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Was heißt hier „normal“?

Was heißt hier „normal“?

Kürzlich habe ich mich wieder mit der Frage beschäftigt, was normal heißt oder was normal ist. Oder ob ich eigentlich normal bin?

Es fiel mir nämlich ein, dass es wirklich mal wieder an der Zeit wäre, eine gründliche Untersuchung zu machen, aber noch während ich diesen Einfall hatte, zuckte ich innerlich zurück, als hätte ich mich verbrannt. Das hätte erst einmal stundenlange Wartezeit im Wartezimmer bedeutet, verbunden mit dem etwas zweifelhaften Vergnügen mich eine gefühlte Ewigkeit mit den Stars und Sternchen der Welt zu beschäftigen.

Das bringt mich unweigerlich in jene Zeit der Vergangenheit zurück, in der ich Wochen meines Lebens damit verbracht habe, eine Antwort auf eine nie wirklich formulierte Frage zu finden. Immer nur dieses vage Gefühl:

Mit mir stimmt doch etwas nicht?

Warum komme ich nicht zurecht, so wie die anderen? Warum bin ich dauernd krank? Ich denke, dass ich (obwohl es mir damals nicht bewusst war), eine Antwort bekommen wollte, wissen wollte, was eigentlich los ist mit mir. Vermutlich hoffte ich darauf, dass die Ärzte etwas finden würden, eine Erklärung für meinen Zustand. Aber die Ärzte fand nichts.

(Das Phänomen der Hochsensibilität war damals so was von unbekannt.)

Doch merkwürdigerweise hat nicht ein einziger Arzt sich und mich je gefragt, warum ich dauernd auf der Matte stand und nicht arbeitsfähig war, warum ich einfach nicht in der Lage war zu funktionieren wie andere Menschen.

umgehen mit hochsensibilitaet bei einem UmzugEinmal schöpfte ich Hoffnung, als mein damaliger Hausarzt zu mir sagte, „Das sind typische Vergiftungssymptome“, das machte Sinn, ich hatte mich gerade beim Renovieren damit beschäftigt, alte Tapeten zu entfernen. Damit konnte ich etwas anfangen, das fühlte sich richtig an. Zum ersten Mal fühlte ich mich von einem Arzt gesehen! Diese weise Erkenntnis hielt meinen Arzt aber nicht davon ab, mich beim nächsten Besuch ein paar Wochen später als Hypochonder zu behandeln.

Die Frage, ob ich eigentlich normal bin,

hat mich von daher schon mein ganzes Erwachsenenleben begleitet. Ich fühlte mich ja immer irgendwie anders. Nachdem ich begonnen hatte, mich intensiver mit mir selbst auseinander zu setzen, habe ich mir, wann immer mir diese Frage in den Sinn kam, mich selbst getröstet mit der aufmüpfigen Antwort: „Was heißt denn normal, was ist denn schon normal?“, immer in dem Glauben, dass es tatsächlich eine Norm gibt, wie man sein könnte. So etwas, wie einem in den Bildern glücklicher Familien in der Werbung im Fernsehen vorgegaukelt wird. Vielleicht war die Norm auch einfach alles, was ich nicht war.

Jetzt weiß ich ja schon seit einiger Zeit, dass ich hochsensibel bin.

Als Coach und Trainerin für die EFT Klopftechnik komme ich ganz schön herum, nicht nur im eigentlichen, sondern auch im übertragenen Sinne. Ich lerne nicht nur hochsensible Menschen kennen, sondern auch „andere“. Neulich wurde mir, als ich über den Begriff der „Normalität“ nachsann, klar, dass es

normal für mich gar nicht mehr gibt.

Es gibt möglicherweise eine (flexible) Grenze, manche Menschen halten sich auf der einen Seite auf, manche auf der anderen, sicher ist nur eins:  wir alle wechseln im Laufe unseres Lebens öfter die Seiten. Wir alle haben Glaubenssätze, manchmal wie absurde innere Gesetze, die uns antreiben, Vorstellungen über uns selbst und die anderen, die uns das Leben schwer machen oder gänzlich irrationale Verhaltensweisen, die für Außenstehende nicht nachzuvollziehen sind.

Entwicklungstrauma als folge dysfunktionaler familienEs kann hilfreich sein, dass es sich dabei um Lernerfahrungen handelt, die wir durch Erfahrungen in der Kindheit gemacht haben. Erst recht, wenn es sich dabei um belastende Kindheitserfahrungen gehandelt hat.

Möglicherweise sind als Folgen sogar ein Entwicklungstrauma entstanden.

Da ein Entwicklungstrauma immer auch ein Bindungstrauma ist, gehört dazu auch ein Gefühl der Isolation, ein Alien Gefühl, das Gefühl allein zu sein, anders zu sein.

Das mag den einen bewusst sein und den anderen nicht. Das heißt noch lange nicht, dass die anderen „normaler“ sind – die „Normalen“sind auf jeden Fall diejenigen, die desto tiefer fallen, wenn sie dann doch einmal gezwungen sind, sich eingehend mit sich selbst auseinander zu setzen. Wusstest du, dass 40 % aller Menschen in Deutschland mindestens einmal im Leben mit psychischen Erkrankungen oder einer psychischen Erkrankung zu tun haben?

In jedem Fall finde ich das hilfreich, sich bewusst zu machen, dass es uns als besonders empfindsamen Menschen in keiner Weise hilft, sich bei der Lebensgestaltung daran zu orientieren, was uns in den Medien oder der Gesellschaft vorgelebt wird.

Wie ist es mit dir? Hast eine Norm, an der du dich orientierst? Wie sieht sie aus? Lebst du darin oder empfindest du dich eher, wie viele andere HSP, als außen stehend?

Ich freue mich, wenn du mir schreibst.

Von Herzen,

Unterschrift Monika Richrath

Grenz-Erfahrungen: Boarderlines

Grenz-Erfahrungen: Boarderlines

 

Eher zufällig bin ich im Netz auf den Kölner Autor Andreas Brendt  gestoßen. Sein Buch Boarderlines für Junge Wilde, Sinnsucher und andere hat sofort mein Interesse geweckt. Sinn scheint für die meisten hochsensiblen Menschen etwas sehr Essentielles zu sein. Daher habe ich mit dem Autor ein (wie ich finde) spannendes Email-Interview geführt. Aber lesen Sie selbst:

 

Andi, worum geht es in Boarderlines?

Boarderlines ist ein autobiografischer Reise-Abenteuer Roman und viele Leser sprechen von einem besonderen Buch, von einer eigenen Gattung, weil man so hautnah dabei sein kann.
Die Geschichte baut sich über verrückte Erlebnisse aus allen Ecken und Enden der Welt auf. Es wird urkomisch, fies gefährlich, skurril und liebenswert, weil jede Reise ihren eigenen Charme mitbringt – besonders, wenn der Reisende genug Naivität im Gepäck hat 🙂
Darüber hinaus findet eine Entwicklung statt. In der 10 Jahre dauernden Rahmenhandlung geht es darum, wie das Reisen oder das Leben einen Menschen verändern kann. Es tauchen die typischen Sehnsüchte und Dilemmas auf, die uns alle verbinden. Was soll ich mit meinem Leben anfangen? Tue ich das, was die gesellschaftlichen Konventionen von mir verlangen oder gehe ich andere Wege. Was muss ich aufgeben, wenn ich meinen Träumen folge und wird mich das zum Glück führen?
Die Antwort ist klar: Nein 🙂
Bzw. über Umwege, denn die schwierigen Momente können die lehrreichsten sein. Das Buch bekommt eine gefühlvolle Seite und zeigt die Höhen und Tiefen, mit denen wir alle zu kämpfen haben. Hier wird es dann auch philosophischer, denn der Protagonist ist schon längst und ohne das zu ahnen auf einem suchenden, fast spirituellen Weg. Dabei habe ich versucht die Bedeutung der fernöstlichen Weisheiten auf eine neue, mehr erlebbare Weise näher zu bringen.

Was meinst Du mit nein: Du möchtest nicht tun, was die gesellschaftlichen Konventionen verlangen oder nein: Das wird mich nicht zum Glück führen?

Also das Nein bezog sich nicht auf die gesellschaftlichen Konventionen sondern, ob bzw. wann ein Weg zum Glück führt.

Man kann verschiedene Lebenswege einschlagen und ein gesellschaftliches Umfeld erwartet meist einen mehr oder weniger vorgezeichneten Werdegang. Zum Beispiel Schule, Studieren und Karriere machen. Oder Gesellenprüfung und früher arbeiten. Aber natürlich gibt es auch Möglichkeiten, etwas ganz anderes zu machen. Zum Beispiel ganz viel Reisen und einer Leidenschaft folgen (egal ob Surfen, Klettern, Fahrradfahren). Für manche Menschen ist das ein Weg voller Unsicherheit und ohne Weitsicht, nach dem Motto: Was soll denn in der Zukunft aus Dir werden? Für andere scheint der Weg, einfach seinem Freiheitsdrang zu folgen, als Selbstverwirklichung und Weg zum Glück.
Meiner Meinung nach macht aber keiner dieser Wege von alleine glücklich. Ich glaube momentan, dass es ganz egal ist, was man tut. Ob man als Supermarktkassierer 9–5 arbeitet oder Extrembergsteiger durch den Himalaya tourt. Es geht nicht darum, was man tut, sondern wie man es tut. Ist man seinen Gefühlen gegenüber aufmerksam, ist man offen für das Wunder des Lebens, was einem überall begegnen kann. Lässt man sich von einer subtilen Intuition lenken und kann man Freude in alles fließen lassen, was ist.

Das klingt sehr gut. Ich fand die Momente von Einssein mit der Natur sehr schön beschrieben. War das etwas, was Du erst beim Surfen entdeckt hast, oder war das auch vorher schon ein Teil Deines Lebens?

IMGP1752Ich war immer gerne draußen, aber die Intensität des Naturerlebnis hat stark mit dem Wellenreiten zugenommen. Und wenn man bewusster erlebt, erlebt man auf einmal immer mehr. Gezeiten, Wind, Sonne, Mond und Sterne und mittlerweile bemerke ich selbst in der Großstadt Wolkenformationen und höre die Vögel – auch das habe ich ja quasi in Sri Lanka gelernt 🙂

Mich interessiert auch, welche Bedeutung der Titel „Boarderlines“ für Dich hat?

Boarderlines ist ein vielschichtiges Wortspiel. Eine Freundin hatte die Idee bei einer Menge Rotwein und einem Haufen Leute in meiner Küche. Sie meinte das muss irgendwie mehr knallen, erschrecken 🙂 wie Borderline. Dann war es eine kurze Weile sehr still. Und jeder hatte andere Assoziationen. Manche dachten an das hin- und hergerissen sein. Der Konflikt zwischen Heim- und Fernweh. Andere sahen die Linien, die ein Surfer oder Boarder in der Welle (oder dem Schnee) zurücklässt. Natürlich war für die meisten Grenzen sowohl in geographischer wie auch in mentaler Art und Weise sehr naheliegend oder eben die Krankheit. Mir kam allerdings eine andere Verknüpfung: Ich dachte an Zeilen (lines), die ein Brettsportler (Boarder) schreibt und fand das super passend. Vor allem in der Verbindung mit Grenze oder Grenzbereich.
Dann habe ich eine Weile mit mir gerungen, ob ich einen so heftigen Titel nehmen kann oder lieber einen braven nehmen soll. Aber irgendwie hatte ich schon längst, in diesem Moment der Stille, eine Entscheidung getroffen.

In Grenzbereiche und -erfahrungen bist Du während Deiner Reisen ja öfter gestoßen. Ich denke dabei nicht nur an Grenzerfahrungen mit der Natur, bzw. den Naturgewalten, sondern ich fand Deine Erfahrungen in den Begegnungen mit anderen Menschen oft auch sehr krass, z. B., dass die freundlichen Menschen am Strand sich plötzlich als befremdende Rassisten entpuppen … Ich habe eine Passage im Buch, die mir ganz besonders gefällt – welche, verrate ich Dir später. Welche Erfahrung, die Du in den zehn Jahren gemacht hast, hat Dein Leben rückblickend am meisten verändert?

Ach das sind so viele. Jede Reise hat einen anderen Charakter, jede Begegnung ihren Charme. Manchmal sind es kurze Begegnungen, von denen ich ewig zehre und die mir Jahre später wieder in den Sinn kommen. Ich glaube, was mich geprägt hat, ist zu erkennen, wie unterschiedlich das Leben in der Welt ist und damit, wie unterschiedlich das Leben sein darf. Und das absolut wertfrei. Ich bewundere einen Busfahrer genauso wie einen Karrieremenschen, einen Genügsamen genauso wie jemanden, der hinter einer Leidenschaft herjagt und einen einsamen Typ ebenso wie den Geselligen. Das kann dann auch die eigenen Situation etwas entspannen. Wir haben ja alle Vorstellungen, wie wir sein sollten, wie unser Leben aussehen könnte. Der Blick zurück zu all den Begegnungen nimmt mir dann den Druck, irgendetwas sein zu müssen (ein Surfer, ein Reisender, ein erfolgreicher Schriftsteller oder was auch immer ich mir gerade so ausmale).

Wann hattest Du die Idee, deine Erfahrungen in einem Buch zu verarbeiten? Kannst Du Dich noch an diesen Moment erinnern?

Das war kein Moment, sondern eine Entwicklung.
Ich habe früher häufig Reise-Emails nach Hause geschrieben, um den Kontakt zur Heimat nicht ganz zu verlieren. Und dann meinten alle immer: Das ist so witzig, so abgefahren, da musst du unbedingt mal ein Buch draus machen. Und in den Surfcamps wollten die Leute auch immer Geschichten aus der weiten Welt hören und 🙂 ich erzähle halt auch gerne. Andi_Lama_swSo wuchs die Idee in meinem Kopf ein paar Jahre heran. Irgendwann wusste ich, dass ich das mal machen werde. Es fehlte nur noch der Anlass. Und dann kam eine sehr schmerzhafte Trennung, die viel Energie freigesetzt hat und den Startschuss markiert hat.

Apropos Entwicklung: Das Buch endet 2005 mit Deiner Vereidigung als Lehrer. Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren davor ist das eine völlig konträre Lebensform. Wie ist es Dir in diesem Gegensatz ergangen – konntest Du Dich darin einrichten oder machst Du heute etwas Anderes?

Zunächst mal wurde mein Leben spannender als je zuvor. Aber das steht im zweiten Buch, mit dem ich aller Voraussicht nach im Sommer beginnen werde, weil ich dann wieder 13 Monate frei habe. Das Zurechtfinden war natürlich ein interessanter und zuweilen lustiger Prozess. Ganz einfach, weil mir einige „Grundkenntnisse“ für das Leben in Deutschland fehlten 🙂 Dies galt insbesondere für den Umgang mit einem Beamtenapparat, der ab und an deutlich weniger Spaß versteht als ich, und auch für meine erste richtige Beziehung. Woher sollte ich denn wissen, dass man sich meldet, wenn man ein paar Wochen auf einen Surftrip fährt 🙂
Grundsätzlich habe ich versucht, mir weiter Auszeiten zu schaffen. So habe ich nach dem Referendariat nochmal 1,5 Jahre in die Reiserei investiert und dann sofort (auch hier gab es interessante Blicke) ein Sabbatjahr angemeldet. Der Wechsel zwischen etwas mehr Heimat und wieder einem (wunderbaren) sozialen Umfeld und der weiten Welt hat mir in den vergangenen Jahren super gut gefallen. Mittlerweile liebe ich Beides: ein Zuhause und die Möglichkeit den Planeten zu erkunden. Müsste nur noch dieses „Arbeiten-und Geld-Verdienen-müssen“ aufhören, weil das stört einfach beim Leben.

Dann bin ich mal sehr gespannt auf das neue Buch. Hast Du Dich eigentlich schon einmal mit dem Thema „Hochsensibilität“ beschäftigt?

Mmh, ich bin hochsensibel, aber in einem wissenschaftlichen Kontext noch nicht. Der Begriff als solches ist mir auch nicht geläufig. Ich vermute aber, dass jedes Wesen, dass in der westlichen Welt aufwächst, hochsensibel ist, aber alle Gefühle unterdrücken muss. Wir müssen funktionieren und da soll man nicht zwischendurch vor Wut schreien oder Tränen kommen lassen, wenn man traurig ist. Mir gefällt die Arbeit im Osho Zentrum in Köln sehr gut, weil es genau darum geht. Gefühle sein lassen zu dürfen in einem sicheren Raum. Das ist sehr intensiv und fühlt sich irgendwie richtig und vor allem menschlich an.

Ich meine hochsensibel als „besonders empfindsam“, mit einer besonderen Empfänglichkeit für innere und äußere Reize. Wissenschaftlich belegt ist diese besondere nervliche Disposition tatsächlich nicht, empirisch aber schon. Ja, ganz bestimmt sind die meisten Menschen viel empfindsamer, als sie es zeigen, ich meine hier aber eher die ganz besonders Empfindlichen. Hast Du dafür eine andere Bezeichnung?

Nein, ich verwende auch das Wort sensibel. Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt, die mehr und andere, die weniger sensibel sind. Vielmehr scheint der Umgang mit unseren Gefühlen sehr unterschiedlich zu sein. Manche verdrängen, manche suchen danach. Und die Reaktion auf das Fühlen ist ebenfalls sehr verschieden. Manche nennen es Einbildung, andere Hokuspokus, der in unserer rationalen Welt nichts zu suchen hat. Wieder andere „sind nah am Wasser gebaut“ und andere flippen einfach aus.

Ich habe in den letzten Wochen zweimal die AUM besucht.
Das ist eine dynamische und soziale Meditation, die uns durch 13 Phasen führt. Dabei werden alle Möglichen Gefühle ausgelebt. Wut, Trauer, Lachen, Euphorie, Sinnlichkeit usw. Das Wichtige scheint zu sein, dass alle Gefühle da sein dürfen und, dass wir nicht diese Gefühle sind (was wir erkennen, wenn wir Gefühle beobachten und besonders, wenn wir gegensätzliche Gefühle direkt nacheinander erleben und beobachten). Diese knapp 3 Stunden haben eine enorme Kraft und verbinden die Teilnehmer sehr. Es zeigt auch, dass in jedem Menschen alle Gefühle schlummern. Wer behauptet, er hätte einfach keine Wut in sich, hat Wut mehr verlernt und unterdrückt. Wut ist ein wunderbares und kraftvolles Gefühl, was bei uns nur deshalb eine negative Assoziation bewirkt, weil viele nicht mit Wut umgehen können und dann beginnen zu zerstören. Dabei kann Wut auch einen enormen Schaffensprozess einleiten. Ähnliches gilt für die anderen Gefühle. Ich fühle mich mittlerweile richtig geehrt, wenn ich Gefühle miterleben darf. Diese Öffnung ist ein Zeichen von Vertrauen und das ist wunderbar. Verrückt, dass dem Fühlenden das dann peinlich ist.

Ja, ich bin ganz und gar mit Dir einverstanden, dass das Wahrnehmen der Gefühle super wichtig ist, weil die meisten Menschen ihre Gefühle einfach immer nur verdrängen und dadurch krank werden. Mein Tool der Wahl ist ja die Meridian-Klopftechnik EFT. Letzten Endes geht es dabei aber (wie bei der AUM) darum, Gefühlen Raum zu geben. Mir geht es heute (auch obwohl ich schon ganz viel „losgelassen“ habe) manchmal so, dass ich ein Gefühl habe und nicht weiß, was es bedeutet – nur das es sich nicht gut anfühlt.

Aber jetzt nochmal zurück zu Deinem Buch: ich habe ja schon erwähnt, dass ich eine Lieblingspassage habe. Als ich „Freak Set“ gelesen habe, hatte ich richtig Herzklopfen. Zum einen, weil ich selbst schon einmal in der Bretagne in einer Welle untergegegangen bin und dachte, ich komme NIE mehr hoch. Zum anderen fand ich es ein unglaublich starkes Bild für Situationen, in die man im Laufe des Lebens immer wieder gerät: Man sieht etwas auf sich zurollen, was sehr riesig ist und glaubt, jetzt geht man unter, das kann man unmöglich überleben, aber man kommt doch immer wieder hoch und überlebt und dann geht das Leben weiter …
Du hast Dein Buch, glaube ich, selbst verlegt? Wo und wie kann man es denn kaufen? Und was kostet es?

In erster Linie kann man das Buch im Internet kaufen. buch_andibrendt
Es gibt drei Möglichkeiten:
1. Über meine Verlagsauslieferung die Dhlog (einen Link gibt es auf meiner Seite: http://www.boarderlines-buch.de/bestellung.php)
man zahlt 15,95 Euro versandkostenfrei, das möchte ich jedem empfehlen
2. Bei Amazon, aber da kostet das Buch 18,95 Euro und die Bestellung dauert auch ein paar Tage länger
3. Als Ebook bei Amzon oder Kobo für 8,77 Euro

Vielen Dank, Andi und viel Erfolg!

Lieber allein?

Lieber allein?

 

Seit ich begonnen habe, mit hochsensiblen Menschen zu arbeiten, habe ich den Eindruck gewonnen, dass empfindsame Menschen überproportional häufig als Single leben. Ist man besser dran, wenn man allein bleibt?

 

Die Frage ist nur: warum? Liegt es daran, dass sie keine geeigneten PartnerInnen finden (niemanden, den sie lieben können), sie sich nicht trauen, sich zu offenbaren, weil sie Ablehnung fürchten, daran, dass sie

Angst vor Nähe und Intimität haben,

sich nicht abgrenzen können, sie die Intensität ihrer Gefühle nicht gut aushalten (Stress pur) oder weil sie nicht loslassen können? Bestimmt gibt es noch andere Gründe, die mir jetzt gerade nicht einfallen.

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