fbpx
Was hat Fibromyalgie mit Hochsensibilität zu tun?

Was hat Fibromyalgie mit Hochsensibilität zu tun?

Leidest du auch unter Schmerzen, Erschöpfung, Reizdarm, Stressempfindlichkeit etc. ohne dass sich jemals in Laboruntersuchungen dafür ein triftiger Grund finden ließe? Dann gehörst du wie ich vielleicht zu den

2–2,5 Millionen Menschen, die an dem Fibromyalgie-Syndrom leiden.

Ein Syndrom ist ein Krankheitsbild, das sich aus dem Zusammentreffen verschiedener chrakteristischer Symptome ergibt. Typische Symptome einer Fibromyalgie sind z. B. Schmerzen am ganzen Körper, Erschöpfung,  Schlafstörungen, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Reizdarm, verminderte Leistungsfähigkeit und vieles mehr. Vielleicht hast du ja schon einmal von dem sog. „Fibro-Nebel“ gehört? Damit ist ein leicht verwirrter Zustand gemeint (sozusagen ein Nebel im Kopf), der ganz typisch für die Fibromyalgie ist. (Depressionen gehören übrigens nicht zum Beschwerdebild an sich, sondern treten eher als nachfolgendes Begleitsymptom der Fibromyalgie auf.)

Rückblickend ist mir natürlich klar, dass die ersten Anzeichen meiner Fibro sich schon sehr früh zeigten, ab Mitte 20. Ich arbeitete erst wenige Jahre und steckte schon mitten in meinem ersten Burnout.

Manchmal spürte ich stechende Schmerzen

in meinen Gliedmaßen, die sowohl dumpf als auch reißend sein konnten. Da ich aber zu der Zeit ohnehin schon sehr große Schwierigkeiten hatte, von Ärzten mit meinen Magenproblemen ernst genommen zu werden, traute ich mich überhaupt nicht, zu irgendjemandem etwas zu sagen und hielt die Schmerzen einfach aus. Ich versuchte, die ganze Angelegenheit nicht zu beachten und wegzuschieben. Die Schmerzen kamen und gingen, und ich unternahm nichts. Im Laufe der Jahre (damit meine ich den ganzen Zeitlauf meines offiziellen Berufslebens, also mehr als 20 Jahre) veränderten sich die Schmerzen jedoch. Die schmerzfreien Zeiträume wurden immer kürzer, die Intensität der Schmerzen wuchs,

auch die Erschöpfung wurde größer.

Andere Symptome traten auf. Irgendwann klappte es auch mit der Nichtbeachtung nicht mehr. Erst zu diesem Zeitpunkt fiel mir ein, dass meine Mutter doch mal ein Syndrom erwähnt hatte, an dem sie selbst litt? Ich machte mich auf die online-Suche und wurde sofort fündig. Bingo. Das passte ja wie die Faust aufs Auge.

So sehen die körperlichen Symptome eines Sonnensturms 2023 ausIch hatte aber keine Zeit mehr, irgendwelchen Therapien auszuprobieren. Es war nicht fünf vor, sondern schon viertel nach 12. Im Grunde genommen befand ich mich schon wieder mitten in einem Burnout (dem dritten mittlerweile), allerdings brauchte ich diesmal Jahre, bis es besser wurde. Für die Fibromyalgie war das ganze Programm von maximaler Krankschreibung, einer Kur in einer Kurklinik, beruflicher Rehabilitationsmaßnahme notwendig. Heute geht es mir besser. Allerdings merke ich, dass dies ein zerbrechlicher Zustand ist, der jederzeit gestört werden kann und nur deshalb funktioniert, weil ich mir durch die Selbständigkeit Lebensumstände geschaffen habe, die meine schnelle Erschöpfbarkeit auffangen können.

Die Krux war, dass sich

Fibromyalgie lange Zeit nur über das Messen der sog. 18 Tenderpoints

diagnostizieren ließ, bei gleichzeitiger Unauffälligkeit üblicher Laborwerte. Lange hat man gedacht, dass die Fibromyalgie eine rheumatische Erkrankung ist. Mittlerweile weiß man jedoch mehr. Heute geht man davon aus, dass es sich bei der Fibromyalgie um eine schwere, weit fortgeschrittene und chronisch verlaufende Ganzkörper-Erkrankung handelt, bei der die körpereigene Schmerzverarbeitung gestört ist. Als hypersensitive Menschen sollten wir dabei stets beherzigen, dass die Schmerzen real sind und nicht eingebildet!

Was hat nun Fibromyalgie mit Hochsensibilität zu tun?

Man geht heute davon aus, dass die Ursache in einer anhaltenden körperlichen und psychischen Belastung zu suchen ist, in länger anhaltenden Schmerzen, Unfällen, operativen Eingriffen, traumatischen Erlebnissen, seelischen Belastungen und

Entwicklungstrauma als folge dysfunktionaler familienDauerstress.

D-A-U-E-R-S-T-R-E-S-S. Den haben hochsensible Menschen, die mit ihrer Empfindsamkeit ja schon im Normalalltag  das Gras wachsen hören, oft den ganzen lieben langen Tag lang, da muss nicht mal etwas besonders Schwieriges oder Anstrengendes passieren. Für hypersensitive Menschen reichen schon kleinste Auslöser, z. B. kann eine vermeintlich geäußerte Kritik uns tagelang beschäftigen.

Ein Update für 2022: Nachdem ich mich sehr intensiv mit belastenden Kindheitserfahrungen, Entwicklungs- und Bindungstrauma und ihren Folgen beschäftigt habe, finde ich es nicht mehr weiter verwunderlich, dass vor allen Dingen diese Menschen unter chronischen Schmerzen leiden. Man hat ja mittlerweile auch herausgefunden, dass bei Ablehnung die gleichen Areale im Gehirn aktiviert werden wie bei tatsächlichen Schmerzen. Wenn du unter chronischen Schmerzen leidest, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du als Kind nicht genug gute Aufmerksamkeit bekommen und entweder Gleichgültigkeit oder Ablehnung erfahren hast.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob man

ein Entwicklungstrauma selbst heilen kann?

Nach nunmehr zehn Jahren Arbeit mit der Klopfakupressur denke ich: nein. Zum einen geht es sowieso nicht darum, das Geschehene „ungeschehen“ zu machen, sondern eher darum, das Erlebte in die eigene Biografie einzugliedern, es als Motor und Wachstumsbeschleuniger zu nutzen.

Trauma alleine zu klopfen ist riskant, weil man riskiert, sich darin zu verlieren. Deswegen habe ich den online Intensivkurs Besser umgehen mit Hochsensibilität entworfen, in dem du gemeinsam mit anderen im Laufe eines Jahres die Lernerfahrungen auflösen kannst, die sich als Entwicklungstrauma Folgen eingestellt haben. Und zwar mit positiven, individuell auf  dich angepassten Impulsen, in einem absolut sicheren, triggerfreien Raum.

Zu Silvester in den Rauhnächten feiert man den Übergang vom alten in das neue JahrWie entsteht nun Fibromyalgie?

Die chronische Stressbelastung führt zu einer Störung der Schmerzentstehung, -hemmung, und -verarbeitung und letztlich zu einer

Chronifizierung des Schmerzes.

Durch einen Überschuss an Hormonen der Stressreaktion und einen Mangel an schmerzdämpfenden Hormonen und Neurotransmittern wird ein Gewöhnungs- und Ausprägungsprozess in Gang gesetzt, der nach und nach die Gesamtheit des körperlichen Systems in Mitleidenschaft zieht. 2013 gelang es übrigens zwei Wissenschaftlerinnen der neurologischen Klinik des Würzburger Universitätsklinikums zum ersten Mal, bei Patienten mit dem

Fibromyalgie-Syndrom Schädigungen der kleinen Nervenfasern,

also Nervenschäden an den sog. small fibers, bildlich nachzuweisen.

Fibromyalgie gilt als nicht heilbar. Aber natürlich ist es möglich, den Krankheitsverlauf der fibromyalgie günstig zu beeinflussen (wobei jedeR natürlich individuell herausfinden muss, was ihm/ihr gut tut) :

  • Zum Beispiel durch Bewegung (leichte Sportarten ohne allzuviel Anstrengung). Ich selbst habe mich für Wassergymnastik entschieden und Nordic Walking.
  • Zum Beispiel durch Ernährung. Mir hilft eine gluten-, laktose- und zuckerfreie Ernährung.
  • Zum Beispiel durch Massage. Früher fand ich thailändische Massage herrlich, aber als es richtig krass wurde mit den Fibro-Symptomen wurde diese Massageform zu schmerzhaft. Heute finde ich eher Lymphdrainage angenehm.
  • Zum Beispiel durch Singen.

Ganz unverzichtbar ist es jedoch, wenn du deinen Krankheitsverlauf verändern willst, dass du dich

man sollte eft richtig klopfen lernenum aktive Stressbewältigung bemühst.

Es gibt natürlich 1001 Möglichkeiten dafür. Nachdem ich etliche Methoden ausprobiert habe, habe ich mich für die EFT Klopftechnik entschieden: weil sie einfach anzuwenden ist, keine weiteren Hilfsmittel benötigt und total unaufwändig ist (10 Minuten am Tag reichen aus, um langfristig etwas zu erreichen). Was das sein könnte: wenn du weniger Stress hast, hast du weniger Schmerzen und fühlst dich wohler. Das ist doch allerhand, oder?

Mehr Informationen findest du auf den Seiten der Fibromyalgie-Liga Deutschland und der Deutschen Fibromyalgie-Vereinigung. Und hier gibt es eine kleine EFT Klopftechnik Anleitung zum Ausprobieren.

Ich habe  eine kleine Umfrage zu dem Thema gebastelt und bin neugierig, ob Schmerzen ein Thema für dich ist?

Unterschrift Monika Richrath

Vollkommen erschöpft

Vollkommen erschöpft

Mein letzter Beitrag Arbeiten wie ein Tier ist offensichtlich ziemlich gut angekommen. Ehrlich gesagt, hatte ich ziemlich gute Gründe, ihn zu schreiben, denn ich war gerade mal wieder in einer Phase extremer Hochbelastung. Das ganze letzte Jahr war unglaublich anstrengend, auch wenn ich immer noch glücklich bin über meine Selbständigkeit (So oder so hat sich für mich heraus kristallisiert, dass die berufliche Selbständigkeit die einzige Arbeitsform ist, die für mich als hochsensibler Mensch Sinn macht.).

So eine Selbständigkeit bringt allerdings viele Arten von Belastungen mit sich, die durch meine Hochsensibilität noch verschärft werden. Dazu kamen noch diverse private Belastungen wie mein Umzug etc. und eine mehr oder weniger fehlende Sommerpause. So bin ich (mehr …)

Wenn sogar Kinderlachen Schmerzen verursacht (Artikel WAMS)

Wenn sogar Kinderlachen Schmerzen verursacht (Artikel WAMS)

Guten Tag,

im Oktober 2012 ist in der Welt am Sonntag ein Artikel über Hochsensibilität erschienen, den ich Ihnen hier gerne ans Herz legen möchte. Nicht, weil es darin um mich geht, sondern um ein persönliches Erleben von Hochsensibilität. In meinem Bekanntenkreis hat dieser Artikel die unterschiedlichsten Reaktionen hervorgerufen: von der Befürchtung, mich zu sehr als „Opfer“ dargestellt zu sehen, über „Ich wusste gar nicht, dass Du so behindert bist“ und „Bei mir ist es aber gar nicht so extrem“ bis hin zu einem verblüfften „Ich habe mich darin durchaus teilweise wieder erkannt“. Letzteres von jemandem, der sich bislang noch nicht „betroffen“ fühlte.

Die Überschrift ist zugegebenermaßen ein wenig reißerisch. Wenn Sie meinen Blog bislang verfolgt haben, dann werden Sie wissen, dass hier natürlich kein reines Kinderlachen gemeint ist (wer könnte denn schon etwas gegen das Lachen eines Kindes haben?), sondern eher das Gekreische, das unweigerlich entsteht, wenn eine aufgeregte Kindergartenschar so etwas Aufregendes wie eine Straßenbahnfahrt unternimmt. Ansonsten steht in dem Artikel nichts, was ich der Redakteurin nicht erzählt hätte.

Für mich selbst war der Tag, an dem Frau Contzen mich begleitete, ein ganz besonderer Tag. Den ganzen Tag lang stellte sie mir viele, viele Fragen über deren Antwort ich noch nie nachgedacht hatte. Erst an diesem Tag wurde mir klar, dass die Hochsensibilität nicht länger ein (unlösbares) Problem für mich darstellte, weil ich mich aus der Fremdbestimmung gelöst habe, die mein vorheriges Leben vollkommen bestimmt hatte.

Hier geht es zu dem Artikel. Welt_am_Sonntag_102012

Ich wollte diesen Artikel eigentlich schon im vergangenen Jahr veröffentlichen, habe aber noch auf eine gut lesbare PDF-Version vom Verlag gehofft (die es leider wohl nicht geben wird). Ich hoffe trotzdem, dass Sie Lust haben, den Artikel zu lesen und bin sehr gespannt, ob Sie sich hier wieder finden können. Letzten Endes sind wir ja sowieso alle anders. Erzählen Sie uns etwas von sich und lassen uns teilhaben.

Herzlichst,
Ihre Monika Richrath

de_DEDeutsch