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Die Berufung für hochsensible

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Die Berufung für Hochsensible – eine Rezension

von Monika Richrath

13. März 2016

Die Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruch, so lautet der Untertitel des o. g. Buchs von

Luca Rohleder, das 2015 erschienen ist und schon in der 2. Auflage vorliegt. Kein Wunder, ist die Arbeitswelt doch einer der Bereiche, in denen Hochsensibilität am schwierigsten zu leben zu sein scheint. Hochsensiblen Menschen drohen hier besonders viele Gefahren durch Überforderung, Burnout, Mobbing und Fremdbestimmung. Nicht für alle Menschen ist die berufliche Selbständigkeit eine machbare Alternative. Aber nur wenige von uns sind nicht auf das Geldverdienen angewiesen, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen (nach Herrn Rohleder haben diese es übrigens noch schwerer!).

Unser Arbeitsleben entscheidet über unser Wohlbefinden

Meistens jedenfalls. Was können wir also tun, um unser Wohlbefinden mit unserer aktuellen Arbeitssituation zu verbessern? Herr Rohleder, der übrigens hochsensibler Jobcoach ist, möchte hier Abhilfe schaffen,  uns an die Hand nehmen um uns Hoffnung zu geben und uns den Weg zu unserer Berufung zu zeigen.

Ich finde, das ist ihm hervorragend gelungen. Ehrlich gesagt, bin ich sogar total begeistert, wie Herr Rohleder Dinge miteinander verknüpft und uns so zu einem ganz neuen Verständnis von Hochsensibilität und den damit verbundenen Stärken führt.  Und die ganz durchgängig beibehaltene Struktur des Buches hilft dabei, den Lesestoff besser zu behalten.  Hier erfahren Sie z. B., warum das hohe Harmonieverständnis (schon alleine, dass dieser Begriff so positiv besetzt wird und nicht als Harmoniebedürfnis oder -Sucdielus Hochsensibilitaet Coverht gewertetet wird, ist eine Wohltatat) mit „Wissen“ zusammenhängt, und warum hochsensible Menschen so oft auf der Suche nach Perfektion sind.

HSP brauchen Unabhängigkeit

Für mich ist „Freiheit“ kein leerer Begriff – damit stehe ich sicherlich nicht alleine. Für hochsensible Menschen ist, so Luca Rohleder, Unabhängigkeit enorm wichtig. Sie vertragen keinen Handlungsdruck, Kontrolle, Anweisungen. Lieber möchten sie sich ihre Zeit frei einteilen und eigenverantwortlich arbeiten. Und wir wollen besonders beachtet werden. Der Grund liegt in unserem Neugeborenen-Ich, das für das eigene Überleben auf die Beachtung durch andere angewiesen ist.

Ich gebe zu, ich hatte zuerst ein wenig Probleme mit der von Herrn Rohleder am Anfang des Buches vorgenommenen Einteilung in NI (Neugeborenes-Ich), EI (Erwachsenen-Ich) und HI (Höheres-Ich). Vermutlich weil es mich etwas an die Transaktionsanalyse erinnerte und in den Begrifflichkeiten ziemlich durcheinander brachte. Im Verlaufe der Lektüre konnte ich mich dann aber besser mit dem Konzept anfreunden, zumal mir immer passende Beispiele für mich selbst einfielen: mit dem Bedürfnis nach häufigen Mahlzeiten, mehr Schlaf, Geborgenheit (und wie ich sie mir selbst beschaffen kann …)

Die unsichtbare Welt

Ganz besonders gut hat mir die Verknüpfung von Höherem Ich und der unsichtbaren Welt gefallen, schon wegen des Begriffs. Wir erfahren, was unsere besondere Schöpfungskraft mit Intuition, Kreativität und Erfindungsgeist zu tun hat – und auch mit Weitsichtigkeit …  und warum wir lernen müssen, loszulassen, vor allem das Diktat des Verstandes, und wie wir adäquat die Bedürfnisse unseres Neugeborenen-Ichs erfüllen können. Ganz wunderbar fand ich übrigens das Titelbild, das uns zeigen soll, dass unsere hochsensiblen Gehirne stets auf Hochtouren laufen und glühen …

Zuerst müssen wir uns selbst entwickeln

Es dauert eine ganze Weile, bis es dann tatsächlich um die Berufswahl und die Berufung geht, denn laut Herrn Rohleder (und er hat sicherlich damit recht), können wir erst etwas entwickeln, wenn wir uns selbst entwickeln. Und die große Überraschung ist, dass Herr Rohleder nicht allen zur Selbständigkeit rät, nein, er findet viele Berufe, in denen hochsensible Menschen aufgrund ihrer Fähigkeiten gut aufgehoben sind und auch Lösungsansätze für Menschen, die lieber in einem Angestelltenverhältnis arbeiten wollen.  Dabei gilt es, zu beachten, was für uns als hochsensible Menschen wichtig ist, um uns wohl zu fühlen mit unserer Arbeit – und auch das ist ziemlich überraschend. Ich habe es natürlich im Selbstcheck verifiziert und freue mich, dass ich nun für vage erfühltes beschreibende Worte habe. Und zum Schluss geht es natürlich darum, wie wir unsere Berufung überhaupt finden können, auch das mag für einige überraschend sein …

Bewusst allgemein gehalten

Ich habe diese Rezension bewusst sehr allgemein gehalten, ich hoffe dennoch, dass Sie neugierig geworden sind und Lust haben, „Die Berufung für Hochsensible“ zu lesen. Es ist einfach schön, spannend und interessant zu lesen und ich wollte möglich nichts vom Inhalt vorweg nehmen, um Ihr Lesevergnügen nicht zu schmälern …

Nur eine einzige Sache habe ich an diesem Buch zu bemängeln: Dass Herr Rohleder ziemlich belehrend daherkommt. Das kann ich als Hochsensible gar nicht haben. Aber das Konzept, den Inhalt und die Schlussfolgerungen fand ich insgesamt so spannend, dass ich darüber hinweg sehen konnte.

Die Berufung für Hochsensible – Die Gratwanderung zwischen Genialität und Zusammenbruch
Luca Rohleder
dielus edition
ISBN 978-3-9815711-4-1

Ich weise an dieser Stelle gerne auf die Internet-Seite www.hochsensiblepersonen.com von Herrn Rohleder hin, auf der sich hochsensible Anbieter kostenfrei in ein Verzeichnis eintragen können. Eine schöne Idee, auch weil sie unsere Verbindung fördert.

Wie geht es Ihnen mit Ihrer Arbeitssituation? Sind Sie zufrieden, liebäugeln Sie mit Selbständigkeit oder suchen Sie noch nach Ihrer Berufung? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare!

Bis zum nächsten Mal, Ihre

Monika Richrath

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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4 Kommentare

  1. Annette Bender

    Das Buch finde ich super. Ich habe mich gefragt, wo der Herr Rohleder und ich uns kennengelernt haben könnten, so dass er ein Buch für und über mich schreiben konnte. 🙂
    Es hat mich wirklich weiter gebracht und ich verstehe meine Herausforderungen jetzt viel besser. Aber auch mein ZdE ( „Zweck der Existenz“ nach John Strelecky „Big five for life“ ist mir klar geworden. Ich fühle mich sehr entlastet durch das Buch und mache mich ein weiteres Mal auf den Weg in die Selbstständigkeit.
    In meinen Augen ein sehr empfehlenswertes Buch.

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    • Vielen Dank Annette, das habe ich mich beim Lesen auch gefragt 🙂 Das ist doch schön, dass man so gesehen und erkannt wird, oder? Herzliche Grüße, Monika Richrath

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    • Hallo Ingrid, da bin ich gespannt, was du sagen wirst. Hoffe, du schreibst es in die Kommentare 🙂 Herzliche Grüße, Monika

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