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Wie ein Fitnesstudio zu Überforderung und Stress führte

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Mein erstes Mal

von Monika Richrath

1. April 2018

In der letzten Zeit ist es auf diesem Blog so ernst zugegangen, dass ich dachte, auch meine LeserInnen könnten jetzt wieder einmal etwas bei mir zu lachen bekommen. Diese Woche geht es um mein erstes Mal – im Fitnessstudio. Irgendwo hatte ich mal gelesen, dass Trampolinspringen sehr gut für das Lymphsystem ist …

Vielleicht erinnern Sie sich, dass ich im letzten Jahr damit begonnen habe, meine (zum Teil langjährig gehegten und gepflegten) Wünsche in die Tat umzusetzen. Das Wasserski war leider ein totaler Reinfall, bzw. dafür war ich wirklich 20 bis 30 Jahre zu spät dran. Was solls … das hat den Weg für die Umsetzung neuer Wünsche frei gemacht.

Trampolinspringen

hat mich schon als Kind begeistert und je schwerer und dicker ich aufgrund meiner diversen Immunkrankheiten (Hashimoto, Fibromyalgie und Nebennierenschwäche) wurde, umso größer und dringender wurde der Wunsch nach Leichtigkeit. Mein Wasserhaushalt ist schon vor Jahren aus dem Gleichgewicht geraten. (Die einzige Ursache, die ich bislang dafür ausmachen konnte, war die Einnahme eines Antidepressivums – aber leider hat sich auch nach dem Absetzen des Antidepressivums mein Körpergewicht nicht mehr reguliert, obwohl dies schon über acht Jahre her ist.)

Schon vor Jahren

hatte ich ein Buch in die Hand bekommen, in dem Trampolinspringen als besonders efffektiv für das Lymphsystem angepriesen wurde. Mir war sofort klar, dass ich das eigentlich probieren müsste.

Das Lymphsystem

ist ein wenig das Aschenputtel in Sachen Entgiftung, dabei ist es so wichtig für das Immunsystem. Das Lymphysystem ist quasi die Kläranlage des Körpers und der Körper ist immer nur so gesund wie sein Lymphystem.

Lymphe ist eine wässrige Gewebeflüssigkeit, von der die Zellen unseres Körpers umspült werden. Die Zellen erhalten Nahrung und Sauerstoff aus dem Blut über diese Flüssigkeit. Umgekehrt werden Zellgifte über die Flüssigkeit wieder an das Blut abgegeben.

Das Lymphsystem besteht aus dem Lymphgefäßsystem (mit der Lymphflüssigkeit und den Lymphknoten) und den lymphatischen Organen. Wenn vom Lymphsystem die Rede ist, wird jedoch meistens das Lymphgefäßsystem gemeint, so will ich es hier auch halten. Das Lymphgefäßsystem zieht sich durch fast den ganzen Körper, ist jedoch ein offenes System, nicht wie der Blutkreislauf geschlossen. Es beginnt praktisch mit den kleinsten Lymphkapillaren im Gewebe und endet im Blutkreislauf des Körpers. Die eigentliche Reinigung der Flüssigkeit findet in den Lymphknoten statt, die man sich wie eine Art Filter,- oder Aufbereitungsstation vorstellen kann.

Das wichtige dabei ist: Das Lymphsystem hat keinen eigenen Antrieb, so wie das Blut vom Herzen angetrieben wird. Normalerweise geschieht dies durch die Atembewegungen der Lunge oder Muskelkontraktionen im Körper.  Die Lymphkanäle sind mit Einwegklappen ausgestattet, die sich bei Druck von außen öffnen und dann wieder schließen, wenn der Druck nachlässt. Diesen Vorgang kann man sehr gut unterstützen durch diverse Maßnahmen. Trampolinspringen ist eine davon. Durch das Auf- und Abspringen werden die Ventile im Körper geöffnet und der Abtransport der Lymphflüssigkeit unterstützt.

Und wenn das Lymphsystem nicht gut funktioniert?

Zunächst verlangsamt sich der Lymphfluss, dies kann zu Schwellungen (Ödemen) und Wassereinlagerungen führen. Wenn das Reinigungssystem an sich nicht mehr funktioniert, kann es zu einer schleichenden Vergiftung des Körpers kommen und chronische Krankheiten können sich entwickeln und ausbreiten.

Ich wusste eigentlich schon lange, dass mein Lymphsystem nicht gut funktioniert. Ich habe auch schon diverse Male Lymphdrainage bekommen – absolut herrlich –  aber hielt nie lange genug an. Und letzten Endes bin ich von passiven Methoden vollkommen abgekommen. Ich muss gestehen, dass ich mir erst bei der Recherche für diesen Artikel aufgegangen ist, dass für mich hier wirklich Handlungsbedarf besteht – zumal ich mittlerweile auch weiß, dass ich eine Schwermetallvergiftung habe. (Offenbar habe ich wirklich alles mitgenommen, was man so mitnehmen kann.)

Mir war also klar, dass Trampolinspringen für mich wirklich sehr gut sein könnte. Ich hatte schon erwogen, mir ein eigenes kleines gebrauchtes Trampolin anzuschaffen, war bisher aber aus Platzmangel daran gescheitert. Dann las ich irgendwo von Jumping Fitness, Trampolinübungen in der Gruppe, äußerst praktisch, die Anschaffung eines eigenen Trampolins würde sich erübrigen. Später fand ich heraus, dass sich in meinem Viertel die einzige Jumping-Fitness-Möglichkeit meiner Stadt befindet. Ich konnte mich trotzdem nicht zu einem Besuch aufraffen. Ich glaube, ich fürchtete, dass Trampolinspringen nicht so richtig kompatibel mit meiner Blase sein könnte …

Außerdem habe ich eine tief verwurzelte Scheu vor Fitnessstudios. Ich stelle mir vor, dass ein Fitnessstudio nicht so richtig kompatibel ist mit meiner Hochsensibilität, eine Umgebung, die schon per se nicht gerade reizarm sein kann. Alles, was ich in Filmen über Fitnessstudios gesehen habe, fand ich höchst abschreckend. Zum Beispiel könnte ich mir niemals vorstellen, auf einer Maschine Fahrrad zu fahren und dabei Fernsehen zu gucken. Fahradfahren ist für mich eine sinnliche Erfahrung und das Erleben der Natur ist untrennbar damit verbunden.

Meine extrem geruchsempfindliche Nase kräuselte sich schon alleine bei der Vorstellung intensiven Schweißgeruchs, der sofort unliebsame Erinnerungen an Schulsport heraufbeschwören würde.  Möglicherweise habe ich auch gefürchtet, unter lauter schlanken und fitten Menschen keine allzu rühmliche Figur abzugeben … denn ich bin nicht schlank und fit bin ich erst recht nicht.

Als mir nun aber kürzlich eine Bekannte erzählte, dass sie genau diese Jumping-Fitness-Kurse besucht, war sofort klar: Das ist die Einladung mit dem Scheunentor, die ich einfach nicht abschlagen kann, zumal es die Möglichkeit gibt, dort als externer Gast ohne weitere Verpflichtungen teilzunehmen.

So machte ich mich also eines Samstags auf zum

ersten Besuch meines Lebens in einem Fitnessstudio.

Es ist wie ein Eintritt in eine andere Welt. Ein sehr modernes Ambiente. Sehr viele schlanke Menschen in stylischen Outfits – mit Zubehör. Ich habe nichts dabei, außer einem T-Shirt und meiner bequemen Sporthose. Einen Wasserbehalter habe ich an der Kasse bekommen. Immerhin ein wenig Ausrüstung. Im Umkleideraum stelle ich fest, dass alle außerdem ein Handtuch dabei haben. Und Schuhe. Ich habe keine Schuhe. Irgendwie war ich davon ausgegangen, dass das Trampolinspringen barfuß erfolgt. Falsch gedacht. Bei der Gelegenheit muss ich auch noch feststellen, dass das T-Shirt einen Fleck hat und die Hose ein Loch.

Um das Maß der Peinlichkeit vollzumachen, funktioniert meine automatische Karte für den Spind nicht. Auf Socken tapse ich zwei Stockwerke durch das Gebäude zur Kasse hinunter und wieder zurück. Nachdem verschiedene Menschen meine Karte ausprobiert haben, steht nun fest, dass sie einfach nicht funktioniert. Noch einmal auf Socken in das Erdgeschoss, mir eine neue Karte geben lassen und wieder zurück. Zum Glück finde ich das selbst zum Schreien komisch und bin gleichermaßen erheitert wie peinlich berührt. Hoffentlich trete ich beim Springen nicht auf die Hose und reiße sie mir selbst vom Körper. Das wäre der Gipfel. Eigentlich wollte ich mich in die hinteren Reihen verkrümeln, aber als die Kursleitern alle Neulinge nach vorne bittet, komme ich dieser Aufforderung natürlich artig nach, obwohl ich eigentlch lieber außer Sichtweite geblieben wäre. Hoffentlich sagt sie nur nichts vor versammelter Mannschaft darüber, dass ich keine Schuhe habe …

DAS könnte mir tatsächlich so peinlich sein, dass ich in Zukunft wegbleiben würde. Meine Schmerzgrenze in Sachen Peinlichkeit ist ziemlich niedrig, vielleicht ist das eine der Nebenwirkungen der Hochsensibilität?

Das Trampolinspringen ist dann ganz anders als ich dachte. Es geht darum, zu Musik Tanzschritte auf dem Trampolin zu vollführen. Das erinnert mich an Disco (jippieh!), macht Superspaß, trainiert den Beckenboden und verbessert die Koordination. Da habe ich noch jede Menge Nachholbedarf. Ich komme gerade eben mal so mit. Nach einer halben Stunde beginne ich jedoch auf die Uhr zu schielen und mir das Ende der Stunde herbeizuwünschen. Aber auch wenn ich sehr in Stress gerate dabei (Koordination ist auch nicht so meine Stärke), steht für mich jetzt schon fest, dass es gar keine Frage ist, dass ich wiederkomme. Vorher muss ich aber noch ein bisschen Beckenbodentraining machen …;-)

Beschäftigen Sie sich mit Ihrem Lymphsystem? Haben Sie Tipps? Wie immer freue ich mich über Ihre Kommentare.

Ich wünsche Ihnen noch schöne Ostertage!

Herzliche Grüße,
Ihre
Monika Richrath

Bild: Nattanan23, Pixabay

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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2 Kommentare

  1. Antje

    Ich genieße das morgendliche Wechselduschen einschließlich von unten nach oben mit Massagebürste. Meinen früher zyklusbedingt stark schwankenden Wasserhaushalt (zwei Kleidergrößen!) reguliere ich mit Nachtkerzenöl.

    Antworten
    • Vielen Dank, Antje, das sind spannende Tipps 😉 Herzliche Grüße, Monika

      Antworten

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