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Trauma in Liebesbeziehungen: meine innere Familie

Trauma in Liebesbeziehungen: meine innere Familie

Wenn man sich mit dem Thema Hochsensibilität in Verbindung mit Entwicklungstrauma beschäftigt, kommt man nicht umhin, sich immer wieder mit dem Thema „Familie“ zu befassen, denn

„Familie“ steht nahezu immer in Zusammenhang mit Entwicklungstrauma.

Im Rahmen meiner Serie „Trauma in Liebesbeziehungen“ habe ich das bereits in den Artikeln „Meine Familie„und „die andere Familie“ getan.

Heute soll es nun um meine innere Familie gehen. Die steht natürlich auch in direktem Zusammenhang mit allem.

Auf diesen Artikel freue ich mit schon lange – aber ich habe ihn ebenso gefürchtet, weil ich dazu meine Tagebücher durchforsten muss (was ich bislang tunlichst vermieden habe, um keine Erinnerungen zu wecken). Es wird wieder sehr persönlich werden. Und falls es etwas gibt, was dich triggert, klopf bitte beim Lesen einen Punkt deiner Wahl.

Meine innere Familie besteht aus unterschiedlichen Personen, oder sagen wir lieber Wesen. Denn es sind nicht nur alles Kinder. Aber ich greife vor.

Vor rund 30 Jahren begann ich, mich mit Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen. Der Auslöser war eine traumatische Trennung.

Hochsensibilität war noch 25–30 Jahre entfernt.

(Jedenfalls das Wissen darum). Da fiel mir ein Buch über die Arbeit mit dem inneren Kind in die Hände. Damals ein absolutes Novum. Mich hat das sehr beeindruckt und ich habe versucht, mit meinem inneren Kind in Kontakt zu treten. Das war unglaublich schwierig. Dieses Kind wollte gar nichts von mir wissen. Es war sehr scheu und vertraute mir auch nicht. Anfangs durfte ich ihm weder zu nahe kommen, noch es berühren. Es hat sehr, sehr lange gedauert,

bis mein inneres  Kind bereit war, mir zu glauben,

dass ich jetzt versuchen will, mich besser um es zu kümmern.

Als unsere Beziehung dann besser wurde, durfte es als erstes das verhasste Strickkleidchen ausziehen und es durfte sich selbst aussuchen, was es anziehen möchte: eine Latzhose aus Jeansstoff, ein rosa Sweatshirt und eine Baseball-Kappe. Alles aus ganz weichem Material. Dieses innere Kind heißt Mönchen, das ist mein liebevoller Kosename aus meiner Kindheit, der für mich Verbindung bedeutet. Mönchen ist

mein kreativer, aufgeweckter und fröhlicher Anteil, der mir ganz nahe ist.

Der hochsensible TeenagerLange Jahre blieb ich mit Mönchen allein. Aber dann tauchte eines Tages während eines Seminars plötzlich der Teenager auf. Der Teenager hat keinen Namen. Sie spricht nicht. Sie ist eine zutiefst unglückliche Person (als Teenager war ich sehr lebensmüde). Auf dem Bild sitzt sie neben Mönchen. Wie du sehen kannst, hält sie ein Kind auf dem Schoß. Es hat also irgendeine Form von Entwicklung gegeben.

Mit dem Teenager habe ich mich während meiner Trauma Therapie beschäftigt.

Sie spricht zwar immer noch nicht (so wie Teenager das häufig tun, bzw. nicht tun), aber sie ist jetzt mit uns verbunden, sie ist nicht mehr so unglücklich, und sie passt auf Peterchen auf. Peterchen taucht aber erst später auf.

Das nächste Wesen, das erschien, war ein sehr kleines Baby, das ich Pearl getauft habe. Auf dem Bild halte ich (in dem roten Pullover) Pearl auf dem Arm. Der farbige Klecks in Pearls Gesicht ist ein Schnuller.

Deprivation gehört sicher auch mit zu Entwicklungstrauma.

Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erzählt habe: Meine Mutter war ja sehr jung, als sie mich bekam als drittes Kind (23 oder 24). Sie hatte in einer Zeitung gelesen, dass Schnuller nicht gesund seien, weil sie die Zähne verformen. Darum habe ich niemals einen Schnuller bekommen. Ich weiß, meine Mutter hat es nur gut gemeint, aber es war eine grauenvolle Deprivation. Letzten Endes wurde mir dadurch

die Erfüllung eines sehr wichtigen körperlichen Bedürfnisses verwehrt.

Den sich daraus ergebenden Mangel kann ich heute immer noch spüren. Das denke ich jedenfalls, wenngleich es auch nicht mehr so schlimm ist wie früher.

Als Kind bin ich einmal dabei erwischt worden, als ich versucht habe, in einem Supermarkt einen Schnuller zu klauen. Ich bekam nur selten Taschengeld,

aber das Saug-Bedürfnis blieb über Jahre sehr mächtig.

Als ich dann über Geld verfügte, habe ich mir einen Schnuller gekauft, aber ich kam mir so blöd dabei vor. Es hat nicht mehr funktioniert, ich konnte mir dieses Bedürfnis so nicht mehr erfüllen, das war aus und vorbei.

Zum Glück stimmte das so nicht. Denn als Pearl auftauchte, habe ich ihr sofort einen Schnuller in den Mund gesteckt und sie saugen lassen. Und sie saugt immer noch. Seit Jahren schon.

Jahrelang schien unser kleines  Quartett vollständig. 2020/21 ist meine kleine innere Familie dann explosionsartig auf das Doppelte gewachsen. Und das geschah natürlich in dem Rahmen

Trauma in Liebesbeziehungen mit meiner Beziehung mit X.

Peterchen ist als nächster aufgetaucht. Die Situation war so: wir wollten verreisen und ich sollte am Vorabend mit einer Kofferwaage die Koffer wiegen. Weil ich das aber noch nie gemacht habe, war ich überfordert und darüber gerieten wir in Streit. Das Ende vom Lied war, dass sie mir alles vor die Füße warf und zu ihrer Schwester nach nebenan ging. Mich einfach stehenließ.

Da tauchte Peterchen auf. Er wollte eigentlich nur noch weg, weit weg. Diese Situation hat übrigens die Hälfte des Urlaubs belastet und ohne die Hilfe ihrer Schwestern hätten wir uns da vielleicht wirklich getrennt.

Mit Peterchens Auftauchen hat sich etwas in meiner inneren Familie verändert. Von da an habe ich

in Situationen großer Not meiner Schar zugerufen „Kommt zu  mir“

und wir sind ganz eng zusammengerückt, so wie Footballspieler sich manchmal ganz eng aneinanderdrängen. Ich weiß bis heute nicht so genau, wofür Peterchen steht.  Vielleicht für

das Überfordert werden und das gleichzeitige Alleingelassen werden?

Es wäre durchaus möglich. Jedenfalls hat Peterchens Auftauchen auch den Teenager verändert. Der Teenager hat es von sich aus übernommen, sich um Peterchen zu kümmen.

Am Beispiel von Peterchen kann man sehr gut sehen, dass die Figuren ein Eigenleben haben, sie können durchaus ein anderes Geschlecht haben als man selbst und diesen Namen habe ich auch nicht ausgesucht (Ehrlich gesagt, finde ich den sogar ziemlich blöd!).

Nach dem Urlaub ging es mir ziemlich schlecht. Ich war total erschöpft und musste eine Weile bei mir zuhause alleine bleiben. Meiner Liebsten ging es übrigens nicht anders.

Mein immerwährendes Mutterthema war durch das alles aktiviert worden,

habe ich dann gemerkt.

Mia ist einfach aus dem Nichts aufgetaucht. Sie ist das Mädchen mit dem etwas eigenwilligen Outfit: gepunktetes Kleid und rote Gummistiefel. Über Mia weiß ich fast nichts. Denn Mia hat nur zu dem Teenager Zutrauen. Mia spricht auch nicht. Sie hat sehr viel Angst und fühlt sich alleine, aber es geht ihr besser, wenn sie sich an dem Teenager festhalten kann.

In der Therapie hat sich übrigens herausgestellt, dass der namenlose Teenager zusammenhängt mit einem

absolut traumatischen Schüleraustausch.

Als 13jährige war ich nämlich Austauschschülerin und war sechs unendlich lange Wochen bei einer französischen Familie untergebracht, die sich null um mich kümmerte. So eine Art Verlassenwerden revisited. Ich bin halb umgekommen vor Heimweh und Einsamkeit.

meine hochsensiblen DrillingeDie Kinder in den Bermuda Shorts und den Smiley T-Shirts sind im Februar 21 aufgetaucht.

Eigentlich war es zuerst nur ein Kind, das

im Rahmen der Trauma Therapie erschien.

Vermutlich, weil ich mich einige Zeit vorher wieder einmal mit meiner Familiengeschichte beschäftigt und alte Briefe sortiert hatte. Dieses Kind war gut genährt, neugierig, furchtlos, fröhlich. Aber dann bemerkte ich, dass noch ein zweites Kind dahinter war, ein Schattenkind, das aussah, wie eine mickrige Version seines Zwillings. Es war richtig unterernährt, scheu, ängstlich.

Es war also klar, dass ich mich gut um meinen Mickerling kümmern muss, aber es hat auch eine Zeit gedauert, bis das Kind bereit war, auf meinen Schoß genommen zu werden. (Und der Name war auch nur temporär …)

Den nächsten Zuwachs habe ich im Frühjahr 21 bekommen,

nach dem absolut katastrophalen Geburtstag meiner Liebsten.

Dieser Geburtstag hat sozusagen den Anfang vom Ende eingeläutet.  Wie fast immer, wenn ihre Familie dabei war, wurde es ein Desaster. Ich möchte die Situation hier nicht beschreiben, ich kann nur sagen, dass sich alle ihre Geschwister gegen sie gewandt haben und ich den Raum schon verlassen hatte, weil ich mich von der allgemeinen Stimmung irgendwie existentiell bedroht fühlte. Ich konnte ihr also nicht beistehen.

Ich war selbst in einem retraumatisierten Zustand.

Am Tag darauf hatten wir dann einen Zusammenstoß, worauf ich einfach in meine Stadt zurückfuhr. Ich konnte nicht mehr. Im Zug ist dann ein drittes Kind aufgetaucht, das ganz klar im Zusammenhang steht mit der Familien-Situation. Dieses Kind war noch weniger als der Mickerling, es war eigentlich nur ein Strich. Jedesmal, wenn ich an diesen Strich gedacht habe, habe ich mich total elend gefühlt.

Aber wie du auf dem Bild sehen kannst, ist das Strich-Kind zwischenzeitlich ein wenig gewachsen und hat sich ausgedehnt. Auch der Mickerling ist jetzt „normal“ gewachsen. Die Drillinge haben übrigens kein richtiges Geschlecht, weil sie in eine Zeit gehören, in der ich eher wie ein Junge gelebt habe, mich selbst so sah und auch von anderen so wahrgenommen wurde.

verlorene SeelenanteileWer sind nun die beiden anderen Gestalten links unten? Dabei handelt es sich um

verlorene Seelenanteile.

Nach der Trennung habe ich begonnen, regelmäßig mit meiner lieben Kollegin Sabrina Haar zu arbeiten (die unglaublich spannende Schoßraumarbeit macht und das EFT Klopfen mit der Theta Technik verbindet). Es hat sich dann irgendwann herausgestellt, dass das Seelenanteile sind, die bislang noch nicht geboren werden konnten.

Der Seelenanteil mit dem bunten Gesicht kam zuerst. Ich sollte ihm nämlich ein Gesicht aus einem Gemälde verpassen.  Weil dieser Anteil so unglaublich viel Angst vor dem Leben in mir hatte, fiel mir sofort „Der Schrei“ von Edvard Munch ein. Sabrina hat dann Matrix Reimprinting mit mir gemacht

(dabei habe ich auf dem Gemälde-Gesicht geklopft),

so lange, bis dieser Teil seine Angst verloren hatte und bereit war, zu mir zu kommen (oder eher in mich). Hinterher habe ich gemerkt, dass dieser Anteil sehr groß ist und viel Raum einnimmt. Er ist einerseits sehr, sehr sanft, aber er besitzt eine unglaublich große innere Stärke.

Zuletzt kam der Anteil ganz links. Eigentlich sah er so aus wie einer der wilden Kerle aus „Wo die wilden Kerle wohnen“. Und er war wirklich wild – furchsteufelswild.

Er kochte vor Wut darüber,

nicht genug willkommen geheißen worden zu sein,

nicht genug Liebe, Aufmerksamkeit und Fürsorge bekommen zu haben. Aber am Ende war auch er bereit, geboren zu werden.

Das sind jetzt noch nicht alle. Aber ich hoffe, das jetzt erstmal ein wenig Ruhe ist.

Ich weiß eigentlich nicht so genau, wer oder was diese Kinder sind. Im Matrix Reimprinting würde man sie wohl Echos nennen, quasi Kinder-Wesen, die entstanden sind in bestimmten Situationen und dort bleiben, bis sie „erlöst“ werden.

Meine Traumatherapeutin hat mir seinerzeit erklärt, dass es ziemlich häufig vorkommt, dass

Menschen mit Entwicklungstrauma solche inneren Familien haben.

Fest steht jedenfalls, dass es äußerst wohltuend ist, solch eine kleine Familie zu haben, weil sie sich verändern und weiterwachsen kann. Und sobald eins meiner Wesen in meinem Bewusstsein aufgetaucht ist, agiert es ganz selbstständig. Es reicht vollkommen, wenn ich ab und zu mal hinfühle, wie es ihm geht und was es macht. Der Strich-Drilling hat schon zwei Wachstumsschübe hinter sich, für die er sich aus eigenem Antrieb entschieden hat.

Mich selbst als Mutter dieser Schar zu begreifen tut auch mir wohl und stärkt mich. Wie du jedenfalls aus meiner Beschreibung sehen kannst, ist es ziemlich aufregend und bereichernd, sich auf die eigenen inneren Prozesse einzulassen und die damit verbundenen inneren Bilder. Das hilft dabei, sich selbst zu vertrauen. Und das fördert Heilung.

Und jetzt zu dir. Wie ist es mit dir? Hast du auch eine eigene innere Familie? Wie immer freue ich mich, wenn du etwas von dir erzählst in den Kommentaren.

Von Herzen,

 

 

 

Bildquelle: Privat

So schön ist unverpackt einkaufen

So schön ist unverpackt einkaufen

Ich möchte heute mal über etwas schreiben, was vordergründig nichts mit Hochsensibilität und Überforderung zu tun hat, aber doch in weiterem Sinne mit dem Thema Überforderung.

Was hast du bei der Flutkatastrophe vor einem halben Jahr empfunden? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass dieses Ereignis ohne Auswirkung auf jemanden geblieben sein könnte, egal, wie groß der Grad an persönlicher Betroffenheit sein mag. Schließlich wurde unser aller Gefühl für Sicherheit in den Grundfesten erschüttert. In meinem Inneren hat das noch sehr weite Kreise gezogen. Mir haben sich

besonders die Müllberge ins Gedächtnis gebrannt.

So viel Müll!

Ich muss vorausschicken, dass ich schon seit ein paar Jahren mit dem Thema „Zero Waste“ herumeiere, bislang aber noch nicht so richtig damit zu Potte gekommen bin. Ich habe mir Fragen gestellt wie: wie soll ich z. B. bei der Herstellung von Energiekugeln ohne Frischhaltefolie auskommen? (Ich stelle mir vor, dass ein Wachstuch, die Alternative zur Frischhaltefolie, in der Gefriertruhe eher leidet …

Kurz vor oder nach der Flutkatastrophe hat in meiner Straße in Bonn eine Filiale eines Unverpacktladens aufgemacht. Ich kann also nicht nur unverpackt, sondern auch nebenan einkaufen.

Das war wie ein Wink mit dem Zaunpfahl

(na ja, wohl eher mit dem Scheunentor), mich noch einmal mit diesem Thema zu beschäftigen.

Was mich von Anfang an begeistert hat, war, dass ich immer nur kleine Mengen kaufen kann, die ich dann auch tatsächlich verbrauche, statt sie –wie vorher – irgendwann zu entsorgen.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich Einkaufen total liebe. Einkaufen kann dazu führen, dass ich ruhiger werde, zentrierter und fröhlicher. (Ich komme aus einem sehr armen Elternhaus, von daher ist Einkaufen für mich sehr positiv besetzt.)

Das Unverpackt Einkaufen finde ich noch schöner.

Ich freue mich immer sehr, wenn ich in den Laden gehe.  Und ich denke, das hat doch viel mit Hochsensibilität und daraus entstehender Überforderung zu tun. Fast alles befindet sich mehr oder weniger in Glasbehältern. Ich liebe es, dass ich die Lebensmittel direkt sehen kann. Da ich ja supergerne koche und esse, sind meine Sinne sofort angesprochen und ich habe das Gefühl, einen ganz anderen Bezug zu Nahrungsmitteln zu bekommen.

Relativ schnell ist mir aufgefallen, dass es

eine Wahnsinnserleichtung ist, keine überflüssigen Entscheidungen mehr treffen zu müssen.

Bei den Nahrungsmitteln gibt es alles genau einmal. Ich muss nur entscheiden: will ich etwas oder will ich es nicht? Das ist leicht! Erst dadurch habe ich gemerkt, wie anstrengend es eigentlich ist, im Supermarkt (oder auch Bioladen) mich zwischen identischen oder ähnlichen Produkten verschiedener Hersteller zu entscheiden. Ganz abgesehen davon, dass ich im Unverpackt-Laden nie das Gefühl habe, dass mich Produkte irgendwie anschreien, in Form von Farbe oder sonstwie meine Aufmerksamkeit erheischen müssen.

Im Unverpackt Laden kann ich mich glutenfrei ernährenSelbst mit meiner glutenfreien Ernährung komme ich voll auf meine Kosten, weil es ein extra Regal mit glutenfreien Produkten gibt. Sowieso sind alle Produkte gekennzeichnet im Hinblick darauf, ob sie Gluten enthalten oder nicht.

Dadurch, dass ich

auch ganz kleine Mengen kaufen kann

bin ich viel experimentierfreudiger geworden und probiere öfter mal etwas, was ich sonst nicht kaufen würde. Das wiederum führt dazu, dass ich zuhause viel mehr Auswahl habe und ich bin grundsätzlich motivierter, alles auch aufzubrauchen, sprich, mehr zu kochen. So oder so probiere ich mich nach und nach durch das Sortiment, soweit möglich.

Mir scheint auch, dass der Nährwert der Produkte für meinen Körper größer ist, als bei anderen Produkten, selbst aus dem Bioladen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass alles in Gläsern gelagert wird. Oder damit,

dass ich jetzt einen viel näheren Bezug zu meinem Essen habe.

Anfangs bin ich immer mit Tüten einkaufen gegangen, aber nachdem ich einmal die sehr leckeren Himbeer-Holunder-Gummis mit einer dünnen Hefe-Panade essen musste (die sich ärgerlicherweise in einer Tütenfalte versteckt hatte), bin ich doch dazu übergegangen, direkt meine eigenen Gläser mitzubringen, die ich zuhause direkt wieder in den Schrank stelle.

Apropos Naschen:

Naschkatzen kommen im Unverpackt-Laden voll auf ihre Kosten,

Hier gibt es glutenfreie Naschereien unverpacktes gibt ein ganzes Regal voller Leckereien. Ich liebe zum Beispiel die Kartoffelchips mit Alpenkräutern sehr, es gibt sehr viele Schokoladensorten (auch vegane) und köstliche glutenfreie Kekse.

Ich hatte schon einmal in einem Artikel geschrieben, welche unglaublichen Schwierigkeiten ich habe, eine gute Hautcreme zu finden, die keine Hautirritationen hervorruft. Im Prinzip bin ich schon seit 30 Jahren auf der Suche …

Ich kann es kaum glauben, aber im Unverpackt Laden bin ich jetzt endlich fündig geworden, ich habe eine Creme gefunden, die geht (von der Fa. Kräutermagie in Erftstadt). Und nicht nur das. Was Hautpflegeprodukte angeht, habe ich zum ersten Mal überhaupt das Gefühl, das mein Körper sich freut und aufatmet und sagt:

Ich will mehr davon!

Bislang habe ich nur zwei Produkte gefunden, die mir nicht gefallen haben. Eins davon war ein Kokosschwamm, der sich im Null Komma Nichts auflöste. Dafür habe ich einen anderen Schwamm gefunden, der handelsübliche Schwämme um Längen schlägt und auch noch mehrmals gewaschen werden kann.

Nicht zuletzt ist das Einkaufen im Unverpackt Laden eine total geniale Mischung aus Supermarkt und Tante Emma Laden. Ich entscheide selbst, was ich kaufe und wieviel, aber am Ende spreche ich immer mit der Person an der Kasse, wenn ich ihr meine Behälter reiche und ihr sage, wieviel Gramm sie für den Behälter abziehen soll.

Es ist einfach eine ganz andere Form der Begegnung.

Manche Dinge kann ich dort allerdings nicht bekommen, Obst und Gemüse gibt es nur wenig, aber ich habe genügend andere Läden zur Auswahl. Das Einkaufen an sich ist etwas komplizierter geworden. Ich gehe auch schon noch in andere Läden, aber ich halte mich weitgehend daran, keine Sachen zu kaufen, die in Plastik verpackt sind.

Essen zu besorgen ist jetzt fast so etwas wie Essen erbeuten/erjagen. Ich weiß ja nie, was ich bekomme. Aber auch das gefällt mir, weil es meine Verbindung zu Nahrung und Nahrungsaufnahme letztendlich stärkt.

Es gibt ganz sicher noch sehr viele Möglichkeiten für mich, das Zero Waste Konzept noch mehr in mein Leben zu integrieren. In der Zwischenzeit habe ich mein eigenes erstes Wachstuch selbst gemacht und habe mit Haarwachs schon ein neues Projekt, das ich demnächst in Angriff nehme. Aber wenn ich nur noch einmal im Monat meinen Plastikmüll in die gelbe Tonne leere, statt, wie vorher, jede Woche, bin ich schon ziemlich zufrieden. Und so fühle ich mich auch, wenn ich meine Einkäufe aus dem Unverpackt-Laden nach Hause bringe. Ruhig, gestärkt und zufrieden.

Und jetzt, nachdem der Artikel fertig ist, bin ich sogar noch zufriedener. Mir ist beim Schreiben so richtig bewusst geworden, dass alle anderen, hier aufgezählten Aspekte des Unverpackt Einkaufens für mich richtig wichtig sind und mein Leben bereichern.

Und wie geht es dir? Hast du schon Unverpackt Erfahrungen? Wie immer freue ich mich über deine Kommentare. Und teile meinen Artikel gerne mit anderen.

Von Herzen,

 

 

P. S. Das hier ist natürlich keine bezahlte Werbung. Ich schreibe diesen Artikel, weil ich einfach total dankbar bin und „meinen“ Unverpackt Laden Oat Rebels in der Burbacher Str. in Bonn-Kessenich gerne unterstützen möchte.

Hochsensibilität und Einsamkeit

Hochsensibilität und Einsamkeit

Fast alle Menschen, die mit Hochsensibilität zu tun haben, kennen

das Gefühl einer grundsätzlichen, allumfassenden Einsamkeit.

Vielleicht hast du – so wie ich früher auch – gedacht, dass dieses Gefühl daher rührt, dass du, im Gegensatz zu den meisten Menschen in deiner Umgebung viel mehr wahrnehmen kannst als andere. Wenn du hochsensitiv bist, ist das einfach so. Und natürlich fühlt man sich auch komisch und anders, weil die meisten anderen weniger intensiv wahrnehmenden Menschen kaum eine Vorstellung davon haben, was und wie man alles wahrnehmen kann.

Als ich letztes Jahr begonnen habe, mich

mit Trauma, vor allem mit Entwicklungstrauma zu beschäftigen

(ausgelöst durch meinen Artikel Trauma in Liebesbeziehungen), bin ich noch auf weitere wichtige Ursachen gestoßen.

Auf diesem Blog schreibe ich ja für hochsensible Menschen, die belastende Kindheitserfahrungen gemacht, bzw. ein Entwicklungstrauma erlebt haben.

Wenn du dich dazu zählst, hast du vermutlich selbst schon

die Erfahrung einer tief verankerten Isolation gemacht.

Vielleicht hast du sogar das Gefühl, ein Alien auf dieser Welt zu sein? Möglicherweise hast du auch festgestellt, dass Bindung jeder Art problematisch für dich ist?

Dies kann sich auf vielfältige Weise auswirken:

Vielleicht fällt es dir grundsätzlich schwer, Bindungen einzugehen (z. B. indem du dich grundsätzlich in Menschen verliebst, die entweder gar nicht verfügbar sind oder anderweitig gebunden und dir nur ein sehr begrenztes Maß an Aufmerksamkeit und Verbindlichkeit zukommen lassen können und wollen)?

Vielleicht empfindest du Nähe und Intimität grundsätzlich bedrohlich

und ziehst dich sofort zurück, wenn du jemandem zu nahe kommst ? Oder es kann sehr gut geschehen, dass du immer wieder an Menschen gerätst, die sich ganz schnell wieder zurückziehen. (Dies ist ein zweiseitiger Prozess).

Oder vielleicht fällt es dir leicht in Beziehung zu gehen, wirfst aber bei der ersten Schwierigkeit das Handtuch.

Oder du begnügst dich mit sporadischen sexuellen Kontakten.

Es kann natürlich auch sein, dass das Eingehen von Beziehung überhaupt so angstbehaftet ist, dass du lieber alleine bleibst …

Wenn du mit solchen und ähnlichen Beziehungsschwierigkeiten zu tun hast, ist es wichtig, zu wissen, dass diese Schwierigkeiten aus dem

vermeidenden Bindungsverhalten unserer Eltern oder Bezugspersonen entstanden

sind.

Dies bedeutet: unsere Eltern waren (vielleicht!) da, haben uns aber nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt oder diese vielleicht an bestimmte Bedingungen oder Aufgaben geknüpft.

Wir wurden uns

häufig selbst überlassen,

man hat sich nicht um uns gekümmert, nicht mit uns gespielt, sich nicht mit uns beschäftigt. Ich selbst hatte z. B. sehr, sehr lange Zeit gar keine Ahnung, ob meine Mutter mich eigentlich liebt? Ich habe mich das oft gefragt, aber natürlich stand es überhaupt nicht zur Debatte, sie danach zu fragen. Vielfach waren unsere Eltern froh, wenn sie sich gar nicht mit uns beschäftigen mussten und keine besondere Aufmerksamkeit brauchten. Noch besser, wenn wir schon früh Verantwortung übernommen haben, man sich auf uns verlassen konnte …

Entweder haben wir zuviel oder zu wenig Körperkontakt und Berührung erfahren (zu wenig Berührung und Kontakt wirkt sich auf die Entwicklung bestimmter Teile des Gehirns aus).  Auch die Tatsache, dass wir Schwierigkeiten haben uns zu beruhigen und

sehr anfällig sehr Stress sind,

rührt u. a. daher, dass wir von unseren Eltern und Bezugspersonen nicht genug getröstet und beachtet wurden, so dass wir einfach nicht lernen konnten, wie Selbstregulation geht.

Manchmal kommt dazu noch eine Ablehnung durch die Eltern. Das muss nicht einmal böswillig sein, es gibt viele Gründe, selbst so etwas wie simple Übrforderung der Mutter (wie es bei mir der Fall war) kann dafür sorgen, dass man sich nicht angenommen und willkommen fühlt.

Als Kind nimmt man all diese Dinge wahr. Aber weil das Kind schon früh erkennt, dass die Eltern sich nicht wirklich binden wollen, passt sich das Kind an diesen

vermeidenden Bindungsstil

an. Seine eigenes Überleben hängt davon ab. Ein Kind in einer solchen Lage wird dann eben auch so tun, als ob es keine Bindung bräuchte. Allerdings ist das So-tun-als-ob für das Kind unglaublich anstrengend. Es gibt Untersuchungen darüber, die zeigen, dass Kinder in solchen Situationen ungebunden wirken und nicht darunter zu leiden scheinen, die gemessenen Stressreaktionen aber eine ganz andere deutliche Sprache sprechen. Hierist ein Video, wo das ganz gut erklärt wird.

Im Laufe der Zeit wird dieses Verhalten verinnerlicht. Wir werden dann relativ „autonom“, regeln unsere Angelegenheiten am liebsten selbst und scheinen niemanden zu brauchen. Alleinsein scheint ein natürlicher Zustand zu sein. Vielleicht

richten wir unsere Liebesbedürfnisse auf Tiere,

Pflanzen und/oder Gegenstände. Dass manche Menschen ihr Auto, ihr Handy oder ihren Computer mehr lieben als alles andere kommt offenbar recht häufig vor …

Eine Folge der vermeidenen Bindung ist es, dass wir vielleicht später Schwierigkeiten haben,

eigene Bedürfnisse überhaupt wahrzunehmen,

geschweige denn sie zu äußern und noch weniger für ihre Erfüllung zu sorgen. (Dazu müsste man schon mal wissen, was diese Bedürfnisse sind). Hochsensiblen Menschen fällt das häufig schwer, weil sie es so gründlich verlernt haben, sich überhaupt mit ihren Bedürfnissen und ihrer Erfüllung zu beschäftigen.

Ich denke, dass dies ebenfalls ganz eng gekoppelt ist an Selbstliebe und Selbstachtung. Denn wenn Erwachsene

sich nicht mit unserer Erlebnis- und Gefühlswelt als Kind beschäftigen,

fehlt uns einfach der Zuspruch, wir können weder Vertrauen in uns selbst entwickeln, noch in die anderen oder die Welt an sich.  Wenn es uns nie gelingen kann, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen zu fesseln, bleibt auch unsere Vorstellung von Selbstwirksamkeit unterentwickelt. Denn dann müsste es uns ja gelingen, dafür zu sorgen, dass man sich uns zuwendet … Ein Gefühl von Selbstwirksamkeit müssen wir dann erst wieder entwickeln. (KLOPFEN ist übrigens ein sehr wunderbarer Weg um eine Vorstellung von Selbstwirksamkeit zu bekommen.)

Wenn wir grundsätzlich das Gefühl haben,

von anderen Menschen kommt nichts Gutes,

ist das keine gute Voraussetzung zum Aufbau förderlicher und guter Beziehungen. Uns fehlt dann häufig das Grundverständnis der Funktionsweise von Beziehungen. Jede kleinste Misstimmung wird dann zur Katastrophe und kann die ganze Beziehung in Frage stellen. und sehr häufig hat man einfach in Beziehungen keinen Boden unter den Füßen.

Damit verbundden ist natürlich der

alles überstrahlende Aspekt Sicherheit.

Wenn wir uns als Kinder mit und bei unseren Eltern nicht sicher gefühlt haben, nicht wirklich geborgen, fehlt uns das grundsätzliche Vertrauen in andere Menschen. Nicht sicher bedeutet nicht unbedingt so schwerwiegende Dinge wie Gewalt und Misshandlung, sondern beinhaltet auch so etwas wie, dass sich niemand jemals hinter uns gestellt hat, uns recht gegeben, uns verteidigt hat. Statt dessen wurden wir vielleicht verspottet, herabgesetzt, beschämt, nicht ernst genommen, oder überhaupt nicht beachtet.

Ich persönlich empfinde Nichtbeachtung als das Schlimmste überhaupt.

Es berührt sehr existentielle Aspekte, die mit Vernichtung zu tun haben. Denn wenn ich nicht beachtet werde, bin ich nicht. Und wenn ich nicht weiß, ob ich da bin oder nicht, verliere ich den Boden unter den Füßen, den sicheren Stand im Leben. Es gab einmal eine Zeit in meinem Leben, da habe ich das sehr intensiv empfunden.

In einer solchen Umgebung aufzuwachsen bedeutet, dass sich das Verhalten der anderen (und unsere Reaktion drauf) quasi in uns selbst einschreibt. Das macht es auch so schwierig, etwas zu verändern.

Darum suchen wir im späteren Leben Partner, die eine ähnliche Ausstrahlung haben

und/oder ein ähnliches Verhalten an den Tag legen wie unsere ersten Bezugspersonen.

Selbst, wenn wir uns entscheiden, lieber ohne Partner*in zu leben, weil die Erfahrung, dass von anderen Menschen nichts Gutes kommt, uns so tief geprägt hat, entkommen wir der Prägung nicht. Wir können ihr dann in anderen Menschen begegnen, z. B. in Gestalt von Vorgesetzten, Klienten, Kund*innen usw.

Jedes Mal, wenn wir uns einlassen, ist dies

sowohl eine Chance zur Heilung vergangener Verletzungen,

als auch eine Chance zur Retraumatisierung und Verfestigung bereits bestehender Muster … Kommunikation kann dabei enorm helfen. Vor allem, wenn beide Partner*innen beeinträchtigte Bindungsmuster haben.

Konntest du dich hier wiederfinden? Wie immer freue ich mich über deine Kommentare. Ich freue mich übrigens auch, wenn du meinen Artikel teilst, damit auch andere etwas davon haben.

Von Herzen,

 

 

 

 

Foto von Rachel Claire von Pexels

Foto von Victoria Borodinova von Pexels

 

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2012 habe ich damit begonnen, zu versuchen, die EFT-Klopftechnik, das KLOPFEN, mehr unter die Menschen zu bringen – vor allen Dingen solche Menschen, die

ihre Hochsensibilität als Stress empfinden.

Leidlich erfolgreich – so dachte ich bislang jedenfalls.

Meine ursprüngliche Motivation für meine Arbeit ist dabei der Erfolg gewesen, den ich selbst mit dem Klopfen gehabt habe. Ehrlich gesagt, staune ich auch nach 9 Jahren KLOPFEN immer noch über die Verwandlung, die mein Leben genommen hat.

Immer noch fühle ich mich wie Phoenix aus der Asche –

umso mehr, als im letzten Workshop einmal hochgekommen ist, dass es auch Zeiten in meinem Leben gegeben hat, in denen ich nur noch an einem seidenen Faden hing …

Trotzdem glaube ich, dass ich nichts Besonderes bin. Nichts Besonderes in dem Sinne, dass ähnliche Erfolge auch für andere Menschen erreichbar sind. (Das hat sehr eindrucksvoll das Testimonial einer Teilnehmerin meines Intensivkurses gezeigt.) Jedenfalls für die meisten anderen Menschen. (Natürlich gibt es auch Menschen, die einfach eine andere Form der Unterstützung benötigen …) aber:

Man kann beim KLOPFEN allerhand falsch machen.

Tatsächlich. Obwohl EFT an sich so einfach ist. Ich betrachte es wirklich als ein großes Glück, dass ich begonnen habe, Mini-Workshops anzubieten. Auf diese Weise konnte ich mich noch einmal neu verbinden mit den Menschen, die mir folgen. Viele folgen mir schon sehr lange. Viele haben auch mein Buch EFT-Klopftechnik für Hochsensible* gelesen, das kürzlich in der 2. Auflage neu erschienen ist. (Niemals hätte ich mir das träumen lassen!) 71 % der Rezensenten haben mir 5 Sterne gegeben! Das bedeutet doch, dass das, was ich anbiete nützlich ist für Menschen, die unter

Hochsensibilität in Verbindung mit belastenden Kindheitserfahrungen leiden.

Keine Bange, ich möchte mich nicht selbst beweihräuchern, denn jetzt kommt das große ABER.

In den Workshops, die ich bis jetzt gegeben habe, hat sich gezeigt, dass die meisten Teilnehmer*innen schon mit dem KLOPFEN vertraut sind. Aber trotzdem folgen sie meinen Empfehlungen zum KLOPFEN kaum.

Es hat mich richtig bekümmert, als ich festgestellt habe, dass in dem kostenlosen Online-Kurs, den früher angeboten habe, die meisten Menschen nur noch noch bis zur Klopfanleitung gelesen und dann aufgehört haben. Das kann ich anhand von Statistiken verfolgen.

Natürlich liegt es an jedem/jeder selbst, was er/sie mit meinem Angebot macht … aber es tut mir trotzdem so leid … Denn meine Motivation oder Begeisterung, dich mit dem KLOPFEN dabei zu unterstützen, die Lernerfahrungen, die du durch belastende Erlebnisse in der Kindheit gemacht hast, loszulassen und/oder zu verändern, ist total ungebrochen. Sie ist im Gegenteil sogar noch viel mehr gewachsen, seit ich begonnen habe,

mich intensiv mit Entwicklungstrauma auseinanderzusetzen.

Weil mein Verständnis, was Entwicklungstrauma eigentlich ist und wie es sich auf uns auswirkt und sich anfühlt, kontinuierlich wächst. Und ehrlich, ich finde alleine theoretisches Wissen unglaublich hilfsam, wenn es darum geht, sich selbst zu verstehen …

Und deswegen ist es mir so ein Anliegen, dich dabei zu unterstützen, ein stabileres und positiveres Lebensgefühl zu erreichen. Weil du ohne das Leid, die Scham und Schuld viel besser dran bist. (Widersprich mir gerne, wenn du anderer Meinung bist).

Da kommen wir wieder zu den Fehlern beim KLOPFEN zurück.

Das Kuriose daran ist, dass es häufig richtige Ängste gibt, was die korrekte Anwendung angeht. Es ist schon klar, dass hochsensible Menschen die Sicherheit haben müssen, alles ganz genau richtig zu machen. Es ist nur so schade, dass sich dieses Bedürfnis nicht auch auf die wirklich wichtigen Dinge erstreckt. Nämlich, wie häufig man was klopft, welche Sätze man dabei sagt usw. Denn wenn sich einfach nicht die großartigen Erfolge einstellen, von denen ich dir immer vorschwärme, liegt es im Wesentlichen an den grundsätzlichen Fehlern und überhaupt nicht daran, welche Punkte du wie klopfst. (Dies ist tatsächlich relativ unerheblich).

Darum habe ich letzten Endes den Intensivkurs entwickelt. Um mehr Menschen gleichzeitig bei einem DURCHBRUCH für ihr Lebensgefühl zu unterstützen.

Demnächst biete ich einen kostenlosen Workshop „Drei Wegen des achtsamen Klopfens“ an, in dem ich dir zeige, wie du achtsam richtig klopfen kannst. Außerdem hast du schon einmal die Gelegenheit, ein bisschen Intensivkurs Feeling zu schnuppern. Hier kannst du dich beim Workshop anmelden.

ZUSAMMEN gegen die Einsamkeit (no C.*)

ZUSAMMEN gegen die Einsamkeit (no C.*)

Eigentlich hatte ich vorgehabt, heute mal keinen Blogbeitrag zu schreiben und mich auszuruhen nach meiner Mini-Workshop-Woche. Nach dem intensiven Zusammensein habe ich das Bedürfnis nach Ruhe und bin froh, dass ich keine Verabredungen habe.

Aber jetzt habe ich heute morgen das Switchword BEWEGEN gezogen und habe spontan den Impuls gehabt, doch etwas zu schreiben, denn vielleicht kann ich ja etwas BEWEGEN bei dir und/oder euch, wenn ich meine Gedanken zu Papier bringe (ja, tatsächlich schreibe ich alles erst einmal mit dem Bleistift auf ein Blatt Papier, während ich auf dem Sofa sitze – und von Zeit zu Zeit mal in den Wald gucke.)

Vielleicht kennst du es von dir selbst, dass Dinge, die dir einfallen, zunächst einmal eher halbbewusst sind, sich aber gut anfühlen und erst nach und nach wirklich Gestalt annehmen. So ging es mir mit vielen Ideen, die ich zu meinem Intensivkurs hatte. (Tatsächlich ist er über einen Zeitraum von mehreren Jahren gereift.)

Dazu gehört die Idee einer Gemeinschaft.

Für mich als jemand, der auf ein Leben zurückblicken kann, das nicht nur zu großen Teilen durch meine Hochsensibilität geprägt war, sondern auch durch eine sehr umfassende, alles durchdringende Einsamkeit, ist das alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Ich denke, es ist ein Gefühl, dass viele hochsensible Menschen, deren Kindheit von belastenden Lebenserfahrungen geprägt ist, mit mir teilen.

Bei meinem vorletzten Mini-Workshop hat eine Teilnehmerin erzählt, dass sie gar nicht verstehen kann, wie es sein kann, dass da jemand ist, der weiß, wie sie sich fühlt.

Ich weiß es, weil ich es selbst erlebt habe.

Vor längerer Zeit habe ich einmal einen Artikel über soziale Phobie geschrieben, aus dem sich ganz gut ermessen lässt, welch unglaublichen Weg ich seitdem zurückegelegt habe.

Aber erst seit ich begonnen habe, mich mit Entwicklungstrauma zu beschäftigen, habe ich begonnen, auch andere Aspekte dieser Einsamkeit zu verstehen, wie sich das auf unsere Fähigkeit niedergeschlagen hat, mit anderen in Beziehung zu treten, in Beziehung zu sein oder zu bleiben, unser Gefühl in Gruppen usw. Ich habe auch verstanden, dass wir uns womöglich selbst die Schuld dafür geben, dass „wir es nicht schaffen“, dass wir steckenbleiben, unser Leben irgendwie nicht hinkriegen – was anderen doch so mühelos zu gelingen scheint. Was dann vielleicht dazu führen kann, dass wir ungewöhnlich hart mit uns umgehen und uns selbst das Leben schwer machen…

Viele hochsensible Menschen, die an

ihrer Hochsensibilität leiden, sind mit vermeidender Bindung groß geworden.

Dazu schreibe ich auf jeden Fall noch einmal einen separaten Blogbeitrag. Nur kurz: dies bedeutet, dass uns fundamentales Wissen fehlt:

  • wie sich eine sichere Bindung anfühlt
  • welche Anzeichen darauf hinweisen, dass wir uns lieber nicht einlassen sollten
  • wie sich Sinnlichkeit und Körperlichkeit anfühlen
  • wie wir Bindung aufnehmen
  • wie wir Nähe und Intimität nicht nur aushalten, sondern auch genießen können
  • wie wir uns abgrenzen können usw.

Früher habe ich anfangs Einzelstunden gegeben wie viele professionelle Klopfer*innen. Irgendwann habe ich dann eine zusätzliche Betreuung zwischen den einzelnen Sitzungen eingeführt. Und ich war total verblüfft, als ich gemerkt habe, wieviel mehr Klient*innen durch die zusätzliche Unterstützung/Betreuung erreichen. Ich glaube, das hat vor allem einen Grund:

Sie sind nicht mehr allein!

Denn für die Dauer des Coachings trage ich ihr Leben ein bisschen mit. Und – im Gegensatz zu Partner*innen kann man mir alles sagen …

Dieser positive Aspekt sollte also in meinem Kurs unbedingt zum Tragen kommen.

Mittlerweile bin ich längst nicht mehr die einzige, die EFT in Verbindung mit Hochsensibilität anbietet. Meiner Meinung nach kann sich aber nicht wirklich etwas grundlegend verändern, wenn man doch wieder alleine bleibt, klopfend zwar, aber alleine.

Aus diesem Grund ist

eine der Säulen meines Intensivkurses die Gemeinschaft.

Wir treffen uns 2 x im Monat, in triggerfreier Umgebung, wir klopfen, wir reden und wir lachen auch ganz schön viel. Und das Wissen, dass die anderen, die dabei sind, ebenfalls unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen sind, macht dabei ganz viel.

Auch für mich übrigens. Wenn ich dafür ein Bild wählen müsste, wäre es ein Sitzsack. (Ich liebe Sitzsäcke über alles!) Sie sind weich, sie sind gemütlich – und sie passen sich meinem Körper an und geben mir dabei trotzdem Stabilität und Kontour.

Und das Besondere an dieser Gemeinschaft ist es, dass du als Teilnehmer*in eigentlich nicht viel tun musst. Nur

da sein und dich zeigen.

Aber das ist schon unendlich viel.

Ich weiß, dass gerade das „sich zeigen“ für hochsensible Menschen durch die Kindheitsserfahrungen unglaublich schwierig sein kann. Ich sehe es daran, dass die Teilnehmer*innen meiner Veranstaltungen im Allgemeinen recht zurückhaltend sind.

Bei  Onlinekursen ist es durchaus üblich, dass frühere oder aktuelle Kursteilnehmer*innen live etwas über den jeweiligen Kurs erzählen. Ich war bis jetzt davon ausgegangen, dass meine Kursteilnehmer*innen „so etwas“ nie machen würden. (Ehrlich gesagt, hatte ich auch die Befürchtung, aufdringlich zu wirken und unsere gute Beziehung aufs Spiel zu setzen.)

Nun habe ich mir aber doch ein Herz gefasst und eine meiner Kursteilnehmerinnen gefragt, die sich auch für den Workshop Widerstände angemeldet hatte. Weil ich innerhalb von fünf Monaten unglaubliche Veränderungen an ihr bemerkt habe. Und dann sagte mir Sabine doch, sie habe sich das selbst schon überlegt! Was sie live in meinem Kurs gesagt hat, kannst du dir hier selbst anhören.

Ich bin so froh und glücklich, dass das, was ich mit meinem Intensivkurs für dich/euch BEWEGEN will, Erfolg hat:

ein ganz anderes Lebensgefühl, mehr Leichtigkeit, Lebendigkeit, mehr DU.

Neben dem KLOPFEN hat daran unsere Gemeinschaft einen ganz entscheidenden Anteil. Weil wir ZUSAMMEN die Einsamkeit, Scham und/oder Isolation verlassen oder verändern können – ohne unsere jeweilige Vergangenheit wirklich auszupacken. Das ist die MAGIE des KLOPFENs.

Und gerade jetzt ist Gemeinschaft wichtiger denn je.

In diesem Sinne wünsche ich dir eine gute erste Adventswoche. Ich gehe jetzt ein bisschen in den Wald.

Von Herzen,

Deine

Monika

P.S. Wenn du diese Gemeinschaft erleben möchtest: der Intensivkurs öffnet wieder vom 21. bis 27. April 2023

 

 

de_DEDeutsch