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Hypnose kann bei Stress durch Hochsensibilität helfen

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Was Hypnose und Trance in uns bewirken

von Monika Richrath

14. März 2021

Hochsensibilität ist ja meist mit einem Übermaß an Stress und Überforderung verbunden. Von daher finde ich alle Methoden interessant, die beim Abbau von Stress helfen können. Hypnose kann das auch. Aber noch viel, viel mehr.

Ich hätte mir niemals träumen lassen können, dass ich einmal mit Hypnose und Trance zu tun haben könnte. Lange habe ich Hypnose betrachtet wie Magie, etwas, das außergwöhnlicher Fähigkeiten bedarf. Außerdem erschien mir Hypnose auch abschreckend durch das, was ich als junge Erwachsene im Fernsehen als Showhypnose gesehen hatte. Mich anderen Menschen so auszuliefern empfand ich für mich als unvorstellbar. Vermutlich weil ich mich ohnehin

durch die Hochsensibilität als ausgeliefert empfand

– selbst wenn es mir damals noch nicht bewusst war. Jedenfalls habe ich meine Abneigung gegen Hypnose wie Milliarden anderer Menschen über Jahrzehnte gehegt und gepflegt. Umso überraschter war ich, als ich 2009 entdeckte, dass in meiner Coaching-Ausbildung in der Präsenzwoche auch Hypnose auf dem Lehrplan stand. Ehrlich gesagt habe ich da schon geschluckt.

Ich und Hypnose!

Es war dann aber ganz anders als gedacht. Nach einer relativ kurzen Einweisung sollten wir das selbst in Kleingruppen ausprobieren. Ich war unglaublich aufgeregt. Daran erinnere ich mich noch sehr gut. Aber dann wusste ich nach ungefähr zwei Minuten, dass es mir gefällt. Überraschung!

Ich bin von der Fortbildung weggefahren mit dem Gefühl, dass ich offenbar ein Händchen dafür habe. Außerdem hatte ich mich währenddessen unglaublich gut und richtig gefühlt (sowohl als Übende als auch als Übungsobjekt). Darüber hinaus war meine Übungspartnerin, die ich in Trance versetzt hatte, hochzufrieden. Damals wusste ich noch nicht,  dass grundsätzlich

theoretisch jeder Mensch in Hypnose versetzt werden kann.

Allerdings wohl nicht in gleichem Maße. Studien weisen darauf hin, dass 10–15 % aller Menschen besonders auf Hypnose reagieren, weil sie eine große Vorstellungskraft haben. Umgekehrt gibt es einen ebenso großen Prozentsatz an Menschen, die aus den verschiedensten Gründen nicht gut hypnotisierbar sind.

Trotz der theoretisch vorhandenen grundsätzlichen Hypnotisierbarkeit von Menschen gibt es eine ganze Reihe von Kontraindikationen, z. B. bei Beeinträchtigungen oder Veränderungen der Gehirnfunktionen wie Psychosen, Borderline-Störungen, Bipolarität, Depressionen, Persönlichkeitssstörungen, Epilepsie, Parkinson usw. Außerdem gibt es gewisse körperliche Umstände, die gegen eine Hypnose sprechen, z. B. schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt, Thrombose und Suchtmittelerkrankungen (außer Rauchen).

Ich war jedenfalls so geflasht von meinen Hypnoseerlebnissen während der Coaching Ausbildung, dass ich mich später für eine Grundausbildung in Hypnose anmeldete. Es war sehr schnell klar, dass Hypnose an sich gar nichts mit Showhypnose zu tun hat – ganz im Gegenteil, dies ist ein ganz eigener Bereich.

Jedenfalls geht es in der Hypnose nicht darum, den eigenen Willen aufzugeben, ganz im Gegenteil: In meiner ersten Hypnose habe ich mich sogar richtig geärgert über irgendetwas, was meine Übungspartnerin machte, womit ich nicht einverstanden war!)

In der therapeutischen Hypnose geht es vielmehr darum, die Verbindung zu sich selbst zu stärken und Vertrauen zu sich selbst zu gewinnen.

Was ist denn Hypnose eigentlich?

Hypnose ist eine Methode, mit der ein ganz besonderer Bewusstseinszustand erreicht werden kann, der zwischen Schlaf und Wachbewusstsein liegt.

light bulbs 1875384 1280Dieser ganz besondere Zustand wird Trance genannt.

Man ist nicht mehr zu 100 % wach, aber bekommt doch noch fast alles mit. Ein Zustand, der vergleichbar ist mit dem Halbschlaf, in dem man sich morgens vor dem Aufwachen oder abends vor dem Einschlafen befindet. Also ein Zustand, den Sie kennen.

Die äußere Realität entfernt sich, wir denken nicht mehr kritisch-analytisch. Statt dessen intensiviert sich unser inneres Erleben. Unsere Informationsverarbeitung geschieht nun über Bilder und Sinne.

In der Trance treten wir in einen intensiven Kontakt mit uns selbst,

können intensiv Entspannung, Selbstvertrauen, Gelassenheit, Kraft, Sicherheit, Beruhigung usw. erfahren.

Worte und Bilder wirken im Trancezustand viel stärker als im Wachbewusstsein, dadurch fällt es uns viel leichter etwas in unserem Leben zu verändern. Weil Hypnose sich an das Unterbewusstsein wendet, wo dort gespeicherte Programmierungen aufgelöst und durch neue ersetzt werden können.

Jeder Mensch erlebt Hypnose anders.

Dies hängt von der individuellen Arbeitsweise des Gehirns und des Nervensystems ab,  ebenso wie von der Trancefähigkeit, der Tagesform usw.

Ich selbst erlebe Trancezustände wie „Auf Reise gehen“, daher finde ich den Begriff Trance-Reise sehr passend. Als ich begann, Hypnose-Audiodateien anderer Menschen zu hören, stellte ich mir anfangs immer vor, ich gehe durch den Wald auf einem Weg, der stetig abwärts führt …

Die Reise beginnt mit einer mehr oder weniger langen Entspannung zur Einleitung, gefolgt von Vorschlägen zu einem bestimmten Thema. Längere Phasen, in denen überhaupt nicht gesprochen wird, sind übrigens ein Teil des Prozesses, der zur Vertiefung dient. Schließlich taucht man nach einer Ausleitung wieder auf. Sollte man eingeschlafen sein, wacht man irgendwann einfach wieder auf. Ich bin dann meistens erholt und deutlich fitter als vorher.

Der Trancezustand ist dabei nicht einheitlich.

Es gibt leichte, mittlere und tiefe Trancezustände, in denen man vielleicht die Stimme des/der Hypnotisierenden nicht mehr hört.  Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich während einer Trance-Reise ganz natürlich zwischen diesen verschiedenen Zuständen bewegt. Zum Beispiel kann man das Gefühl haben, jetzt könnte man die Augen öffnen, um gleich darauf wieder tiefer abzutauchen.

Die Trance sorgt auch für physiologische Veränderungen im Körper.

Zum Beispiel sinken Blutdruck und Pulsfrequenz und die Muskeln entspannen sich. Das Immunsystem wird stimuliert und die Hirnströme werden beeinflusst. In der Hypnose verändern sich Gehirnwellen vor allem zu Theta-Wellen.

Ich empfinde es schon dem Schlaf als sehr ähnlich, wo man sich ja auch auf verschiedenen Ebenen bewegt. (Allerdings ist natürlich klar, dass dies völlig unterschiedliche Zustände sind.) Die Muskelentspannung sorgt dafür, dass ich mich in einer Trance phasenweise nicht bewegen kann. (Im Schlaf ist das ja auch so, bloß bekomme ich da nichts davon mit.) Beim ersten Mal fand ich das etwas beunruhigend, aber da ich nun weiß, dass es normal ist, verschwende ich keine Gedanken mehr daran.

Wie fühlt sich ein Trance-Zustand an?

Wie gesagt, jeder erlebt das anders. Für mich ist es wie ein weiches Dahingleiten, während ich wie auf Wolken gebettet bin. Ab und zu geht es weiter nach oben, ab und zu tauche ich ab nach unten. Streckenweise bin ich einfach richtig weg. Den Zustand der intensiven Zugewandtheit zu sich selbst empfinde ich als unglaublich schön.

Was geschieht bei Trance im Gehirn?

Durch bildgebende Verfahren weiß man heute, dass in einem Trancezustand die Hirnbereiche besonders aktiv sind, die für Sehen, Fühlen und Bewegen zuständig sind. (Im Gegenzug dazu sind die Bereiche, die für Vernunft, kritisches Denken und Entscheidungen zuständig sind, heruntergefahren.) Diese Bereiche verhalten sich während einer Hypnose genau so, als würden wir etwas live erleben! Für das Gehirn ist etwas, was wir uns vorstellen, genauso wirklich wie etwas, was wir erleben. Darum wirken in der Trance sog. Suggestionen oder Vorschläge so gut.

Ich habe irgendwann angefangen, selbst Trance-Reisen zu erstellen. Bei Trance-Reisen und geführten Meditationen geht es wirklich um ganz persönliche Vorlieben, z. B. ob es Musik gibt im Hintergrund oder ob man die Stimme von jemandem mag oder nicht. Mir waren die meisten Stimmen nicht angenehm.

Vor einiger Zeit habe ich den Intensivkurs Besser umgehen mit Hochsensibilität (natürlich mit Klopfakupressur)erstellt. Einerseits ist es ein Selbstlernkurs, andererseits betreue und begleite ich mit dem Kurs die Teilnehmer:innen über einen längeren Zeitraum. Ganz wunderschön!

Sicherheit spielt in der Hochsensibilität eine besonders wichtige Rolle, meistens vor allem als nicht oder wenig vorhanden. Darum habe ich eine Trancereise erstellt, die „Dein sicherer Ort“ heißt, die ein Bonustrack aus dem Kurs ist. Vielleicht haben Sie Lust, diese Trance-Reise einmal auszuprobieren. Mittlerweile gibt es sogar auf mehrfachen Wunsch eine kleine Hörprobe. So können Sie zumindest ausprobieren, ob meine Stimme Ihnen angenehm ist. Das Praktische daran ist, dass man nichts weiter tun muss, als sich die Datei über einen längeren Zeitraum täglich anzuhören. Das ist eine gute Gelegenheit, ein kleines Selbstliebe-Ritual zu etablieren.

Haben Sie Erfahrungen mit Trance-Reisen? Wie immer freue ich mich, wenn Sie Ihre Erfahrungen mit uns teilen.

Von Herzen, Ihre

Monika Richrath

Image by Sarah Richter from Pixabay (Beitragsbild)

Image by Arek Socha from Pixabay 

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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