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Klopfakupressur Coach Monika Richrath sehr jung

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Kratzige Welt

von Monika Richrath

26. April 2015

Als hochsensibler Mensch muss man sich häufig mit der physischen Beschaffenheit der Welt auseinandersetzen. Dies ist nicht immer leicht. Die eigene Empfindsamkeit reibt (im wahrsten Sinne des Wortes) und stört sich an den vorgefundenen Bedingungen. Für mich ist z. B. Bekleidung ein immerwährender Stressfaktor, schon von Kindheit an.

Ich bin ja ein Kind der 60er Jahre und damals war es noch gang und gäbe, seine Kinder zu bestricken, was meine Mutter auch ausgiebig tat. So besaßen ich und meine beiden älteren Schwestern ein identisches Kleid, sowie identische Garnituren für den Winter bestehend aus Hose, Pullover, Mütze und Handschuhen. Alles super süß anzusehen (meine Mutter wurde auf der Straße sogar darauf angesprochen), aber wenn ich mir alte Fotos anschaue, dann befällt mich vor allem eins: ein gänsehautverursachendes physisches Unbehagen,

denn dieses Kleid war vor allem eins: kratzig

und ich wusste nicht, was ich dagegen tun konnte. Es war eine Quelle für immerwährendes Leid. Wolle ging einfach überhaupt nicht. Zwar kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ihr das vermittelt zu haben (ich hatte nicht das Gefühl, auf meine Kleidung Einfluss nehmen zu können), aber irgendwie muss es doch bei meiner Mutter angekommen sein, denn als sie für uns alle ein Twinset strickte, als wir etwas älter waren, bekam ich eins aus Mohairwolle. Das war zwar besser, weil die Wolle nun nicht mehr so fest auf der Haut auflag, aber kratzig war es immer noch …Und ich hatte dazu noch ein schlechtes Gewissen und fühlte mich schuldig. Da hatte meine Mutter sich so viel Mühe gegeben und es war trotzdem nicht gut.

Als ich später anfing, mich mit meinem inneren Kind zu verbinden, war das allererste, was ich tat, meinem

inneren Kind (das immer dieses kratzige süße Kleid trug)

andere Dinge anzuziehen: eine Jeans Latzhose, ein Langarm-T-Shirt aus besonders weichem Jersey und eine Baseballkappe. Und irgendwie hat das im Nachhinein meinen Rückblick auf meine Kindheit verändert …

Es hat unglaublich lange gedauert, bis ich mich mit Wolle an sich versöhnen konnte. Zum Glück, ich stricke nämlich super gerne. Merinowolle geht ganz gut, die kratzt auch nicht mehr über einer Bluse. Acryl Pullover sind leider wegen der elektrischen Ladung auch keine Alternative.

Ein weiteres stetiges Ärgernis sind Etiketten in Kleidungsstücken. Häufig sind diese

aus hartem, kratzigen Material

gemacht. Noch schlimmer: die Etiketten sind weich, aber mit einem sehr harten, kratzigen Garn angenäht. Das kratzige Garn ist für mich ein riesiges Ärgernis, denn häufig sind die Hosennähte damit genäht, an ganz empfindlichen Stellen, z. B. an der Innenseite der Oberschenkel, wo es den lieben langen Tag über die Haut streicht, was weh tut.

Damit ich die Hosen nicht weggeben muss, bin ich dazu übergegangen, in diesen Fällen weiche Stoffstreifen aus Baumwoll-T-Shirts über die betroffenen Stellen zu nähen, damit ich meine Ruhe habe. Manchmal bin ich aber auch zu faul oder habe einfach keine Lust zum Nähen. Das rächt sich manchmal, was

z. B. ein Ekzem auslösen kann,

wenn die Haut sowieso schon sehr beansprucht ist. Kürzlich ist mir das mal wieder passiert und ich habe mich über mich selbst geärgert. Owbwohl ich weiß, dass ich hochsensibel bin, habe ich das nicht ernst genug genommen.  Ich habe mir nicht die Zeit genommen, meinen besonderen Bedürfnissen durch oder mit der Hochsensbilität gerecht zu werden …

Ärgern Sie sich auch über kratzige Etiketten oder Kleidung? Was haben Sie für Strategien?

Herzlichst, Ihre
Monika Richrath

 

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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8 Kommentare

  1. Marlies

    Liebe Monika,

    auch ich bin die jüngste von 3 Schwestern 😉 – und auch wir hatten die gleichen Kleider – nicht handgestrickt, aber sehr kratzig. d.h. dreimal für mich. Und die Wollstrumpfhosen – ich kenne dieses Gänsehaut-gefühl sehr gut – es überkam mich auch,als ich deine Geschichte gelesen habe.

    Danke!

    Antworten
    • Vielen Dank, Marlies! Diese Ärgernisse hören ja nie auf – zumindest mit den Etiketten nicht …

      Antworten
  2. Ted Arnhold

    Hallo Monika,
    Ich lebe in einer WG, und meine T-Shirts können die anderen Mitbewohner beim Waschen immer an den herausgeschnittenen Etiketten erkennen.
    Ich bin zwar nicht bestrickt worden, fühle mich aber in Pullovern nur in sehr kalten Wintern wohl, wenn sie weit genug sind, sie keinen (Roll-)Kragen haben und ich Sweatshirts darunter tragen kann.
    Liebe Grüße
    Ted

    Antworten
    • Vielen Dank, Ted. Ich sehe, du weißst, wovon ich schreibe 😉 Herzliche Grüße, Monika

      Antworten
  3. Carina Schneider

    Ich bin ja gerade ganz gerührt zu lesen dass es tatsächlich noch mehr Menschen gibt, denen es so geht wie mir. Ich hab eine lange Geschichte und bin erst vor kurzem auf das Thema HS gestoßen und nun durch Zufall auf das Thema Kleidung, dass schon als Kind ein ganz großes Thema für mich war. Ich wurde 1978 geboren und hatte 3 Cousinen, die 10-15 Jahre älter waren, eine sehr sparsame Mutter, die gern gestrickt hat -am liebsten mohair oder polyacryl und jede kleiderspende meiner Tante gerne angenommen hat. So durchlebte ich eine Dralon, Mohair, Polyester, Acryl Hölle. Neben diesen Materialien haben mich auch schon immer die Schildchen, drückende, kratzende Nähte sowie unbequeme Schnitte wahnsinnig gemacht. Ein wahres Trauma haben enge, kratzige Rollkragen und Schlauchmützen hinterlassen. Ich habe übrigens auch hashimoto und meine Ärztin meinte dass da missempfindungen im halsbeteich ganz typisch sind. Viel Stress lösen bei mir auch sockennähte, die seitlichen Nähte in Tops und Nachthemden sowie zu weite oder zu enge beinausschnitte bei Unterhosen aus und Strumpfhosen die entweder oben am Bauch viel zu hoch geschnitten sind , oder zu tief und sich dann wie bei einem rollbraten in den Bauch ziehen (obwohl ich mit 178 cm und 65 Kilo eher schlank bin) oder aber zu kurze Beine haben, so dass der Schritt bei mir dann auf halber Oberschenkelhöhe hängt .alles nicht so leicht

    Antworten
    • Vielen Dank für deinen Beitrag, liebe Carina. Das hat mir spontan die vielen Strickpullover meiner Mutter ins Gedächtnis gerufen – und irgendwie habe ich Mohair übrigens ganz besonders gehasst … Liebe Grüße, Monika

      Antworten
  4. Sebastian

    Viel Dank dass ich endlich einen Artikel zu dem Thema gefunden habe.
    Ich habe den Eindruck dass es bei mir mit der HS bei Kleidung immer schlimmer wird. Besonders bei T-Shirts und Pullovern.
    Zuerst fing es mit dem heraustrennen der Etiketten an, nun bin ich soweit dass ich keine neuen t Shirts mehr finde, da mich die Kratzigen Innennähte wahnsinnig machen.
    Habt ihr einen Tipp? Bspw. Wo ich Shirts mit angenähten Innennähte finde?

    Antworten
    • Vielen Dank, Sebastian. Ich weiß nichts, aber vielleicht ja jemand anderes? Herzliche Grüße, Monika

      Antworten

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