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In der Hochsensibilität hilft eine Pause im Garten gegen Stress

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

(M)ein Akt der Selbstfürsorge

von Monika Richrath

23. August 2015

Hochsensibilität will nicht nur beschrieben, sondern auch gelebt werden. Das erfahre … ich immer wieder am eigenen Leib aufs Neue. Wenn Sie diesem Blog mehr oder minder regelmäßig folgen, dann werden Sie gemerkt haben, dass er stottert wie ein Motor, dem der Saft fehlt, die Beiträge doch nicht so regelmäßig kommen wie ich es angekündigt hatte. Dies hat natürlich seine Gründe. Meine Mutter ist vor einiger Zeit schwer erkrankt, das hat mein eigenes Leben auf eine Weise verändert, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.

Leider musste ich auch die Erfahrung machen, dass es eine Sache ist, über die eigene Empfindlichkeit Bescheid zu wissen und eine andere, sie in einer solch herausfordernden Situation auch umzusetzen. Denn bedauerlicherweise laufen in dieser Stress-Situation auch andere hochsensible Verhaltensweisen zur Hochform auf, wie: Dafür sorgen, dass es jemand anderem gut geht, sich kümmern, die eigenen Grenzen zugunsten anderer aufgeben … Das hat dazu geführt, dass ich im Frühjahr gemerkt habe, dass ich mich gesundheitlich (wieder einmal) auf dünnem Eis bewege. Da ich ja schon drei Burnouts hinter mir habe (beim letzten hat es zwei Jahre gedauert, bis ich wieder halbwegs arbeitsfähig war) kann ich mir leicht ausmalen, was das für Konsequenzen für mich haben könnte.

Von daher war Reißleine ziehen angesagt. Sofort. Auch wenn ich keinen Arbeitstag von 8–16 Uhr habe und manchmal noch um 23 Uhr vor dem Computer sitze, bin ich beruflich so glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben. Meine selbständige Arbeit besteht mittlerweile aus vielen verschiedenen, voneinander unabhängigen Tätigkeiten, die mir Spaß machen und meinem hochsensiblen Naturell in vielerlei Hinsicht entgegenkommen. Meine Selbständigkeit ist mir teuer. Um nichts in der Welt möchte ich das aufgeben. Eine längerfristige Arbeitsunfähigkeit ist also keine Option.

Die verschiedenen Bälle, mit denen ich zurzeit herumjongliere, unter einen Hut zu bekommen war nur möglich, indem ich in allen Bereichen alles auf das Notwendigste reduziert habe. Mein Blog hat sich im Zuge dieser Maßnahmen als Luxus herausgestellt, als ein Luxus (oder eine Luxusarbeit?), den ich mir derzeit nicht leisten konnte. Diese Reduzierung hat dafür gesorgt, dass ich mich selbst wieder besser sehen und wahrnehmen und, vor allen Dingen, mich um meine Regenerierung kümmern konnte.

Im Frühsommer ist etwas wirklich Wunderbares passiert: meine Partnerin und ich haben einen Garten zur Pacht bekommen. Manchmal ist das Leben wirklich wunderbar! Wir haben uns gleich mit Feuereifer daran gemacht, auf einem Stück Brachland mit zwei Feigenbäumen und einem Fliederbaum drauf, unseren Gartentraum zu verwirklichen. Das ist ein toller Ausgleich und genau das, was mir gefehlt hat. Gartenarbeit empfinde ich nicht als Last, sondern als Erholung. Egal, in welchem Zustand ich auch ankomme, wenn ich nach Hause gehe, fühle ich mich geborgen und besänftigt. Beim Jäten gerate ich in Flow-Zustände und wenn ich mal nicht in den Garten gehen und herumpusseln kann, fehlt mir etwas … und ich finde es herrlich, meine Nahrung selbst zu produzieren und äußerst spannend, die selbsterzeugten Nahrungsmittel dann weiterzuverwenden und -verwerten.

Kurzum: alle Energie, die irgendwie noch zur Verfügung stand, ist in unseren Garten geflossen. Die Anstrengung hat sich gelohnt. Der Garten hat sich mittlerweile in ein blühendes Paradies verwandelt und auch ich habe das Gefühl, jetzt wieder mit frischem Elan mein Leben in die Hand nehmen und neu starten zu können. Auch wenn mir bewusst ist, dass ich noch intensiv daran arbeiten muss, mich einfach nur hinzusetzen und die Fülle des Gartens in mich aufzunehmen …

Was tun Sie, wenn Sie die Reißleine ziehen müssen, wie regenerieren Sie sich? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Herzlichst, Ihre

Monika Richrath

 

 

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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3 Kommentare

  1. Margret

    Dr. Wald

    Wenn ich an Kopfweh leide und Neurose,
    mich unverstanden fühle oder alt,
    dann konsultiere ich den Doktor Wald!
    Er wohnt ganz nah, gleich nebenan.
    Er ist mein Augenarzt und mein Psychiater,
    mein Orthopäde und mein Internist.
    Er hilft mir sicher über jeden Kater,
    ob er aus Kummer oder Kognak ist.
    Er hält nicht viel von Pülverchen und Pille,
    doch umso mehr von Luft und Sonnenschein.
    Ist sein Praxis auch sehr überlaufen,
    in seiner Obhut läuft man sich gesund!
    Er bringt uns immer wieder auf die Beine,
    verhindert Fettansatz und Gallensteine.
    Den Blutdruck regelt er und das Gewicht.
    Nur Hausbesuche macht er leider nicht!

    Antworten
  2. Nick

    Hallo Monika,

    Mich zieht es schon seit Jahren in die Berge, doch sind diese in weiter Ferne. Im Moment habe ich meine Frau mit meinem Sohn eine Woche dorthin geschickt und ich bin alleine und in Ruhe. Diese Zeit nutze ich vor allem dafür den angesammelten Kram auszusortieren. 50% ist diesmal mein Ziel. Ich fühle mich danach erschöpft, erleichtert, habe mehr Überblick, habe wieder etwas losgelassen und noch viel mehr was ich nicht so in Worte fassen kann. Ich brauche das einfach!

    Nächste Woche fahre ich in die Berge:-) Hast du mal über Gastbeiträge nachgedacht?

    VG Nick

    Antworten
    • Hallo, lieber Nick!

      Ich freue mich über Gastbeiträge zum Thema Hochsensibilität!

      Liebe Grüße,
      Monika

      Antworten

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