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Meine Buch-Auslese aus Leipzig

Meine Buch-Auslese aus Leipzig

Nun ist die Leipziger Buchmesse schon fast einen Monat her – die Zeit verfliegt wie immer unglaublich schnell. Wenn ich nicht am Stand stand habe ich es sehr genossen, durch einige Hallen zu streifen um nach spannendem Stoff für meine Leser*innen zu suchen.

Eine ziemlich interessante Erfahrung war dabei für mich, dass viele der Standmenschen, die ich konkret auf mein Anliegen angesprochen habe, überhaupt nichts mit dem Begriff „Hochsensibilität“ anfangen konnten. Bevor das jedoch alles nicht mehr aktuell ist, stelle ich Ihnen hier drei Bücher vor, die ich von der Buchmesse für Sie mitgebracht habe.

 

Die Ali: Sich das Leben nehmen

Die Ali hatte ihren Stand genau gegenüber von unserem. Ich hatte also mehr als genug Zeit, auf diesen Titel zu gucken. Meine Neugier war sofort geweckt, vor allen Dingen, weil ich zuerst nur das Wort Guide lesen konnte, aber nicht den ganzen Untertitel How (not) to-Guide. Das wird doch nicht etwa …? Nein, es ist keine Anleitung, wie man sich selbst umbringt … Ziemlich schnell habe ich mich aufgemacht um zu ergründen, was es mit diesem äußerst provokaten (aber so genial gewählten!) Titel auf sich hat. „Die Wahrheit über Assessment Center“ wäre nicht halb so aufregend gewesen und hätte (zumindest mich) nicht so neugierig gemacht.

In dem Buch geht es um den Alltag und die Lebensrealität von Unternehmensberatern. Dieser Alltag wird wunderbar erklärt in kleinen Kapiteln, die schlaglichtartig bestimmte Bereiche dieses Lebens beleuchten und dazu passende Titel tragen, wie z. B. „der Kunde“, „der Pitch“, „der Kandidat“, „im Hotel“ usw.

So erfahren wir, wie das atemlose Leben hipper junger Menschen aussieht, die immerzu unterwegs sind,  zwar viel, viel Geld verdienen, aber kaum Gelegenheit haben, es auszugeben, die praktisch aus dem Koffer leben, auch noch mitten in der Nacht Unterlagen für das  Assessment Center am nächsten Tag ausdrucken müssen usw. Für die es das größte ist, im Flanellhemd und Jeans irgendwo in Ruhe mit jemandem etwas trinken zu dürfen. Die sich selbst in diesem wahnwitzigen Tempo verlieren, und alles, was ein liebens- und lebenswertes Leben ausmachen könnte (meiner Meinung nach). Es gibt auch sehr traurige Stellen in diesem Buch, wo ich mal tief schlucken musste, um den Kloß in meinem Hals loszuwerden.

Das Buch ist wie eine Art Taifun, in dem man beim Lesen etwas verloren geht, die Atemlosigkeit wie ein mitreißender Sog. Ich kenne dieses Beraterleben an sich nicht. Im Hintergrund lief aber die ganze Zeit bei mir die Erinnerung an den Film Toni Erdmann, in dem dieses Leben sehr anschaulich beschrieben wird. Die Ali, selbst Unternehmensberaterin, kennt dieses Leben zur Genüge. Darum ist es ja so schrecklich. Sie weiß, wovon sie schreibt.

Nachdem ich das Buch ausgelesen habe, habe ich vor allen Dingen eins gefühlt: Erleichterung, verbunden mit dem sehr intensiven Gefühl, davongekommen zu sein. Die Arbeitswelt und ihre Anforderungen hinter mir gelassen und etwas Eigenes gefunden zu haben.

Übrigens gefällt mir an dem Buch auch, dass die Ali es sich selbst gewidmet hat … Nur etwas hat meiner Meinung nach gefehlt: dass wir nichts darüber erfahren, wie die Protagonistin sich ihr Leben zurückgegeben hat, das hätte mich auch interessiert …

Die Ali
Sich das Leben nehmen
Books on Demand
ISBN: 9783749409266
8,99 €

 

 

Pimm van Hest/Saafras De Bruyn: Überall und irgendwo

*

Dieses Buch ist mein ganz besonderes Fundstück. Von irgendwoher kam mir plötzlich die Idee, mir auch Kinderbücher anzusehen, denn ich weiß ja von meinen Klient*innen, dass diese häufig selbst hochsensible Kinder haben und sich vermutlich freuen über eine Buchempfehlung für ihre Kinder.  Ich finde aber, dass dieses Buch auch ganz wunderbar geeignet ist für Erwachsene, die Angst vor dem Tod haben und/oder mit der eigenen Vergänglichkeit hadern. Überall und irgendwo beschäftigt sich auf spielerische und leichte Weise mit dem Thema Tod,  Trauer, Vergänglichkeit und Ewigkeit.

Die Geschichte: Yolandas Mama ist gestorben. Bei der Beerdigung merkt sie, dass die Erwachsenen offenbar nicht darüber sprechen wollen. Aber sie vermisst ihre Mama sehr. Felsenfest ist sie davon überzeugt, dass ihre Mama irgendwo sein muss. Sie will sie unbedingt finden. Und sie will mit anderen Menschen über ihre Mama sprechen. Also macht sie sich auf die Suche. Zuerst geht sie zu ihrem kleinen Bruder, der mit Mama zu sprechen scheint, wenn er mit seinem Bär redet, Papa erklärt ihr, dass er ihre Mama in all den Dingen findet, die ihn umgeben, … jedes Familienmitglied hat einen eigenen Weg, mit der Trauer umzugehen und ist bereit ihn mit Yolanda zu teilen, so dass Yolanda schließlich herausfindet, wo sie ihre Mama finden kann.

Die einfachen und kindgerechten Texte des Kinderbuchautors Pimm van Hest werden wundervoll ergänzt von den Bildern der belgischen Zeichnerin Saafras De Bruyn. Dabei ist ein Buch herausgekommen, dass wie die Trauer selbst ist: schön, melancholisch, voller Hoffnung, voller Liebe, traurig und auch nicht traurig …

Pimm van Hest/Saafras de Bruyn
Überall und irgendwo
Alibri
ISBN 978-3-86569-258-0
16,00 €

Gabriel Palacios: Wer tut dir gut?

*

Dieses Buch ist für mich mit einer ausgesprochen angenehmen Gesprächserfahrung der Leipziger Buchmesse verbunden. Als ich am Stand mein Anliegen vorgetragen habe, bekam ich einmal nicht ein ratloses Gesicht zu sehen, sondern ein verständiges Nicken, gepaart mit „Doch, da habe ich etwas für Sie“, ohne dass ich wieder hätte umständlich erklären müssen, was für hochsensible Menschen interessant sein könnte (Denn mit der Reizüberforderung kann man in solchen Augenblicken nicht kommen …) Das hat mich sehr gefreut, auch der Titel klang interessant. „Ja, das nehme ich gerne mit.“

Mit dem Buch selbst habe ich mich allerdings sehr schwer getan. Dabei klingt der Untertitel „Wie du lernst, Menschen richtig einzuschätzen“ sehr verlockend.

Von diesem scheinbar sehr bekannten, sehr jungen Hypnotiseur namens Gabriel Palacios hatte ich noch nie gehört. Das hat man davon, wenn man immer in einer Art Elfenbeinturm sitzt … Seine Geschichte ist allerdings sehr interessant …

Ein paar Gedanken haben mir sehr gefallen: zum Beispiel, dass einen die falschen Menschen davon abhalten glücklich (und vielleicht damit auch erfolgreich) zu sein, also, dass manche Menschen uns davon abhalten, unsere eigene Größe zu entdecken und zu leben. Wundervoller Gedanke 🙂 Schön erklärt auch, warum wir immer wieder bestimmte Menschen mit bestimmten Verhaltensmustern in unser Leben ziehen.

Wie kann man diese Menschen nun von sich fernhalten? Zunächst geht es darum die Menschen in verschiedene Typen einzuteilen, als da wären: das Lamm, der Wolf, die Biene, der Hund, das Reh, das Rhinozeros, das Chamäleon und die Schlange. Als erstes sollen wir dazu einen Selbsttest zu machen um den eigenen Charaktertyp herauszufinden: den MKPI-Test (Modell der kolorierten Persönlichkeits-Instanzen). Dort erleide ich schon den ersten Schiffbruch, bin gleichermaßen Biene, Reh und Lamm mit einer Spur Rhinozeros und Chamäleon, was soll mir das sagen (Ich selbst hätte mich eher bei der Schlange, dem Hund oder auch dem Wolf zugeordnet)? Ausgeschlossen, dass ich mich selbst in Bezug setze zu einer anderen Person, um deren Charaktereigenschaften mit mir zu vergleichen …

Etwas mehr Glück habe ich mit dem Energietest, der mich immerhin als rot-grünen Energiemenschen ausweist, aber auch hier scheitere ich bereits an der Vorstellung, andere daraufhin zu beobachten, zu welchem Menschentypus sie gehören könnten.

Im weiteren Verlauf des Buches erklärt Gabriel Palacios die Typen noch genauer, auch hier geht es wieder darum zu beobachten, welche Worte verwendet werden, wie gesprochen wird, wie die Handsprache ist etc. Alles erinnert mich an meinen NLP-Kurs und an meine Coachingausbildung vor ein paar Jahren.

Ab Seite 179 geht es dann endlich darum, wie wir lernen können uns zu schützen. Auf knapp 20 Seiten steht also das eigentlich Wichtige. Der Autor stellt uns ein paar Übungen vor, anhand derer wir Menschen, die uns nicht gut tun, aus unserem Leben verabschieden können (sehr angetan bin ich von der Vorstellung, Menschen in das schwarze Nichts dahinter zu schieben und die Tür einfach zu schließen!) Im Rahmen einer Hypnose stelle ich mir dies sehr effektiv vor, alleine durch die Kraft meiner Gedanken bin ich eher ein wenig skeptisch. Bislang habe ich noch nicht die Muße gefunden, diese Übung wirklich in Ruhe durchzuführen. Das positive Ankersetzen für danach ist jedenfalls definitiv keine neue Erfindung des Autors, sondern eine sehr übliche NLP-Praxis.

So kommt es, dass ich nach der Lektüre dieses Buches nicht voll motiviert, sondern eher verwirrt bin. Ich glaube, ich mache dann doch lieber weiter wie bisher oder suche einen anderen Weg. Eigentlich frage ich mich nach der Lektüre des Buches eher, ob ich Menschen überhaupt einschätzen muss …

Gabriel Palacios
Wer tut dir gut?
Allegria
ISBN 978-3-7934-2404-8
18,00 €

Haben Sie selbst noch irgendwelche wunderbaren Fundstücke auf der Leipziger Buchmesse entdeckt? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath

Bild von congerdesign auf Pixabay

Blogparade: Wenn der Schlaf nicht kommt

Blogparade: Wenn der Schlaf nicht kommt

,  Schon längere Zeit habe ich keine Blogparade mehr veranstaltet, das ändere ich hiermit 😉

Gehören Sie auch zu den Menschen, die sich abend für abend im Bett quälen, sich stundenlang schlaflos herumwerfen, einfach nicht zur Ruhe kommen können? Wie das aussieht, kann unterschiedlich sein, manchmal kommen einem Menschen oder Situationen in den Sinn, von denen man sich einfach nicht lösen kann, manchmal bauen sich Sorgen zu ganzen Horrorszenarien auf, die den Adrenalinspiegel nach oben schnellen lassen, manchmal hat man sich im Laufe des Tages in so eine Stresspirale hineingesteigert, dass man einfach keinen Ausstieg findet und manchmal wird man einfach schlicht und ergreifend nicht müde.

Schlaf gehört mit zu den ganz großen Sorgen unserer Zeit

oder sollte ich eher sagen: Kümmernissen? Dies gilt natürlich für alle Menschen (weltweit wird viel zu wenig geschlafen übrigens!), aber hochsensible Menschen sind aufgrund der (manchmal) extremen Stressempfindlichkeit häufig prädestiniert für schlechten Schlaf.

Aber vorsicht: Auch wenn Hochsensibilität immer mit einer erhöhten Reizempfindlichkeit daherkommt, bedeutet dies nicht, dass HSP zwangsläufig schlecht schlafen müssen. Ob wir gut oder schlecht schlafen:

es hängt im wesentlichen davon ab, was wir im Laufe des Tages tun,

und nicht davon, ob wir hochsensibel sind oder nicht. Das ist mir jedenfalls im Laufe meiner Recherchen zu meinem Buch „Die Geheimnisse gesunden Schlafs“ klar geworden.

Das größte Geheimnis:

Wir sind keine RoboterWir haben vergessen, wer wir sind.

Wir haben vergessen, dass wir Menschen sind. Biologische Wesen mit einem Körper, der nach einem gewissen Bauplan funktioniert (meistens jedenfalls). Wir haben unsere Bedürfnisse vergessen, jedenfalls unsere körperlichen. Wir behandeln uns selbst wie Maschinen, die funktionieren sollen, obwohl wir unseren Körper nicht das geben, was sie brauchen, um wirklich funktionieren zu können. Ich habe schon häufiger in Artikeln gelesen, dass die Autor*innen meinen, dass die Menschen heute ihr Auto oder ihr Smartphone besser behandeln als sich selbst. Das Fatale daran ist: dabei handelt es sich um Maschinen, wo sich Teile austauschen lassen. In unserem Körper ist das nicht so. Wir können nicht einfach irgendein Teil austauschen und dann läuft es wieder rund. In dem Wunderwerk unseres Körpers spielen alle physiologischen und psychologischen Vorgänge eine Rolle,

alles beeinflusst alles.

Sicherlich haben Sie schon von den Gegenspielern Serotonin und Melatonin gehört, den Hormonen, die Energie und Müdigkeit und Schlafbereitschaft fördern. Natürlich möchte ich an dieser Stelle nicht mein Buch in ein paar Sätzen zusammenfassen (ich denke, es lohnt sich, es ganz zu lesen). Nur so viel:  es gibt über den Tag verteilt wirklich viele Dinge, die Sie tun und lassen können, um die Ausschüttung von Serotonin und Melatonin zu bremsen. Sowieso gibt es nicht genug Melatonin, wenn morgens schon nicht genug Serotonin ausgeschüttet wird, da Melatonin aus Serotonin gebildet wird.

Auch Krankheiten können die Ausschüttung von Serotonin und Melatonin beeinflussen. Oder was wir im Laufe eines Tages essen.

Oder mit welchen Maschinen wir uns wann umgeben. Es gibt so viele Stellschrauben, an denen man für einen guten Schlaf drehen kann.

Und natürlich möchte ich an dieser Stelle gerne die Klopfakupressur erwähnen. Selbst, wenn Sie durch das Klopfen eher wach werden und das Klopfen nicht zum Einschlafen selbst nutzen können, können Sie aber mit der Klopfakupressur vielleicht herausfinden, was Sie eigentlich umtreibt und quält (häufig sind das ja ganz bestimmte Themen) oder grundsätzlich ruhiger werden, so dass Sie abends nicht mehr so hochgefahren sind. Hier können Sie sich in meinen kostengünstigen Emailkurs einschreiben. Damit erhalten Sie nicht nur eine EFT Klopftechnik Anleitung, sondern können auch direkt Ihre Überforderung angehen.

Jedenfalls habe ich mir gedacht, dass Schlaflosigkeit ein Thema ist, das unglaublich viele Facetten hat und sich gut eignet für eine Blogparade, an der sowohl Fachpublikum, als auch „Privatmenschen“ teilnehmen können. Hier sind ein paar Impulse für einen Artikel auf Ihrem Blog:

  • Warum schlafen Sie nicht?
  • Haben Sie ein Spezialgebiet, das sich mit Schlafstörungen befasst?
  • Leiden Sie unter einer bestimmten Krankheit, bei der Schlafstörungen zum Krankheitsbild gehören?
  • Haben Sie ultimative Tipps gegen Schlafstörungen?
  • Gibt es eine Geschichte, die Sie beschäftigt, wenn Sie nicht schlafen können?
  • Oder haben Sie etwas Besonderes erlebt in einem Moment der Schlaflosigkeit?
  • Wie sehen Sie Schlafstörungen vor dem Hintergrund der Hochsensibilität?

Dies sind nur ein paar Ideen. Natürlich können Sie auch über etwas anderes im Zusammenhang mit Schlafstörungen schreiben. Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

So gehts: Schreiben Sie auf Ihrem Blog einen Artikel, der zu dem Thema passt, erwähnen Sie im Text bitte, dass Sie an dieser Blogparade teilnehmen und setzen Sie einen Link zu der Blogparade. Anschließend posten Sie den Link zu Ihrem Artikel in die Kommentare unter meinem Artikel. Wenn Sie gar keinen Blog haben, können Sie den gesamten Text in die Kommentare posten (vergessen Sie dabei bitte die Absätze nicht, damit es lesbar bleibt).

Ich freue mich schon auf Ihre Einsendungen und bin gespannt.
Ihre
Monika Richrath

Bildnachweise:  DrSJS-149538/Quimono  Pixabay

Du bist umwerfend – eine Rezension

Du bist umwerfend – eine Rezension

*

Wenn Ihnen noch ein kleines Weihnachtsgeschenk für einen lieben Menschen fehlt, habe ich hier noch eine last Minute Empfehlung für Sie. Danach geht dieser Blog bis zum 20. Januar 2019 in seine wohlverdiente Winterpause, sofern wir uns nicht vorher bei der Klopfreise zu dir selbst sehen.

Das „Schlechte“ mal vorweg

Es hat sehr lange gedauert, bis ich dieses Buch meiner lieben Kollegin Sandra Tissot in die Hand nehmen wollte, was daran lag, dass mich das Äußere so überhaupt nicht anspricht. Der Kussmund ist sehr schön (als lebenslange Bonnerin habe ich ein sehr positives Verhältnis zu Kussmündern, da er jahrzehntelang im Logo der Stadt Bonn vorkam) – aber die Mauer eben gar nicht, noch dazu eine Backsteinmauer. Der Kussmund hätte auf Samt oder einen anderen edlen Stoff gehört, das hätte zum Inhalt gepasst.

Der Inhalt hat mich sehr angenehm überrascht

Ich denke, dies ist ein sehr schönes Buch vor allem vor hochsensible Menschen. Das sage ich nicht nur, weil ich selbst hochsensibel bin und weiß, dass die Autorin auch hochsensibel ist, sondern weil es darin um Themen gibt, die für hochsensible Menschen besonders interessant sind. Das Wort „Hochsensibilität“ kommt im ganzen Buch überhaupt nicht vor. Und „hochsensibel“ nur einmal auf Seite 85. Ich fand das nicht weiter tragisch.

Es geht darum, sich seiner selbst bewusst zu werden,

eine authenthische Persönlichkeit mit Strahlkraft und Selbstbewusstsein zu entwickeln, die andere fasziniert. Um ein

„Magic“ werden

zu können, ist es aber notwendig, sich mit einigen Schwierigkeiten, wie sie sich in der Hochsensibilität entwickeln, auseinanderzusetzen, wie z. B., sich abzugrenzen, lernen „Nein“ zu sagen, zu seiner Unvollkommenheit zu stehen (der allgegenwärtige Perfektionismus), usw. Die Kapitel bauen dabei ganz logisch aufeinander auf und führen Sie auf ganz stringente Weise zur

„magischen Strahlkraft“

Das alles in einem ziemlich kleinen Büchlein. Aber man hat sehr lange etwas davon, jedenfalls wenn Sie die vorgeschlagenen Übungen und Inspirationen richtig umsetzen. Das kann ja durchaus schon einmal dauern. Manche Übungen fand ich geradezu genial, wie z. B. der „Heldenanzug“ (anzuziehen in Bedrängnis) oder „der Grübelfalle entkommen“ (Probleme auf Wiedervorlage legen und sich aktiv Zeit dafür nehmen, eine Lösung zu finden). Im ersten Kapitel geht es zum Beispiel um eine „nüchterne Bestandsaufnahme“ und darum warum man sich selbst eigentlich dauernd unterschätzt und wie man seine Beziehungen verbessert. Verschiedene Vorschläge habe ich gleich umgesetzt. Jedesmal, wenn ich an einem Spiegel vorbeikam, habe ich mich angelächelt und gesagt „Du bist einfach umwerfend“ – ganz wunderbar. Nach ein paar Mal war ich bester Laune. Auch mit den vorgeschlagenen Komplimenten an andere habe ich es versucht und tatsächlich zu jemandem gesagt „Du bist umwerfend“ – ein phänomenaler Erfolg. Beides will ich auf jeden Fall beibehalten. Und wissen Sie was? Gestern habe ich angefangen, diese Rezension zu schreiben und bin abends tanzen gegangen. Und da kommt doch auf der Tanzbühne ein Mann zu mir und sagt mir, ich hätte so einen einmaligen Hüftschwung, der ihm sehr gut gefalle und dass es den bestimmt nur einmal gibt auf der Welt! Wow, so was habe ich schon seit mindestens 20 Jahren nicht mehr erlebt. Ich bin gleich um ein paar Zentimeter gewachsen … also, 2019 wird das Jahr der Komplimente 😉

Äußerst positiv finde ich die Du-Anrede

für den/die LeserIn. Es stimmt schon, dass der Inhalt dann mehr, bzw. besser bei mir einsickert. Weniger gut hat mir gefallen, wenn die Autorin explizit weibliche oder männliche Leser anspricht, das geriet dann meistens klischeehaft und ich fühlte mich überhaupt nicht angesprochen. Die große Gliederung hätte es übrigens auch nicht gebraucht, bzw. fand ich eher irritierend.

Mein Fazit

Auch wenn es in Du bist umwerfend um ein Thema handelt, das für mich wirklich nicht neu ist und mit dem ich mich im Laufe meines Lebens in den unterschiedlichsten Formen bereits auseinandergesetzt habe (in Form von Büchern, Seminaren, Workshops usw.), und ich mich schon für ziemlich authentisch halte, fand ich dieses kleine Buch trotzdem sehr inspirierend, weil es mich an einige Dinge erinnert hat, die ich vergessen habe und an andere, an denen ich wirklich noch arbeiten könnte (man wird mit sich selbst ja niemals fertig). Mit knapp 15 EUR Kaufpreis ist es sicherlich ein schönes Geschenk.

Ich wünsche Ihnen schöne Festtage! Kommen Sie gut ins neue Jahr!

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.  

Herzliche Grüße,

Ihre Monika Richrath 

Bildnachweise: Pixabay

Du bist umwerfend – Werde dir deiner selbst bewusst
Sandra Tissot
dielus edition
ISBN 978-3-9819383-2-
14,99 EUR

 

Mediale Medizin – eine Rezension

Mediale Medizin – eine Rezension

Das Buch „Mediale Medizin“ wurde mir von einer Klientin empfohlen und es ist in meinem Leben eingeschlagen wie eine Bombe.

Der Autor des Buches Mediale Medizin* ist Anthony William, der die Meinung vertritt, dass ein Großteil der heute bestehenden unerklärlichen Erkrankungen wie Fibromyalgie, Hashimoto, Nebennierenschwäche, MS, Diabetes Typ 2 etc. durch Viren ausgelöst werden, z. B. den Eppstein-Barr-Virus. Ich war sofort wie elektrisiert, als ich das hörte, denn in meinen frühen 30ern hatte ich geschlagene eineinhalb Jahre mit Pfeifferschem Drüsenfieber zu tun. Mir wurde schlagartig klar, dass

es mir bislang nicht gelungen ist, eine grundsätzliche Verbesserung meines Gesundheitszustandes zu erreichen

trotz mehrjähriger Heilpraktiker-Behandlungen, die mir zwar irgendwie geholfen, aber immer nur zu graduellen Verbesserungen geführt haben. Könnte dieses Buch vielleicht der Schlüssel für meine Gesundheit sein?

Das Buch ist zu einem besonderen Zeitpunkt in mein Leben gekommen: Gerade hatte ich am online Healing-Kongress teilgenommen, wo viele hochkarätige Speaker iwie Bruce Lipton, Joe Diszpenza, Deepak Chopra und andere zum Thema Heilung gesprochen haben. Eine sehr deutliche Aussage haben alle getroffen:

es gibt keine Autoimmunkrankheiten

dass der Körper sich NIEMALS selbst angreift und alles, was er tut, immer nur tut, um etwas anderes zu verhindern, was er als noch schlimmer erachtet. Anthony William war übrigens bei dem Kongress auch dabei.

Ich habe dieses Buch daher verschlungen. Danach ging es mir zwei Tage lang ziemlich blendend und hatte ich plötzlich ein ganz anderes Verhältnis zu meinem Körper, ich kann gar nicht sagen, welche unglaubliche Last von mir gefallen ist beim Gedanken daran, dass ich nicht schuld bin am Zustand meines Körpers. Es war phänomenal!

Für mich war der Inhalt des Buches wirklich überzeugend und plausibel (zumal ich gefühlt die Hälfte der in diesem Buch vorkommenden Krankheiten habe …)

Das Buch ist in vier verschiedene Teile gegliedert

Im ersten Teil geht es um Anthony William selbst, in dem er seinen beschwerlichen Weg als medizinisches Medium beschreibt und es um Grundsätzliches zu unerklärlichen Krankheiten geht.

Im zweiten Teil erfahren wir allerhand Wissenswertes über den Eppstein-Barr-Virus und den Zusammenhang mit Fibromyalgie, dem chronischen Müdigkeitssyndrom, Multiple Sklerose, Lupus, Hashimoto Thyreoidits, Tinnitus, Rheumatische Arthritis und Schwindel.

Im dritten Teil geht es um weitere unerklärliche Erkrankungen wie Typ 2 Diabetes, Hypoglykämie, Nebennierenschwäche, Candida, Migräne. Ein sehr ausführliches Kapitel befasst sich mit dem Varizella-Zoster-Virus (Gürtelrose), das ebenfalls für viele Folgeerkrankungen sorgen kann wie Jucken, Brennen, Krämpfe, Kopfschmerzen, chronische Migräne, Faszialisparese, Frozen Shoulder, Dickdarmentzündung, kraniomandibuläre Dysfunktion und Lyme Borreliose.

Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit ADHAS und Autismus. Es geht ebenfalls um Posttraumatische Belastungsstörungen, Depressionen, PMS und Menopause.

Bei allen hier aufgezählten Erkrankungen geht es dabei immer um die möglichen Ursachen und was sich dagegen tun lässt.

Im vierten Kapitel geht es dann um das Wiederherstellen der Darmgesundheit. William empfiehlt täglich einen halben Liter frischgepressten Selleriesaft.

Am Anfang war ich ganz bitterlich enttäuscht (ehrlich gesagt, hätte ich das Buch am liebsten in eine Ecke gepfeffert), weil Sellerie schon immer ein absolutes Bääähhh-Gemüse für mich ist. Ich habe mich trotzdem darauf eingelassen und: es wirkt! Dazu später mehr.

Im vierten Teil geht es ebenfalls um Nahrungsmittel oder Nahrungsmittelbestandteile, die es zu vermeiden gilt: Gluten, Milchprodukte, Soja, Rübenzucker, Rapsöl, Schweinefleisch, um mal die wichtigsten zu nennen. Und natürlich beschäftigt sich dieses Kapitel  mit Schwermetallbelastung und den Dos und Don’ts zur Entgiftung.

Meiner Meinung nach ist das Buch ausgezeichnet dafür geeignet, sich schon einmal selbst auf den Weg zu machen, denn es gibt zu jeder Erkrankung Empfehlungen für Nahrungsmittel, die bevorzugt verzehrt werden als auch Nahrungsergänzungsmittel, die den Heilungsprozess unterstützen.

Zwei Schwächen hat das Buch allerdings:

Zum einen habe ich ganz schmerzlich ein Schlagwortverzeichnis vermisst. Es wäre nützlich gewesen bei der Fülle der besprochenen Krankheiten.

Zum anderen weiß der Autor zwar um die eingeschränkte Entgiftungsfähigkeit der Leber bei vielen der angesprochenen Erkrankungen, hat es aber leider versäumt bei den ganzen Tipps zur Entgiftung darauf hinzuweisen, dass diese für viele Menschen aufgrund der geringen Entgiftungsfähigkeit gar nicht möglich sind, weil dies zu einer schlagartigen Verschlechterung des eigenen Befindens führen kann. Von daher habe ich mich überhaupt nicht mit der vorgeschlagenen Detox-Kur über 28 Tage beschäftigt, sondern mir einen ganz eigenen Ansatz überlegt. Wie viele andere Menschen vertrage ich nämlich nur wenig rohes Obst und Gemüse, welche für Anthony William ein Pfeiler auf dem Weg zur Heilung sind.

Das ganz besondere an diesem Buch ist,

dass Anthony William ein medizinisches Medium ist und Krankheiten bei anderen Menschen erkennen kann seit er vier Jahre alt ist.  Ich sehe und fühle schon förmlich jetzt, dass viele Stirnfalten meiner HSP-LeserInnen sich irritiert runzeln werden, weil sie sich gerne auf die Wissenschaft und ihre Errungenschaft verlassen.

Anthony William hat sein Wissen von einer anderen Ebene erhalten und die Wissenschaft hat zur Zeit keine Mittel und Wege, diese Behauptungen zu überprüfen. Bislang ist z. B. das Eppstein-Barr-Virus im Körper nicht mehr nachweisbar, lediglich ein Antikörpertest kann Aufschluss darüber geben, ob man eine Infektion mit diesem Virus durchlaufen hat.

Ich habe mich dafür entschieden, mich darauf einzulassen, denn meine letzten 20–30 Jahre waren gesundheitlich mehr als schwierig. Seit einem Jahr habe ich so viel in meinem Leben in Ordnung bringen können und es wäre an der Zeit, dass auch meine Gesundheit von der Ordnung erfasst wird. Ich bin weder mit der Schul-, noch mit der Alternativmedizin wirklich weitergekommen. Ich habe nichts zu verlieren. Daher habe ich mich entschieden, diesem Mann mein Vertrauen zu schenken.

HPU/KPU wird übrigens von Anthony William nicht erwähnt oder benannt, aber die mit der HPU verbundenen notwendigen Nahrungsergänzungen Zink*, Mangan und aktives Vitamin B6 tauchen immer wieder auf.

Übrigens fand ich kürzlich in einem anderen HPU-Buch alle diese Zusammenhänge ebenfalls angesprochen, wenn auch nicht so verbunden wie hier. Um Hochsensibilität geht es in diesem Buch überhaupt nicht, aber als geneigteR hochsensibleR LeserIn kann man sich ja an allen fünf Fingern abzählen, dass jedwede Zustände durch die  Hochsensibilität verschärft werden.

Bevor Sie nun losstürzen und sich die Nahrungsergänzungen besorgen, die für Ihre Erkrankungen notwendig sind, warten Sie doch noch meinen Blogbeitrag für die nächste Woche ab. Ich habe mich richtig in diesen neuen Weg hineingestürzt und werde über meine ersten Erfahrungen mit der Heilung nach Anthony William berichten und auch über die Erfahrungen, die ich mit den Nahrungsergänzungen gemacht habe, das war nämlich wirklich nicht ohne und erspare ich Ihnen sehr gern 😉

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath

Bildnachweise: Pixabay

Was die Seele essen will – eine Rezension

Was die Seele essen will – eine Rezension

2016 war offenbar ein Jahr mit äußerst spannenden Bucherscheinungen, die wegen der Krankheit meiner Mutter samt und sonders an mir vorbeigegangen sind. Zum Glück ist es aber nie zu spät, früher oder später finden die richtigen Bücher dann doch in mein Leben – was wieder mal zeigt, dass es einen richtigen Zeitpunkt gibt für alles …

2016 hätte ich dieses Buch vielleicht nicht zu würdigen gewusst, die vorgeschlagene Therapie als zu teuer abgelehnt und nicht verstehen können, auf welche magische Weise dieses Buch mein Leben verändern kann. Wie auch immer „Was die Seele essen will“ kam zu mir in einem Augenblick, indem ich tatsächlich (wieder einmal) relativ verzweifelt war wegen meiner Ernährung. Es gelang mir einfach nicht, grundsätzlich etwas zu bewegen in Sachen Vitalität und Gewicht. Spätestens, nachdem ich den Stimmungstyp-Test gemacht hatte, war klar, warum das so ist. Denn mir fehlen diverse Neurotransmitter.

Julia Ross, die Autorin

ist Psychotherapeutin und behandelt Ess-, Sucht,- und Stimmungsprobleme in der Nutritional Therapy Institute Clinic in Kalifornien und forscht im noch relativ unbekannten Feld der „Ernährungspsychologie“. Bei der Behandlung der Patienten in ihrer Klinik hat sie festgestellt, dass diese häufig Ungleichgewichte in der Gehirnchemie aufweisen, was zu bestimmten psychischen und körperlichen Symptomen führen kann. Lt. Julia Ross entstehen sogar durch den Mangel an bestimmten Stoffen im Gehirn Gefühle, die sie als unecht bezeichnet, auch wenn diese sehr real (und schmerzlich) erlebt werden.

Sie unterscheidet vier Stimmungstypen:

  1. Die dunkle Wolke (Serotoninmangel)
  2. Die Bla-Depression (zu wenig Katecholamine)
  3. Ein Übermaß an Stress (zu wenig GABA)
  4. Überempfindlichkeit (zu wenig Endorphine)

Ich hatte mich ehrlich schon öfters gefragt

ob Hochsensibilität vielleicht auch durch ein chemisches Ungleichgewicht im Körper versursacht werden kann?

von daher habe ich dieses Kapitel ziemlich aufgeregt verschlungen (Allerdings glaube ich, dass dies noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist für die Gründe von Hochsensibilität).

Was das Buch „Was die Seele essen will“ so bestrickend macht, ist der Handbuchcharakter mit ganz klaren Handlungsanweisungen.

Am Anfang steht der bereits erwähnte Stimmungstyp-Test, mit dem Sie herausfinden können, was Ihnen fehlt. (In meinem Fall so ziemlich alles). Eigentlich sollten wir die erwähnten Neurotransmitter mit der Nahrung aufnehmen, was heute aber nicht in ausreichendem Maß passiert, weil entweder unsere Nahrung falsch ist oder an Nährwert eingebüßt hat.

Sobald klar ist, was Ihnen fehlt,

können Sie sich damit auseinandersetzen, welche Nahrungsergänzungen Ihnen beim Wiederherstellen der Hirnchemie helfen. Julia Ross hat hier jede Menge Pläne vorbereitet und gibt Ideen mit Stoffen, die helfen könnten und auch mit Alternativen. Zur Steigerung des Serotoninspiegels haben Sie beispielsweise verschiedene Optionen wie die Einnahme von L-Tryptophan, 5-HTP oder Johanniskrauttinktur.

Dies kann natürlich aber alles nur kurzfristig nützen, wenn nicht langfristig eine Ernährungsumstellung erfolgt, zu guter und proteinreicher Nahrung. Ein kleiner Rezeptteil (der zudem so gehalten ist, dass man Zutaten gut austauschen kann) hilft bei der Umorientierung und Umstellung. Mein Kritikpunkt ist hier allerdings, dass die Rezepte doch Zutaten aus der Schlechte-Laune-Nahrung enthalten – und sehr fleischlastig sind. Als Veganer werden Sie hier nur ganz bedingt fündig, obwohl ich schon glaube, dass die Sammlung sich zumindest als Ideengeber eignet.

Ebenso wichtig ist dabei der Verzicht auf alles, was Sie nicht vertragen. Julia Ross beschäftigt sich eingehend mit den Lebensmitteln, mit denen viele Menschen Schwierigkeiten haben, der

Schlechte-Laune-Nahrung.

Ich selbst weiß ja von meiner Gluten- und seit neuestem auch Kaseinunverträglichkeit, bin aber noch nicht auf die Idee gekommen, dass ich Soja nicht gut vertragen könnte. Der Verzicht auf Soja brachte fast sofort eine Besserung im körperlichen Wohlbefinden.

Was mir ganz besonders gefallen hat, ist dass Julia Ross das Thema HPU/KPU immer wieder zur Sprache bringt, eine Stoffwechselstörung, mit der viele hochsensible Menschen zu tun haben. Sie kann dafür sorgen, dass dem Körper wichtige Vitalstoffe fehlen, die für Umwandlung eines Stoffes in einen anderen benötigt werden.

Das ganz besondere, extragroße Plus sind die vielen Zusatzkapitel am Ende des Buches. Es gibt für jedes etwas: eines für die Schilddrüse, eines über HPU/KPU, eines über die Nebennieren, eines über Sexualhormone – zusätzlich zu einem extra Kapitel über Heißhunger und einem über Süchte. Ganz einfach erklärt uns Julia Ross dabei die Zusammenhänge, wie alle diese Organe miteinander zusammenhängen und aufeinander einwirken. Wir erfahren auch, warum Übergewicht, Gelüste und Süchte auch immer mit einem Neurotransmittermangel zusammenhängen, äußerst spannend.

Die Seiten mit den Extrawarnhinweisen fand ich besonders wertvoll. So wusste ich gleich, warum ich von dem Aminosäure-Kombi-Präparat (supergetestet beim Heilpraktiker) sofort Kopfschmerzen bekam. Es lag vermutlich an dem L-Phenylalanin, das ich als Hashimoto-Patientin offenbar nicht gut vertrage.

Summa Summarum, bin ich vollkommen begeistert von diesem Buch, und habe alle Kapitel hintereinander weg verschlungen.  Alle diese Nahrungsergänzungen kosten natürlich ihr Geld, aber wenn man die Gehirnchemie erst einmal wieder auf einen guten Weg gebracht hat, soll sie lt. Frau Ross auch so bleiben und ich für mich spricht nichts dagegen, es nach und nach umzusetzen. Ich probiere es erst einmal mit L-Tryptophan …

Ich bin natürlich neugierig, ob Sie vielleicht schon Erfahrungen mit der Einnahme von Neurotransmittern gemacht haben und was sich dadurch für Sie verändert hat. Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath

Julia Ross
Was die Seele essen will – die Mood Cure*

Klett-Cotta
ISBN 978-3-608-96182-9
14,95 €

Gestatten: Hochsensibel – eine Rezension

Gestatten: Hochsensibel – eine Rezension

Manche Bücher finden auf sehr verschlungenen Wege zu mir. Von Gestatten: Hochsensibel – Wie hochsensible Menschen den Alltag meistern – hatte ich noch nie gehört, habe aber die Autorin Jasmin Schindler online kennengelernt. Nachdem ich ein bisschen auf ihrem Blog healthy habits herumgesurft bin, den sie mit ihrem Freund Patrick Hundt betreibt, war ich sehr neugierig auf das Buch.

Um es gleich vorweg zu nehmen:

Das Buch hat mich sehr begeistert

denn es hat etwas geschafft, was ich bislang noch in/mit keinem anderen hochsensiblen Buch so intensiv erlebt habe: Es sorgt dafür, dass ich mich als Leserin sofort als Teil einer großen Gemeinschaft fühle. Auch wenn ich meine Hochsensibilität weitestgehend akzeptiert habe, gibt es doch auch immer wieder Momente, in denen ich mit meiner besonderen Empfindlichkeit hadere und je nach dem Stand der aktuellen Befindlichkeit bin ich mir der Unterschiede zu anderen, weniger sensiblen Menschen auch deutlich bewusst. Nun, ich habe dieses Buch begonnen und fast sofort (d. h. nach den Einleitungsseiten) fühlte ich mich weniger komisch, etwas weniger seltsam, sondern als Teil einer etwas schrägen Community.

Diesen Effekt hat die Autorin auf einfache, aber äußerst effektive Weise erreicht: indem sie

16 unterschiedliche Menschen

zu Wort kommen lässt. Zum Teil handelt es sich dabei um Autoren und BloggerInnen (ein sehr praktischer Nebeneffekt ist, dass uns unterschiedliche HSP-Blogs auf dem Serviertablett präsentiert werden) wie Eva-Maria Bläsi, David Cain, Jean-Christoph von Oertzen (den ich auf diesem Blog auch schon einmal interviewt habe), Silvia Christine Strauch (ihr Buch habe ich ebenfalls auf diesem Blog renziert  oder Rolf Sellin. Darüber hinaus hat sie auch LeserInnen ihres eigenen Blogs interviewt und nicht zuletzt schreibt sie auch über sich selbst. Das finde ich überaus sympathisch, vor allen Dingen gefällt mir ihre Art, sehr nüchtern und ernsthaft mit den eigenen Unzulänglichkeiten im Umgang mit der eigenen Hochsensibilität umzugehen. Frau Schindler schreibt sozusagen aus dem Schwarm heraus und das sorgt (zumindest bei mir) dafür, dass ich mit dem Lesestoff insgesamt vollkommen anders umgehe, und viel eher geneigt bin, die gemachten Vorschläge und Strategien auszuprobieren, weil es niemals ein „Sie sollten“ oder „Sie müssen“ gibt. Das finde ich sehr angenehm.

Außerdem bringt es mir als Leserin sofort eine ganz spürbare Entlastung, nicht auch immer alles zu 100 % auf Anhieb schaffen zu müssen. Natürlich ist das Wissen, dass es sehr vielen anderen hochsensiblen Menschen ähnlich geht wie mir, sowieso hilfreich.

Das Buch ist sehr gut strukturiert und in 12 Kapitel unterteilt, die sich jeweils mit

12 Strategien für den hochsensiblen Alltag

befassen, die auf jeden Fall wichtig sind für ein gutes Leben von Hochsensibilität und helfen Stress zu vermeiden, z. B. Hochsensibilität akzeptieren, mit seiner Energie haushalten, Input reduzieren, sich mit Gleichgesinnten umgeben, seine Komfortzone ausdehnen und mehr spielen. Das waren aber beileibe noch nicht alle.

Ganz besonders haben mir die beiden letzten Kapitel über die Komfortzone ausdehen und das mehr spielen gefallen, in denen ich noch interessante Erkenntnisse über mich selbst gewinnen konnte. Außerdem weiß ich ja selbst aus eigener Erfahrung, wie tükisch das ist, wenn man immer zuhause bleibt, weil „draußen“ Überforderung droht. Ab und zu müssen wir doch über unseren Schatten springen und etwas wagen, was für uns eine Herausforderung darstellt! Schon um unseren Selbstwert zu pushen (der leidet, wenn wir immer zuhause bleiben).

Das Spiele-Kapitel bildete für mich ein sehr überraschendes, aber gelungenes Finale.

Wie immer möchte ich nicht allzuviel verraten, damit Sie dieses wunderbare Buch, das im Eigenverlag erschienen und damit nur über Amazon erhältlich ist, in aller Ausführlichkeit entdecken und genießen können.

Die Anschaffung lohnt sich in jedem Fall

Wenn es etwas gibt, die mir an diesem Buch weniger gefällt, dann ist es der Titel, der nicht einmal ansatzweise vermuten lässt, was für wunderbare Dinge in diesem Buch stecken und das Cover, das sich mir nicht so recht erschließen wollte.

Auf jeden Fall findet dieses Buch einen Platz in der kleinen Buchauswahl, die ich zu meinen Seminaren mitnehme. Ich wünsche ihm noch ganz viele begeisterte LeserInnen!

Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath

Bildquelle: Pixabay

Gestatten: Hochsensibel
Wie hochsensible Menschen den Alltag meistern*
Jasmin Schindler
ISBN 9781981797615

12,99 EUR

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