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Die Autorin Sabine Dinkel

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Lustiges Zeug schreiben und kleine Wesen zeichnen

von Monika Richrath

12. November 2017

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich das Buch „Krebs ist wenn man trotzdem lacht“ der Autorin Sabine Dinkel rezensiert. Obwohl wir uns gar nicht persönlich kennen, ist mir Frau Dinkel irgendwie ans Herz gewachsen und ich freue mich, wenn ich dazu beitragen kann, sie selbst und das was sie macht, noch viel mehr Menschen vorzustellen. Außerdem hatte ich noch die ein oder andere Frage.  So ist dieses schöne Interviewgespräch entstanden.

Das Thema „Hochsensibilität“ kommt darin übrigens nicht vor, es gab so viele andere Dinge, die ich gerne wissen wollte … denn manchmal, wenn man voneinander weiß, dass man hochsensibel ist, ist das auch gar nicht mehr so interessant 😉

 

Sabine, wie bist du auf die Idee gekommen, einen Ratgeber für Menschen mit Krebserkrankungen zu schreiben?

Nach meiner Schockdiagnose war ich händeringend auf der Suche nach Lesestoff, der mich tröstet und ermutigt. Doch bei den meisten Ratgebern hab ich mich zu 95 % gegruselt.

Ich hatte die Wahl zwischen furchterregenden Erlebnisberichten, esoterischen Heilsversprechen, religiösem Klimbim, Ernährungs-Gedöns, Verschwörungstheorien, schonungslosen medizinischen Abhandlungen oder kämpferischen “Tschakka-Büchern”.

Nix, wo meine Seele “Hier!” schrie oder Lesehunger ausgelöst wurde. Ganz im Gegenteil: ich wurde immer ängstlicher und frustrierter.

Da dachte ich: “Das geht so nicht! Ich will beweisen, dass es auch anders geht. Und zwar mit Humor und alltagstauglichen Praxistipps.

Du hast also das Buch geschrieben, das du zum Zeitpunkt deiner Diagnose selbst gern gelesen hättest …?

Ja, genau, denn ich wollte damals so gerne liebevoll an die Hand genommen werden. Daher war mir wichtig, das Buch so zu schreiben, als würde ich einer frisch an Krebs erkrankten Freundin ermutigend zur Seite stehen. Und ihr erklären, wie sie während und nach der Therapie gut für sich sorgen kann.

KM C284e 20170526142504Hat sich durch den Schreibprozess für dich selbst etwas an der Gesamtsituation verändert?

Durch das Schreiben hat sich mein Denken nochmal positiv verändert. Mir wurde nochmal sehr bewusst, was ich da in den letzten Monaten eigentlich alles gestemmt hatte und dass ich in den Krisen zuvor – Burnout, Krebserkrankung meiner Mutter, Verlust beider Eltern im Abstand von nur einem Jahr, Auflösung des Elternhauses – eine fette Portion Resilienz gewonnen hatte.

Und dass mir zu einem großen Prozentsatz Humor und ein spielerischer und bewusster Umgang mit Sprache dabei geholfen haben. So nenne ich Beispielsweise meine Erkrankung Schnieptröte, meine Angst Hildegard oder mein Rezidiv Bauchfellflöhe. Das klingt nicht so bedrohlich und baut auch kommunikative Brücken zu den Gesunden. Die trauen sich eher, mit mir über Flohkati und Flohrian zu sprechen als über Metastasen.

Zusätzlich gebe ich nur Empfehlungen weiter, die absolut praxisnah und von mir auf Herz und Nieren geprüft sind. Sie müssen niedrigschwellig sein und dürfen nicht noch zusätzlich für Mühsal sorgen und zu hohe Anforderungen stellen.

Ich finde es nämlich total nervig, dass in vielen Ratgebern – zusätzlich zum ohnehin komplett auf den Kopf gestellten Alltag – auch noch verflixt viele Ratschläge lauern, für die man erst richtig ackern muss. Dazu gehören für mich z. B. das viel propagierte Meditieren zu lernen, sich brav ins Fitness-Studio zu schleppen oder die komplette Ernährung umzustellen. Das sind zusätzliche Anforderungen, die nach so einer Diagnose nicht gerade sexy klingen und auch Gesunden ständig um die Ohren geballert werden. Dabei geht es doch auch anders!

Beim Schreiben des Ratgebers ist mir nochmal bewusst geworden, dass ich zu 100 % hinter dem Geschriebenen stehe. Und das gibt mir ein echt gutes Gefühl. Zudem fühle ich mich innerlich “aufgeräumt”.

Das hat mir an deinem Buch so gut gefallen! Es hat mir sofort eingeleuchtet, dass, wenn ich keinen Hunger habe, ich mich freuen kann, wenn der Appetit auf ein Stück Kuchen kommt, und es besser ist, dann ein Stück Kuchen zu essen als gar nichts …

Du hast deine Erfahrungen mit der Erkrankung ja auch noch in einem zweiten Buch verarbeitet …

Richtig. Unmittelbar nach meiner Diagnose war ich so gefrustet, dass ich nicht wusste, wohin mit meinen Ängsten und Kümmernissen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich natürlich noch überhaupt keinen Gedanken daran, jemals ein zweites Buch zu schreiben. Ich fing aus purer Verzweiflung an, kleine tragikomische Comics zu zeichnen.

Im Krankenhaus bekamen die Schwestern irgendwann mit, was ich da zeichnete. Es wurde geschmunzelt und gekichert, die Comics herumgereicht – und man ermunterte mich, damit weiterzumachen. So merkte ich, dass ich mit den Zeichnungen einfach viel besser erklären konnte, was “Krebs haben” eigentlich bedeutet und dass es trotz Krankheit ganz viele Gelegenheiten zum Lachen gibt.

KM C284e 20170526141353In den Comics steckt halt auch ein gewisser Unterhaltungswert, der es den Gesunden viel leichter macht, Berührungsängste abzubauen und so mit mir in Kontakt zu bleiben. Es kommen z. B. auch Freunde, Bekannte und Schwestern darin vor, die sich diebisch darüber freuen, wenn sie sich darin als Comic-Figur entdecken. Mein Mann liebt zum Beispiel die Tolle, die ich ihm immer zeichne. ;o)

Die tolle Resonanz beflügelte mich, damit weiterzumachen.

Über 15 Monate habe ich Comics gezeichnet und dazu kleine Erlebnisberichte auf Facebook geschrieben. Und die gibt es jetzt als professionell gestaltetes eBook (ca. 180 Seiten) mit dem Titel “Meine Arschbombe in die Untiefen des Lebens”. Sozusagen ein Einblick in mein Tagebuch oder hinter die Kulissen.

Sabine, dein Comic-Tagebuch ist sehr persönlich, du lässt uns hautnah mitfiebern. Sind dir nie Bedenken gekommen diesbezüglich?

Oh doch, ich hatte viele Bedenken, gerade WEIL es so persönlich ist! Ich hatte ja auch lange Zeit überhaupt nicht daran gedacht, damit mal “so richtig” rauszugehen. Erst die permanente Ermutigung durch Freunde und meine Facebook-Community hat mich aufgerüttelt, eine Veröffentlichung überhaupt in Erwägung zu ziehen. Und so hab ich mich dann eines Tages tatsächlich zur Veröffentlichung entschlossen und das eBook mit Hilfe eines kleinen Teams professionell umgesetzt.

Ich finde es echt toll, dass du das machst und uns teilhaben lässt! Und eben weil das so ist, bewirkst du bei mir auch in einem gewissen Sinne eine Form von Heilung – letztes Jahr ist meine Mutter an ALS gestorben und ich fand es immer so furchtbar, dass sie sich so für ihre Krankheit geschämt hat, obwohl es da gar nichts zu schämen gibt … Ich kann es nicht genau erklären, aber es gibt einen Zusammenhang zwischen dem, wie meine Mutter mit ihrer Krankheit umgegangen ist und dem, wie du damit umgehst … irgendwie hebst du das, was ich mit meiner Mutter erlebte habe, ein Stück auf … Vielen, vielen Dank dafür! Das wollte ich dir immer schon mal sagen 😉 Ich kann mir ziemlich gut vorstellen, dass es noch ganz viele unter deinen FollowerInnen gibt, denen dein offensiver Umgang mit der Schnieptröte etwas schenkt …

Das mit deiner Mutter tut mir wirklich sehr leid. Besonders berührt mich ihre Scham für die Erkrankung. Ich kenne diese Scham ebenfalls von meiner Mutter, die sich auch für ihre Erkrankung (Hirntumor) geschämt hat. Somit kann ich auch sehr gut nachempfinden, wie es dir als Tochter gegangen sein muss. Sowas zu erleben macht so unfassbar traurig.

Meine Eltern sind typische “Kriegskinder” und haben mir ein sehr bedrohungsfokussiertes Denken vorgelebt. Jedes Hindernis wurde schnell zu einem Drama und stets nur die negativen Aspekte gesehen. So als hätten meine Eltern in Krisen zusätzlich noch eine schwarze Brille aufgesetzt. So wurde das Doofe dummerweise immer doofer.

Das hat mich sehr geprägt und unfassbar belastet – doch zum Glück eine Art Gegenbewegung bei mir ausgelöst. Denn ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie lähmend und deprimierend ein bedrohungsfokussiertes Denken auch für das Umfeld ist. So wollte ich nie werden! Sowas wollte ich nie auslösen!

Ich setze mir zwar auch keine rosarote Brille auf – das wäre angesichts meiner Erkrankung auch nicht stimmig – aber zumindest eine gelbe. Die lässt alles in viel freundlicher erscheinen und hilft mir dabei, Lösungen und Chancen zu erkennen. Probleme und Stolpersteine werden von der Brille zumindest für eine Weile herausgefiltert.

Damit warst und bist du auf jeden Fall sehr erfolgreich und inspirierend! Was für ein Gefühl hast du selbst denn nach der Veröffentlichung (bislang gibt es den Comic ja nur online)? Gibt es Pläne für eine Veröffentlichung des Comics in Buchform?

Ich habe jetzt nach der Veröffentlichung das Gefühl, endlich noch freier zu sein. Freier von alten Denkmustern “Sowas macht man nicht, das ist peinlich!”, “Das geht niemanden was an!” oder “Wer bitte schön will denn schon freiwillig etwas was über deine grauslige Erkrankung lesen?”.

Die Rückmeldungen waren bisher alle total positiv und wohltuend. Der Comic wird täglich mehrmals heruntergeladen. Was mein Herz besonders hüpfen lässt: nicht nur Erkrankte oder Zugehörige lesen den Comic oder den Ratgeber. Sondern auch Gesunde!

Sich freiwillig mit einer solchen Erkrankung zu beschäftigen erfordert aus meiner Sicht viel Mut und Neugier, denn man könnte seine Lesezeit schließlich auch mit lustigeren Büchern verbringen. Wenn dann so schöne Rückmeldungen kommen, freut mich das immer wieder besonders.

Oh ich kann dir versichern, dass es kein Stück peinlich ist … Aber es wäre doch auch ein tolles Buch, gerade wegen der Comics. Online lassen die sich nicht so richtig gut lesen. Gibt es etwas, was gegen eine Veröffentlichung als Buch spricht?

Sehr gerne würde ich das Buch auch gedruckt anbieten. Daher habe ich das Buch auch gleich vom Layout so gestalten lassen, dass es prinzipiell sofort gedruckt werden könnte.

Gegen eine Veröffentlichung als Buch spricht momentan, dass ich keinen Kopf habe, mir einen Verlag zu suchen oder es im Selbstverlag herauszubringen. Auch weiß ich derzeit nicht, welche weiteren Kosten damit für mich verbunden wären.

Hätte mein kleines Team aus Designern, Lektor, technischem Support, PR mir nicht zu einem Großteil deren Dienstleistungen (Layout, Covergestaltung, Lektorat) geschenkt, hätte ich das Projekt finanziell gar nicht umsetzen können. Doch wenn mein Buch nicht nur inhaltlich sondern auch grafisch überzeugen soll, will ich einfach Profis an meiner Seite. Die LeserInnen sollen ja was für ihr Geld bekommen.

Und mit der der Qualität von Books on Demand bin ich überhaupt nicht zufrieden. Alle Bücher, die ich mir selber via BOD bestellt habe, wellen sich unmittelbar nach dem Auspacken und sehen dadurch schnell krumm und schief aus. Meistens wird beim Papier oder dem Karton nicht die Laufrichtung beachtet oder bei der Oberflächenveredelung des Kartons geschlampt. Das gefällt mir einfach nicht. Und die Bücher haben ja trotzdem ihren Preis – da soll wenigstens die Qualität stimmen.

Noch dazu: ein Buch in einem Verlag herauszubringen dauert im Durchschnitt 1,5 bis 2 Jahre bis zur Veröffentlichung. Die Zeit habe ich nicht. Ich will JETZT etwas bewegen!

Ja, da hast du natürlich recht. Aber du hast dafür entschieden, ihn online einfach so oder gegen Spende zum Download anzubieten, weil …?

… ich mich so über die Rückmeldungen freue!

Wenn mir die LeserInnen zurückmelden, dass sie sich an manchen Stellen “schibbelig” gelacht haben, bin ich happy. Manche sagen, sie mussten auch zwischendrin weinen, wobei ich noch nie nachgefragt habe, an welchen Stellen eigentlich.

Gleichwohl lasse ich die Leser nie allein mit ihrem Kummer. Entweder sie dürfen auf der übernächsten Seite schon wieder erleichtert aufatmen oder ich nehme sie bei den gruseligen Passagen wohlmeinend an die Hand. Mein Mann hat den Comic schon mehrfach gelesen, obwohl er all das miterlebt hat und nicht wirklich Lust auf „Flashbacks“ hat. Doch der Comic ist halt so gestaltet, dass selbst ich mich traue, da immer wieder reinzuspicken.

Kurzum: Mit dem Comic kann ich anderen Mut machen und kläre nebenbei über die Erkrankung auf. Noch dazu – für mich mit das Wichtigste – kann ich mit meinen Bildern und Geschichten Menschen zum Lachen zu bringen und so die Krankheit ihres Stigmas berauben. Das ist ein bisschen so, wie bei einer deftigen Tragikomödie. Ein bisschen Drama gehört schon dazu.

Krebs wird dadurch zwar nicht sexy, aber so gruselig wie er mal war, ist er zum Glück schon lange nicht mehr. Und mit einer Portion Ulk lässt sich auch der größte Mist besser ertragen, siehe Trump. Satiriker leben davon!

Das stimmt. Für mich war die überraschendste Erkenntnis in allem, was du schreibst, dass Gesundheit vollkommen relativ ist, also, dass auch, wenn eine vollständige Heilung (bzw. das, was im Allgemeinen darunter verstanden wird) nicht geschieht, das Leben trotzdem gut sein kann. In diesem Zusammenhang fände ich es natürlich spannend zu erfahren, was für dich ein erfülltes Leben ausmacht …?

Ja, das ist ein Aspekt, der auch mir erst jetzt so richtig bewusst geworden ist. Man denkt im ersten Augenblick, alle chronisch Kranken müssten permanent unglücklich sein, was ja totaler Quatsch ist. Ich habe so lebensfrohe Vorbilder, die täglich von Morbus Chron, MS oder ALS gepiesackt werden, die vor allem auch Gesunde mit ihrem Lebensmut anstecken. Das ist doch faszinierend!

Was mein jetziges Leben schön macht sind vermeintlich einfache Dinge:

  • Appetit haben und das essen und trinken können, was ich möchte.
  • Morgens ausschlafen können und zwei Stunden Zeit zum wach werden haben.
  • Vormittags nach Möglichkeit keine anstrengenden Termine wahrnehmen müssen.
  • Lustiges Zeug schreiben und kleine Wesen zeichnen.
  • Die Natur in Mecklenburg oder Dänemark genießen.
  • Spannende und schön geschriebene Romane lesen.
  • Abends Serien auf Netflix inhalieren.
  • Mich mit Wärmflasche, Hunden und Mann in eine flauschige Decke mummeln.
  • Nachts gut zu schlafen und bunt zu träumen.
  • Lachen!
  • Ich liebe es, neue Menschen kennenzulernen – selbst wenn es “nur” virtuell ist. Und Menschen zu helfen, denen es gerade nicht so gut geht.Und nicht zu vergessen:
    All die warmherzigen und lustigen Menschen um mich herum, vor allem mein Mann und meine fröhlichen Hundedamen. Das alles erfüllt mich und geht auch mit chronischer Schnieptröte! Und coachen kann ich damit sogar auch noch.

Sabine, glaubst du eigentlich an eine höhere Kraft?

Nicht so, dass ich sie gut in Worte fassen könnte.

Ich zucke beim Wort “Spiritualität” zusammen, bin weder religiös verzückt noch esoterisch angehaucht. Das macht es für mich nicht gerade einfacher, mir da ein eigenes Bild zu machen.

Meine Erkrankung bringt mit sich, dass ich wohl leider nicht in die Fußstapfen von Johannes Heesters trete. Daher bin ich gerade dabei, mir etwas für „das Danach“ zu erarbeiten. Das mache ich zusammen mit meiner Lebens- und Sterbeamme Claudia Cardinal. Sie hilft mir dabei, immer wieder ans Leben anzudocken, und mich parallel dazu auf “die andere Seite” vorzubereiten.

Derzeit habe ich die Hausaufgabe, das Wünschen zu üben. Ich schreibe mir dazu z. B. eine Zeitlang abends Wünsche in ein Notizbüchlein. Dazu gehören z. B. solche wie “Ich habe Appetit und freue mich auf das, was ich esse.”, “Ich bekomme bis Jahresende 20 schöne Rezensionen auf Amazon” oder “Ich bin geheilt”.

Und da bereits diese Übung so schöne erste Früchte trägt, fange ich an, eine eventuelle “höhere Kraft” in Erwägung zu ziehen. Und diese immer wieder herauszufordern und zu testen. So werde ich immer mutiger und erlebe sehr wundersame Dinge.

Mal gucken, was ich noch so ergibt.

“Lebens- und Sterbeamme” klingt toll. Das hat mir schon in deinem Buch sehr gut gefallen. Und sich “aktiv auf die andere Seite vorbereiten” klingt unglaublich stark. Ich finde, so etwas könnten wir alle gebrauchen, egal, wie nah oder fern dieser Augenblick ist …

 Sabine, gibt es irgendetwas, was du gerne noch sagen möchtest?

Neulich sagte meine liebste und langjährigste Freundin zu mir: “Seitdem du Krebs hast, wirkst du viel lebensfroher.” An diesem Satz kaue ich immer noch herum – im positiven Sinne. Das bringt mich zu dem Schlusssatz:

Liebe Leute,
bitte wartet nicht erst auf eine doofe Diagnose, um wertzuschätzen, was es alles an schönen Dingen und Momenten in eurem Leben gibt. Und holt euch unbedingt professionelle Hilfe, wenn euch die wirklich existenziellen Themen des Lebens um die Ohren fliegen. Ihr tut es für euch – und für die Lieben die euch lieben. Es ist schlimm für euer Umfeld, wenn ihr euch nicht helfen lasst, um wieder selbstwirksam zu werden. Verharrt nicht in der Opferhaltung!

„Glück ist auch eine Überwindungsprämie.“ (Jens Corssen, Psychologe)

Das ist ein schönes Schlusswort! Vielen Dank Sabine für deine Geduld (mir scheint, ich habe dich ganz schön gelöchert …)

Sehr gerne. Ich fühle mich überhaupt nicht gelöchert. Dank deiner spannenden Fragen fühle ich mich schon wieder herrlich geklärt. Ich danke dir für dein ehrliches Interesse.

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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12 Kommentare

  1. Sandra Liane Braun

    Ich bin sehr berührt. …würde gerne noch was schreiben… finde aber gerade nicht die richtigen Worte. Außer: Danke.

    Liebe Grüße an euch Beide
    Sandra

    Antworten
    • Vielen Dank, liebe Sandra! Falls dir später noch was einfällt, freuen wir uns -ich denke, ich darf jetzt mal in Sabines Namen mitsprechen ;-)Liebe Grüße, Monika

      Antworten
    • Sabine Dinkel

      Danke liebe Sandra. Das freut mich total.
      Ganz liebe Grüße an dich
      Sabine

      Antworten
  2. Sabine Dinkel

    Liebe Monika,

    es hat mir einen solchen Spaß gemacht, dir deine spannenden Fragen zu beantworten. Dabei ist mir erneut bewusst geworden, dass es noch so viel zu entdecken und zu erobern für mich gibt. Und das ist schön.

    Ich danke dir von Herzen!

    Ganz herzliche Grüße
    Sabine

    Antworten
    • Gerne, Sabine. Ich fand das auch sehr spannend mit dir! Liebe Grüße, Monika

      Antworten
  3. Julia Bender

    Hallo ihr 2,

    ein ganz wunderbares Interview ist da zwischen euch entstanden – großen Dank dafür 🙂

    Vor allem auch für den letzten Absatz, liebe Sabine. Ich glaube, ich bin gar nicht so auf dem falschen Weg – es fühlt sich zumindest richtig an 😉

    Jetzt habe ich allerdings noch eine Frage an euch beide, die vielleicht nicht ganz so einfach zu beantworten ist:
    Woher weiß man, ob man sich Hilfe von außen holen soll? Ich bin nämlich gerade selbst am überlegen…

    Man denkt ja oft, ach, so schlimm ist es ja nicht. Man muss ja sozusagen schon fast am Boden liegen, um überhaupt daran zu denken. Und dann schwebt mir wieder dieser Satz ins Ohr, dass auch Gesunden eine gute Psychotherapie nicht vorenthalten werden sollte. (ich glaube, der ist von Bärbel Wardetzki)

    Es ordnet sich gerade recht viel neu bei mir. Und bei mir gibt es eine gewisse Angst, dass mein Helfer oder meine Helferin noch mehr Durcheinander in das Ganze bringt. Ich habe Angst, meinen guten Draht, den ich gerade zu mir selbst spüre, wieder zu verlieren. Keine Ahnung, ob ihr das versteht was ich meine… Falls nicht, einfach nochmal fragen 🙂

    Hm, vielleicht brauche ich gerade eine Ordnungshilfe. Wenn man etwas mehr denkt bzw. einzusortieren hat als der Durchschnittsmensch, dann ist das nicht immer ganz so einfach. Und wenn man dann an einen Helfer gerät, der da nicht mehr hinterherkommt, der kann u.U. mehr kaputt machen als helfen. Ja, ich glaube, das ist meine Befürchtung.

    Hach – jetzt geht es auch mir etwas besser, da geklärter im Kopf. Ich glaube, das ist mein Problem 🙂 Aber wie auch immer – ich warte jetzt mal ab, was ihr zurückschreibt :-)))

    Herzlichen Dank im Voraus für eure Antworten.

    Viele liebe Grüße und alles Gute,
    Julia

    Antworten
    • Sabine Dinkel

      Liebe Julia,

      vielen Dank für deinen spannenden Kommentar und dein Lob für uns.

      Eine sehr spannende Fragestellung, die du da hast.

      Wenn man sich erst Hilfe holt, wenn man am Boden liegt, hat man in der Regel keinerlei Selbstwirksamkeit mehr. In so einem Zustand dürfte es kaum noch möglich sein, lösungsorientiert zu denken geschweige denn, so zu handeln.

      Daher ist eine rechtzeitige Hilfestellung viel wirksamer und kostet weniger Zeit. Ähnlich beim Zahnarzt: Gehe ich erst hin, wenn ich vor Schmerz fast ohnmächtig werde, kann ich damit rechnen, mehr Zeit für die Genesung zu brauchen. Denn vermutlich droht eine Wurzelbehandlung oder was anderes Doofes.

      Kurzum:
      Hilfe holt man sich am besten, wenn man A) merkt „Ich komme alleine einfach nicht voran.“ und B) noch Handlungskompetenzen und Selbstwirksamkeit an Bord hat.

      Dann ist natürlich das sog. „Matching“ wichtig, also dass der Helfende zu einem passt. Auch das findet man am besten rechtzeitig im Vollbesitz seiner Kräfte heraus. Zum einen kann man ohne Druck besser auswählen und entscheiden. Und man hat mehr Zeit, mehrere Kandidaten zu prüfen.

      Wenn ich schon am Boden liege, lass ich vor Verzweiflung und Handlungsunfähigkeit jeden ungeprüft an mich ran. Und das passt dann mitunter nicht zusammen.

      Ein guter Helfer hilft dir, „es selbst zu tun“. Also Hilfe zur Selbsthilfe im besten Fall. Kommt natürlich auch auf das Thema an.

      Hilft dir das als Antwort?

      Herzliche Grüße
      Sabine

      PS.
      Einer der ersten Sätze in meiner Coaching-Ausbildung war:
      „Bei eigener Betroffenheit sinkt der Intelligenzquotient ins Unendliche.“

      Antworten
      • Julia Bender

        Liebe Sabine,

        erstmal wünsche ich dir ein frohes neues Jahr mit ganz viel *Glückspeng* ;-)))

        Lieben Dank für deine Antwort – sie hilft mir sehr viel weiter. Und ich kann das auch sehr gut nachvollziehen, dass man lieber frühzeitig ins Coaching einsteigt und dann feststellt, dass man gar nicht so viele Stunden benötigt, als zu spät dorthin zu gehen…

        Danke!

        Und jetzt zu deinem PS… Das habe ich nicht ganz verstanden, glaube ich. Du schreibst:

        „Einer der ersten Sätze in meiner Coaching-Ausbildung war:
        „Bei eigener Betroffenheit sinkt der Intelligenzquotient ins Unendliche.“ “

        Ist damit die Betroffenheit des Coaches oder des Coachees gemeint? Ist das so gemeint, dass der Coach selbst vom Leid des Coachees betroffen ist und somit nicht mehr helfen kann?

        Liebe Grüße,
        Julia

        Antworten
    • Julia Bender

      Hallo zusammen,

      ich denke, ich habe des Rätsels Lösung auf meine vorher gestellte Frage gefunden. Sie lautete: „Woher weiß man, ob man sich Hilfe von außen holen soll?“
      Falls man am hin- und herüberlegen ist, ob man Hilfe braucht und nicht so genau weiß, was los ist, dann fehlt einem evtl. etwas, wo man nicht so genau weiß, was einem fehlt.
      Dieses Thema könnte einen Namen haben: Entwicklungstrauma bzw. Emotional neglected Childhood.
      Es gibt Menschen, die bereits als Kinder in ihrem Sosein nicht gesehen wurden und so sehr oft in ihrem Leben – bis jetzt – in einer Art Anpassungsmodus unterwegs waren.
      Deshalb bekommt man manches in einem selbst auch einfach nicht zu fassen, weil die Verbindung zu einem selbst schlichtweg fehlt.
      Ich empfehle hierzu Literatur von Elke Garbe als auch Jonice Webb („Running on Empty no more“).

      Woher soll man denn auch wissen, was einem fehlt, wenn es gar nicht da war?!? Die Verbindung zu sich selbst und zum eigenen Körper ist schlichtweg – wenn überhaupt – nur unzureichend vorhanden. Deshalb sind körperbetonte Aktivitäten, wie Sport, EFT, Meditation, Massage, Sauna usw. so unglaublich wichtig!

      Ich hoffe, ich kann dem ein oder anderen mit meinem Kommentar weiterhelfen.

      Alles Liebe,
      Julia

      Antworten
      • Vielen Dank, Julia. Das glaube ich auch! Ich kenne das übrigens auch, das Gefühl, nicht wirklich in seinem Körper zu sein :-/ Liebe Grüße, Monika

        Antworten
  4. Julia Bender

    Aaaah – ich habe noch etwas vergessen 🙂

    @ Sabine: Ich finde dein Foto gaaaaaaaaaanz toll. Du siehst so richtig glücklich aus 🙂 Einfach herrlich!

    @ Monika: Ich finde deinen Blog gaaaaaaanz toll – herzlichen Dank dafür. Hab heute schon eine Runde EFT hinter mich gebracht 😉 Nur eine kleine Sache noch: Wenn ich einen Kommentar hier schreibe und er noch darauf wartet, freigeschaltet zu werden, dann sehe ich folgenden Text: „Ihr Kommentar wartet auf Modertaion. “ Da ist ein kleiner Rechtschreibmurks drin, nur zur Info… Hochsensibel halt, hüstl… :-)))

    Liebe Grüße an euch beide,
    Julia

    Antworten
    • Vielen Dank, liebe Julia, das freut mich! Ich schau mal, ob ich diesen Verdreher in den unendlichen Weiten meines Themes finden kann 😉 Liebe Grüße, Monika

      Antworten

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