sie schon, was Sie hier erwartet, aber es geht unter anderem auch um Schadstoffe in der Umwelt und im eigenen Körper.

Ein Kapitel ist

leberfreundlichen Nahrungsmitteln, Kräutern usw.

gewidmet. Mit ausführlichen Beschreibungen über die jeweiligen Wirkungen.

Auch hier gibt es klare Handlungsanweisungen, welche Mittel man bei welchen Problemen einnehmen sollte. Häufig ist das eine ganze Latte, die Menschen, die neu bei Anthony William sind, vielleicht verschrecken wird.

Meiner Erfahrung nach ist es jedoch gar nicht notwendig, ALLE Mittel auf einmal zu nehmen.

Bei der Umsetzung der Ernährung mit der Medialen Medizin habe ich mir seinerzeit eine Strichliste angelegt, welche Mittel bei den Symptomen, die ich hatte, auftauchten, davon habe ich mir einiges besorgt (aber ich konnte gar nicht alles nehmen, das ein oder andere habe ich sogar verschenkt, z. B. die Übelkeit hervorrufende und den auf unterirdische Tiefen Blutdruck senkende Katzenkralle).

Das Beste kommt zum Schluss:

nämlich die Rezepte von „Heile deine Leber“* . Der Rezeptteil ist sehr schön und ansprechend gestaltet. Die meisten Rezepte finde ich wunderbar, nicht nur, weil sie sehr lecker sind, sondern auch, weil sie auch öfter mal warmes Essen enthalten. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber ich vertrage Rohkost nicht, bzw. besser nur in homöopathischen Dosen und ich liebe warmes Essen.

Die Kartoffelpuffer aus dem Ofen von Anthony William sind der Renner für mich. Ich habe mir sofort eine eigene Version davon kreiert, als Kartoffelplätzchen aus dem Ofen, sie kommen bei mir jetzt bestimmt einmal in der Woche auf den Tisch.

Ganz besonders begeistert bin ich von dem äußerst einfachen, aber sehr leckeren Salatdressing, das bei Anthony William nur mit Zitronensaft und Honig angemacht wird. Sonst nichts. Ich finde es köstlich.

Das Wassermelonen-Slushy aus frischer und gefrorener Melone und Limettensaft (ich habe noch extra Wasser hinzugefügt) war in den Tagen der großen Hitze eine wunderbar kühlende Erfrischung am Morgen.

Das Buch enthält auch

eine Leberreinigung über 9 Tage zu Hause

die sehr praktisch aussieht. Bislang habe ich es nicht geschafft, sie umzusetzen, da der Sommer für mich immer mit vielen geselligen Aktivitäten verbunden ist und ich weiß, dass ich dann sowieso schwach werde.

Nichtsdestotrotz habe ich versucht, so oft wie möglich, Rezepte aus dem Buch zu kochen, bzw. habe ich meine Ernährung entsprechend angepasst. Auch das Frühstück habe ich nach Anthony William angepasst. Der  Smoothie am Morgen wird jetzt ohne Kokosmilch, sondern nur noch mit Obst, Wasser und Gerstengrassaft*– oder Drachenfruchtpulver angemacht.

Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten.

Nicht nur die Pfunde purzeln nach zehn Jahren endlich wieder, sondern ich habe auch viel mehr Energie und Kraft. Ich kann auf dem Fahrrad jetzt längere Strecken im sechsten Gang fahren, das gab es noch nie!

Und es ist eine ganz neue Erfahrung, die Wirkung meines Handelns (bislang häufig eher von Vergeblichkeit geprägt) ganz direkt und unmittelbar zu erleben, jetzt, wo ich alle diese Dinge über meine Leber weiß.

Um den persönlichen Kontakt mit der Leber zu vertiefen schlägt uns Anthony William eine Lebermeditation vor, die es in verschiedenen Ausführungen gibt und die wunderschön zu lesen sind. Ich gestehe, dass ich sie noch nicht ausprobiert habe, werde ich aber auf jeden Fall tun. Warum sollte ich mir oder meiner Leber so etwas Schönes vorenthalten …

Kurzum: Wenn Sie in irgendeiner Form an körperlichen Symptomen und Erschöpfung leiden, ist

 „Heile deine Leber“* ein Must Have.

Bei mir liegt dieses Buch jedenfalls in der Küche, weil ich immer wieder hineinschaue. So schnell wird es sicher nicht im Bücherregal verschwinden.

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Von Herzen,
Ihre
Monika Richrath

Anthony William
Heile deine Leber*
arkana
ISBN 978-3-442-34251-8
24 EUR

Francine und die total heiße Phase – eine Rezension

Francine und die total heiße Phase – eine Rezension

Vor kurzem bekam ich dieses wunderbare Buch in die Hände gedrückt. Schade, dass ich es damals zu der Zeit, um der es in diesem Buch geht, noch nicht zur Hand hatte. Konnte ich auch nicht, denn Francine und die total heiße Phase – Wechseljahre für Anfängerinnen* ist erst Anfang diesen Jahres erschienen.

 

Das Besondere: Es handelt sich dabei um eine Graphic Novel, in der die belgische Kinderbuchautorin Francine Oomen uns auf

unnachahmliche, selbstironische und urkomische

Weise an ihrem Wechseljahresdebakel teilhaben lässt. Und klar – natürlich habe ich sehr viele Parallelen zu meiner eigenen heißen Phase entdeckt.

Was mir an Graphic Novels so gut gefällt, ist, dass sich in ihr auch sehr gut nicht-lineare Strukturen unterbringen lassen und Platz ist für anderes, hier z. B. für ein Haferkeksrezept oder den Songtext von David Bowie „Changes“ usw.

Wie es so geht im Leben beginnt alles mit

unerklärlichen, seltsamen Symptomen,

die die Autorin als „Hirngeblubber“ bezeichnet. Gegenstände verschwinden und tauchen an den unmöglichsten Orten wieder auf, Namen entfallen, die Kreativität verschwindet, Abgabetermine platzen, weil der Autorin nichts mehr oder nur Mist einfällt. Sie ist nicht mehr in der Lage, sich zu konzentrieren und nachzudenken. Alles in allem hat sie das Gefühl sich in die gleiche Richtung zu entwickeln

wie die demente Mutter.

Für die Autorin ein katastrophaler Zustand, den zu verbergen sie sich alle Mühe gibt. Das geht (natürlich) nur eine Zeitlang gut. Auch die Beziehung leidet zwangsläufig darunter, zumal es offenbar eine ganze Zeit dauert, bis sie ihrer Partnerin gesteht, was los ist. Diese (sie tat mir echt leid!) hatte schon gedacht, sie würde nicht mehr geliebt, Francine hätte eine andere oder ähnliches. Jedenfalls ist es die praktisch veranlagte Partnerin, die Francine nach intensiver Internetrecherche eröffnet, dass sie wohl

in den Wechseljahren

ist. Francine ist verstört. Zumal sie noch ihre Periode hat. Fangen die Wechseljahre nicht erst dann an, wenn man seine Tage nicht mehr regelmäßig hat? Eben nicht. Francine begibt sich auf eine Forschungsreise und findet allerhand heraus und wir können so quasi nebenbei allerlei Wissenswertes erfahren, z. B., dass die Wechseljahre sich

über 20 Jahre hinziehen können

und sich in drei verschiedene Zeitzonen gliedern: die Prä-, Peri- und Postmenopause. Francine befindet sich offenbar in der Peri-Menopause, wo die Symptome am intensivsten sind, daher die „heiße Phase“.

Dass das Kind nun einen Namen hat, führt allerdings nur zu

einer kurzfristigen Verbesserung der Lage.

Erst einmal beschließt Francine, dass sie zu den 20 % gehören wird, die keine Probleme damit haben werden. Aber wir ahnen natürlich schon an dieser Stelle, dass es sich dabei um einen Fall krasser Augenwischerei handelt. Eine Menge Dingen 

werden den Bach runtergehen,

(z. B. die Beziehung), bevor Francine zur Einsicht kommt und sich zu einem wirklich radikalen Schritt entschließt, der ihr dabei helfen wird, ihr Leben wieder auf die Reihe zu bekommen.

Von Hochsensibilität ist natürlich dabei niemals die Rede. Aber der Beschreibung ihres Lebens stoßen wir doch auf 

sehr altbekannte Symptome,

die viele hochsensible Menschen teilen, wie Perfektionismus, Aufschieberitis und die Stress verursachende innere Kritikerin. Schon wegen letzterer werden Sie dieses Buch lieben. Sie heißt ZANG und ist eine unbarmherzige, peitschenschwingende Sklaventreiberin!

Nebenbei wird uns sehr schön erklärt, wie der Zwang zu Perfektionismus und die innere Kritikerin/der innere Kritiker entstehen.

Ich finde Francine und die heißt Phaseeinfach köstlich und hoffe, Sie werden dieses Buch ebenso lieben wie ich, ob Sie nun in den Wechseljahren sind oder nicht, oder auch nur jemanden kennen, der gerade in der heißen Phase ist. Und natürlich supergut geeignet als vergnügliche Urlaubslektüre.

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Von Herzen,
Ihre
Monika Richrath

Bild von adrian schüpbach auf Pixabay 

Francine Oomen
Francine und die total heiße Phase – Wechseljahre für Anfängerinnen*
Knaur
ISBN 978-3-426-21457-2
18 EUR

Auch alte Wunden können heilen – eine Rezension

Auch alte Wunden können heilen – eine Rezension

Auf dieses Buch habe ich lange und ungeduldig gewartet. Dass ich es erst jetzt besprechen kann, hat mit eigenen unerwarteten Entwicklungen in meinem Leben zu tun, die mir seit letztem Jahr vor die Füße fallen. So habe ich den Erscheinungstermin des Buches verpasst, obwohl ich Dami Charf schon eine ganze Weile folge …

 Um es gleich vorweg zu nehmen: Für mich ist „Auch alte Wunden können heilen“

DAS Buch des Jahres 2019.

Weil es eine Erklärung liefert für mein ganzes Leben. Und wenn Sie hochsensibel sind (wovon ich jetzt mal ausgehe, da Sie diesen Artikel auf meinem Blog für hochsensible Menschen lesen), könnte es auch IHR Buch des Jahres werden. Auch wenn der Begriff „Hochsensibilität“ kein einziges Mal fällt. Warum also? Ich hatte ja geschrieben, dass ich Dami Charf schon eine Weile folge, immer wieder habe ich auf Ihrem Blog herumgestöbert, einige ihrer zahlreichen Videos verteile ich sogar im Netz weiter, weil sie mir so gut gefallen. Irgendwann habe ich ihr mal geschrieben und angefragt, ob sie nicht Lust hat, einen Gastbeitrag für meinen Blog zum Thema Trauma und Hochsensibilität zu schreiben. Dazu kam es damals leider nicht, weil sie mit dem Buch beschäftigt war. Schließlich veröffentlichte sie einen Videoclip, in dem sie erklärte, dass ihrer Meinung nach

Hochsensibilität durch Trauma

ausgelöst wird. Damals war ich irgendwie empört – selbst, wenn für mich auch damals schon durch die Arbeit mit meinen hochsensiblen Klient*innen ein gewisser Zusammenhang offensichtlich war. Nun, nach der Lektüre weiß ich, was sie gemeint hat damit.

„Auch alte Wunden können heilen“

ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil geht es um frühe Verletzungen und wie sie sich auf unser Leben auswirken, im zweiten Teil geht es um die 5 Lernaufgaben, die wir im Leben haben und im dritten Teil geht es um die Integration traumatischer Erfahrungen. Dabei geht es im wesentlichen weniger um Schocktraumata, die sich auf einmalig auftretende Ereignisse beziehen, sondern um sog. Entwicklungstraumata, die sich auf immer wiederkehrende Ereignisse im Zusammenhang mit Bindung beziehen und permanenten Stress auslösen. Dabei geht es z. B. darum, in welchem Bindungsmuster wir aufgewachsen sind, wie die Interaktion zwischen uns und unseren Eltern oder Beziehungspersonen ausgesehen hat, welche emotionale Färbung sie hatte usw. Ganz wichtig ist, dass es sich dabei häufig um Erfahrungen handelt, die aus dem vorsprachlichen Bereich kommen und schon sehr früh die Art und Weise prägen, wie wir uns und die Welt wahrnehmen. Von unseren Erfahrungen hängt es ab, wie gut wir später mit

den 5 Lernaufgaben zurechtkommen:

  1. Sicherheit und Willkommensein
  2. Bedürfnisse und Sattwerden
  3. Hilfe annehmen können
  4. Selbstständigkeit und Verbundenheit
  5. Liebe und Sexualität.

Für mich war

die überraschendste Erkenntnis

diese: wenn Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach problematisch sind, können die betroffenen Menschen

nicht im Leben ankommen,

sie haben dann vielleicht ihr ganzes Leben lang das Gefühl, fremd und ANDERS zu sein, empfinden sich als einsam und wertlos. Aber es geht noch weiter: Babies, die nicht wirklich willkommen geheißen wurden, gleich nach der Geburt, oder kurz danach alleine gelassen wurden oder vielleicht schmerzhafte Erfahrungen machen mussten,

ziehen sich aus ihrem Körper zurück.

Sie landen weder in sich selbst richtig, noch in der Welt. Darum gibt es später so häufig ein Problem mit Grenzen. Und darum spüren viele der Betroffenen andere Menschen viel besser als sich selbst … Kommt Ihnen das bekannt vor? Auf mich hat jedenfalls fast alles gepasst wie die Faust aufs Auge und ich habe mich beim Lesen fast ununterbrochen gewunden.

Das Buch ist sehr angenehm geschrieben. Ich fand praktisch in jedem Satz Weisheit und Erkenntnis. Nebenbei erfährt man eine Menge spannender Dinge, z. B.:

Was ist Neurozeption?

Was geschieht bei Dissoziation? Welche Symptome weisen auf ein Trauma hin? usw. Ganz besonders hat mir gefallen, dass Dami Charf auch immer wieder kleine Dinge aus ihrem Leben erzählt, das ist äußerst sympathisch und authentisch. Der Untertitel des Buches lautet: „Wie Verletzungen aus der Kindheit unser Leben bestimmen und wie wir uns davon lösen können.“ Eins ist sicher:

Das geht nur über den Körper.

Darin sind sich Traumaforscher offenbar einig. Das Vermeidenwollen von Schmerz führt zur Abspaltung des Körpers und zu Anspannung. Dies führt aber leider langfristig zu einer Abkopplung von Lebendigkeit überhaupt.

Es gilt sich die Lebendigkeit zurückzuerobern.

Durch bewusste Körperwahrnehmung über alle Sinne z. B. Das klingt nach einem langen und mühseligen Prozess, aber nach allem, was ich über Traumaforschung bisher erfahren und gelernt habe, gibt es keinen anderen Weg. Klopfen, bzw. die Klopfakupressur ist übrigens auch eine Form der Körperarbeit.

Mein einziger Kritikpunkt 

für dieses Buch liegt in seinem Ende. Nirgendwo erklärt Dami Charf genau, wie die Methode Somatic Experiencing, mit der sie arbeitet, eigentlich aussieht. Das zu wissen wäre auf jeden Fall interessant gewesen. Und ich hatte das Gefühl, dass sie selbst sich in diesem letzten Kapitel zurückzieht, irgendwie verschwindet, das fand ich auch schade, aber eher für die Autorin.

Trotzdem empfehle ich Ihnen das Buch ganz uneingeschränkt. Ich bin sicher, Sie werden den größtmöglichen Nutzen für ihr Leben daraus ziehen …

Wie ging es Ihnen beim Lesen dieses Buches? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzliche Grüße, Ihre Monika Richrath

Bild von congerdesign auf Pixabay

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