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Sport ist in der Hochsensibilität auch wichtig

Selbst geschrieben und selbst erdacht :-))

Wie Sie Ihren hochsensiblen Körper zum Freund machen – eine 5-Schritte Anleitung

von Monika Richrath

6. März 2016

Hochsensible Körper haben offenbar ganz besondere Bedürfnisse, so dass schnell der Eindruck aufkommen kann, dass

der eigene Körper eher Feind als Freund ist. Mir ist es jedenfalls so gegangen (und ich bin ganz sicher, dass ich damit nicht alleine stehe!).  Die ständige Überreizung und daraus resultierende Erschöpfung, unerklärliche körperliche Symptome, die sich über Wochen hinziehen können, ohne dass je von Seiten der Schulmedizin dafür eine einleuchtende Erklärung gefunden werden könnte, chronische Schmerzen, Nervosität, Unruhe, Rastlosigkeit (besonders schlimm, wenn man gerade sehr erschöpft ist), Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten : Es gibt praktisch nichts, womit unser Körper uns nicht quälen könnte.

Vom Körper getrennt

Als ich noch nichts von Hochsensibilität wusste und von diesen besonderen körperlichen Bedürfnissen, habe ich mich meinem Körper oft regelrecht ausgeliefert gefühlt, weil ich ihn nicht verstand und nicht wusste, was vor sich ging. Etwas war definitiv nicht in Ordnung (das konnte ich genau spüren), aber weder fand ich heraus, was, noch konnte ich jemanden finden, der meiner Meinung war geschweige denn versucht hätte, herauszufinden, was los war. Im Zuge der Erforschung meiner eigenen Hochsensibilität ist mir recht schnell klar geworden, dass eine der wirklich großen Schwierigkeiten hochsensibler Menschen ist, dass viele völlig von ihrem Körper getrennt sind und hauptsächlich im Kopf leben. Das führt nicht nur dazu, dass der Verstand, und alles, was sich im Kopf abspielt, vollkommen überbewertet wird, sondern auch dazu, dass die körperlichen Bedürfnisse häufig auf geradezu sträfliche Weise vernachlässigt werden. Dies geht aber nur eine gewisse Zeitlang gut – spätestens im Burnout wird klar, dass es so nicht funktioniert.

Sich den hochsensiblen Körper zum Freund machen

Um Hochsensibilität gut leben zu können, brauchen hochsensible Menschen dringend und unbedingt eine gute Verbindung zu ihrem Körper. Wenn Sie das schaffen, dann haben Sie einen ganz riesigen Schritt nach vorne gemacht. Deswegen habe ich hier eine 5-Schritte-Anleitung für Sie erstellt:

 1. Akzeptieren Sie die besonderen Bedürfnisse Ihres hochsensiblen Körpers

Das mag jetzt sehr einfach klingen, ist es aber nicht. Es bedeutet, dass Sie aufhören müssen, sich mit anderen Menschen zu messen, ihrer Arbeitsweise, ihrer Leistungsfähigkeit, ihrer Umgebung. Akzeptieren Sie, dass Sie mehr Pausen brauchen, mehr (und besseres) Essen, mehr Schlaf,  mehr Natur, mehr Entspannung …

2. Stellen Sie sich Ihren Körper als ein Baby oder Kleinkind vor, das gehätschelt werden muss

Vielleicht haben Sie schon von der Arbeit mit inneren Anteilen gehört. Dies bedeutet nichts anderes, als dass man verschiedene Persönlichkeitsanteile zu verschiedenen inneren Personen macht. Am erfolgreichsten ist es, wenn Sie den verschiedenen Anteilen Namen geben, das können Sie auch mit Ihrem Körper machen. Gewöhnen Sie sich an, mit Ihrem Körper zu sprechen, bzw. in einen Dialog zu treten.

 3. Hören Sie auf Ihren Körper

Halten Sie immer wieder mal ein im Laufe des Tages und fragen Sie Ihren Körper, wie es ihm geht. Was braucht er jetzt, um sich wohlzufühlen? Manchmal reicht schon eine Runde um den Block, die Hände ein paar Minuten auf die Augen zu legen, ein heißes Bad, eine Kleinigkeit zu essen, oder zu klopfen

4. Bewegen Sie sich regelmäßig

Das ist ebenso wichtig. Am besten täglich. Was und wie Sie es machen, ist eigentlich egal, nur dass Sie es tun, ist wichtig. Es ist besonders wichtig, wenn Sie unter Fibromyalgie leiden oder anderen chronischen Schmerzen. In dieser Situation ist man häufig geneigt, Bewegung einzuschränken, das ist aber grundfalsch. Ich mache jetzt morgens Nordic Walking, habe aber auch schon über Jahre hinweg Gymnastik gemacht. Was wirklich ganz toll ist und ein Minimaltipp (den Sie sogar hinkriegen können, wenn Sie Kinder haben): Tanzen Sie morgens auf Ihr Lieblingstanzlied. Das reicht.

Die Bewegung des Laufens wirkt übrigens entgiftend. Daher ist Duschen oder Waschen hinterher sehr sinnvoll. Und das Tüpfelchen auf dem i ist es, wenn Sie hinterher keine Lotion verwenden (die verstopft die Poren), sondern nur ein gutes Körperöl. Für mich fühlt sich das so an, als hätte ich ein Ganzkörper-Sinnesorgan … herrlich …

5. Genießen Sie die Zusammenarbeit mit Ihrem Körper

Es wird ein bisschen dauern (aller Anfang ist schwer), aber wenn Sie es schaffen, das eine Weile durchzuziehen, werden Sie eines Morgens aufwachen und merken, dass  Sie sich auf Ihre körperliche Aktivität freuen und dass diese Freude im ganzen Körper ist, dass auch der Körper sich freut. Das ist ein wundervoller Moment! Wenn Sie dabei bleiben, werden Sie merken, dass sich insgesamt Ihr Wohlgefühl verbessert, die Bewegung gibt Ihnen Energie, Prozesse im Körper, die vorher schwierig waren, gehen möglicherweise leichter vonstatten (z. B. Schwierigkeiten im Darmbereich).

Sie werden weiter merken, dass Ihr Körper dieses Zugeständnis an sein Bedürfnis nach Bewegung honoriert (denn menschliche Körper sind genetisch auf Bewegung hin ausgelegt). Das klappt aber natürlich nur, wenn Sie wirklich Ihrem täglichen Bedürfnis nach Bewegung nachgeben. Sie sind nun besser mit Ihrem Körper verbunden und bekommen schnellere Rückmeldungen für Dinge die gehen oder auch nicht. Das finde ich äußerst wertvoll und wunderbar. Es versteht sich von selbst, dass Sie dann aufhören, mit und über Ihren Körper zu schimpfen, das bringt mehr Selbstliebe und -akzeptanz in Ihr Leben.

Besonders toll ist es natürlich, wenn Sie die Klopfakupressur anwenden, um mit Körperarbeit Prozesse im Kopf zu bearbeiten, Blockaden und stressauslösende Glaubenssätze aufzulösen oder schwierige Situationen zu verändern. Der Körper machts – das bringt 1000 Mal mehr als über etwas nachzudenken (oder zu reden) – probieren Sie es aus!

Leichte Bewegung ist sehr nützlich

Das merke ich selbst immer wieder. Ich hätte selbst niemals damit gerechnet, dass ich von 5-10 Minuten Nordic Walking täglich auf 30 Minuten kommen könnte – und das ist erst der Anfang!

Sportlicher Ehrgeiz geht mir eigentlich vollkommen ab, aber ich bewege mich gerne. Es hat daher eine Weile gebraucht, bis ich herausgefunden habe, dass Schwimmen und Nordic Walking für mich die perfekten Sportarten sind. Vor einer Weile habe ich mir dann mal einen 10-Wochen-Plan erstellt, ausgehend von meinem damals minimalen Leistungsvermögen von 5 Minuten täglich. Mehr habe ich mir nicht zugetraut. Am Ende der 10 Wochen stehen 5 Km am Tag. Bis jetzt bin ich noch gar nicht dort angekommen, denn es passiert immer wieder, dass ich den Plan aufgrund unvorhergesehener Ereignisse (wie z. B. den Tod meiner Mutter), aussetzen muss. Ich fange aber immer wieder neu an, diesmal aber bei 15 oder 20 Minuten. Ich bin ganz zuversichtlich, dass ich es bis zum Ende schaffen werde. Insgeheim denke ich ja auch schon über die 5 km täglich hinaus …

Wie sieht es mit Ihnen aus? Arbeiten Sie mit Ihrem Körper zusammen? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? Ich freue mich über Ihre Kommentare.

Herzlichst, Ihre
Monika Richrath

Über mich

Monika Richrath

Ich bin Monika Richrath, Mentorin und Coach für EFT (Klopfakupressur). Seit 2012 schreibe ich hier sehr PERSÖNLICH über die Themen, Hochsensibilität, Gesundheit, Psychologie, EFT und (Entwicklungs)Trauma.

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2 Kommentare

  1. Madame Flamusse

    Puh – ja das ist echt ein größeres Thema geworden. Eben auch aufgrund der körperlichen Erschöpfung und Kraftlosigkeit. Vielleicht sollte ich mir auch einen Miniplan machen. Anfänge gabs schon viele. Also ich hab das Thema im Blick. Aber einfach ist das nicht immer 😀 sehr gern mag ich z.B. wenns jetzt wieder wärmer wird meine Dehn und Streckübungen morgens im Bett, und gerne tanze ich zum Radio beim kochen 😀 und ich hoffe ich kreig das Rad mal repariert, denn ich fahre sehr gern Rad. Manchmal mache ich ein bisschen Yoga, hier hilft es mir wenn ich in einen Kurs gehe wo ich immer den gleichen Termin hab.
    LG

    Antworten
    • Ja, es schwierig mit dem inneren Schweinehund. Aber wenn man erstmal die Freude gefunden hat an der regelmäßigen Bewegung, dann wird alles viel einfacher. Bloß muss man da ja mal erst hinkommen … 😉

      Antworten

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